Hans Albert trotzt Schnee und Kälte

Die Bilder aus der Tagesschau erstaunen. Madrid versinkt im Schnee! Und was macht unser Senderstorch Hans Albert und die anderen Störche, die auf der Mülldeponie nahe Vaciamadrid überwintern? Bis gestern (10. Jan.) harrte Hans Albert in Vaciamadrid aus.

Es sieht so aus, dass er seinen Energieaufwand stark reduziert. Am Samstag blieb er den ganzen Tag auf dem Dach der Müllsortieranlage und flog überhaupt nicht auf die Deponie oder an den Rio Manzanares. So kann er ohne Probleme ein paar Tage ohne Futter auskommen. Erfahrungsgemäß taut der Schnee in Madrid meist recht schnell. Dann kommt er wieder überall an Nahrung.

Leo macht eine Rundreise

Leo hatte am 30. Dez. die Gegend südlich von Ati verlassen, um weiter nach Westen zu ziehen. Silvester überflog er den Lac Fitri und landete am Nachmittag in der Savanne etwa 50 Kilometer westlich des Sees. Schon am nächsten Tag machte er sich wieder auf den Rückweg nach Ati. Jetzt rastet Leo gut 35 Kilometer südwestlich seines Ausgangsortes. Er ist eine weite Schleife geflogen und hat dabei in vier Tagen gut 350 Kilometer zurückgelegt.

Fred immer noch in Tansania

Fred ist seit Ende Dezember nur ein kleines Stück weiter nach Süden gezogen. Er befindet sich immer noch in Tansania und zwar in der Region Mbeya nahe der Grenze zu Sambia. Seit Samstag rastet er unweit des Rukwasees. Die Landschaft ist hier durch das regelmäßige Mosaik der Felder geprägt. Auch lichte Wälder sind im Satellitenbild zu erkennen.

Alle wohlauf!

Von unseren anderen Senderstörchen gibt es keine Neuigkeiten zu berichten. Sie sind aber wohlauf! Hans-Albert ist immer noch bei Madrid, Fritzi bei Casablanca und Robert im Westjordanland.

Leo bleibt im Norden

Von Leo gibt es keine Neuigkeiten. Er befindet sich immer noch südlich der Stadt Ati. Hier dürfte es im Dezember recht trocken sein. Dennoch findet Leo auf den landwirtschaftlichen Feldern noch viel Nahrung. Dafür spricht, dass sich in den letzten Wochen sein Aktionsradius über ein Gebiet von 30 x 15 Kilometern erstreckte.

Arthur in Kamerun

Arthur ist weiter nach Osten geflogen. Er befindet sich im Nordzipfel von Kamerun ganz in der Nähe des Waza Nationalparks. Etwas weiter östlich liegt schon der Logone Fluss und die Grenze zum Tschad.

Fred – zum Jahreswechsel in den Süden

Fred hat sich am 17. Dez. auf den Weg in den Süden gemacht. Zuvor hatte er sich vier Tage lang im Norden des Südsudan in der Umgebung der Stadt Malakal am Weißen Nil aufgehalten. Hier rastet auch schon unser Senderstorch Gustav seit längerer Zeit. Eigentlich scheint diese Gegend für überwinternde Störche gut geeignet zu sein. Die Landschaft erscheint auf dem Satellitenbild recht grün. Und dann ist da noch der breite Flusslauf des Nil, wo sich die Störche auch zur Nahrungssuche zurückziehen könnten.

Aber Fred hat es nicht lange hier gehalten. Er zieht weiter nach Süden – vielleicht sogar bis nach Südafrika. Gustav dagegen bleibt weiterhin in der Region. Die Frage ist: Was veranlasst die Störche dazu weiter nach Süden zu ziehen? Ich vermutete bisher, dass die Nahrung im Sahel weniger wird und die Störche deshalb weiterziehen müssen. Doch Gustav scheint sich dagegen im Sahel recht gut zurecht zu finden. Er ist noch niemals weiter nach Süden gezogen. Sein Verbleiben hat auch einen großen Vorteil: Er muss eine wesentlich kürzere Strecke zurücklegen, um in sein Brutgebiet zu kommen. Meist ist er schon Ende März – Anfang April auf seinem Nest. Fred wird erheblich länger brauchen. Es scheint fast so, dass es sich um eine „individuelle Entscheidung“ handelt, ob ein Storch weiter nach Süden zieht oder nicht.

Fred legte zunächst gut 100 bis 200 Kilometer pro Tag zurück. Auch machte er mal einen Tag lang Pause. Am 22. Dezember erreichte er Kenia. Hier zog er aber auch direkt nach Süden weiter und bog nicht nach Osten ab, wo die großen Heuschreckenschwärme aus Somalia ankommen sollen. Vom 26. bis zum 28. Dez. machte Fred in der Serengeti Pause, um dort vermutlich zwischen Zebras und Gnus nach Futter zu suchen. Gestern (28. Dez.) war er weitere 230 Kilometer nach Süden gezogen.

Arthur im Westen

Arthur hat sein Winterquartier viel weiter westlich als die anderen Störche im Sahel aufgeschlagen. Im November hielt er sich westlich vom Nordteil des Tschadsees auf. Das ist die Grenzregion zwischen Niger und Nigeria. Eine weitgehend trockene Savanne, wenn da nicht ab und dann feuchte Niederungen wären. Und dann ist da noch der Grenzfluss zwischen den beiden Ländern. Der Fluss führt allerdings nur während der Regenzeit Wasser.

Anfang Dezember ging es dann für Arthur nach Süden in die Umgebung der Provinzhauptstadt Maiduguri. Zwischen Maiduguri und der Grenze zu Kamerum ist schon sehr viel mehr Grün zu erkennen. Viele Feuchtgebiete und Reisfelder sind im Satellitenbild zu erkennen. Hier liegen viele Ortungen von Arthur.

Gustav wieder im Süden

Gustav hat sich nur kurz in der Umgebung von Karthum aufgehalten. Am 24. November ist er wieder nach Süden gezogen. Am 4. Dezember erreichte er im Südsudan den Weißen Nil unweit der Stadt Malakal. Seit nunmehr 10 Tagen befindet er sich in einem nur 4×4 Kilometer großen Gebiet südlich des Nil. Offenbar hat er mitten in der baumbestandenen Savanne eine gute Nahrungsquelle gefunden.

Fred ist wieder aufgetaucht.

Fast einen Monat lang hatten wir keine Informationen über den Verbleib von Fred. Er war im Tschad in Richtung Osten abgeflogen und befand kurz vor der sudanesischen Grenze. Seit dem 19. November hatten wir keine Ortungen mehr von ihm erhalten. Nun ist er am 9. Dezember wieder „aufgetaucht“. Fred wurde in der Grenzregion zwischen Südsudan und Sudan geortet. Er ist auf dem Weg zum Weißen Nil.