Abzug Beiträge

Noah hat sich auf den Weg gemacht

Es ist soweit: Nach rund vier Monaten Aufenthalt im Überwinterungsgebiet in der Extremadura hat sich Noah als erster unserer besenderten Rotmilane wieder auf den Weg Richtung Norden gemacht und dabei in den letzten drei Tagen fast 300 Kilometer zurückgelegt. Er hält sich derzeit südlich Salamanca auf.

Während vielerorts schon die ersten Heimkehrer in einigen Teilen Deutschlands festgestellt werden konnten, kann man bei der aktuellen Wetterlage des Vogelsbergs durchaus verstehen, warum sich die Milane des Vogelsberg noch ein wenig mehr Zeit für den Aufbruch gelassen haben: In Noahs Brutrevier bei Ulrichstein sind die Nächte noch sehr kalt (teilweise unterhalb von minus 10 Grad Celsius), während auch eine eisige Schneedecke den Nahrungserwerb nicht gerade einfacher macht.

Rotmilan-Männchen Noah am Tag seiner Besenderung, Juni 2016

Unterdessen mussten wir vorgestern feststellen, dass das Sturmtief „Frederike“ fast den gesamten Horst Noahs in einer Esche zerstört hat. Auf diesem brütete er gemeinsam mit seiner Partnerin seit 2015 – und das jeweils erfolgreich mit insgesamt 6 flüggen Jungvögeln. Wir dürfen also gespannt sein, ob er seinen „alten“ Horst ausbessern wird oder aber an anderer Stelle brüten wird.

In den kommenden Tagen berichten wir ausführlicher über die Zeit Noahs während der Wintermonate sowie hoffentlich zeitnah auch vom Aufbruch der weiteren besenderten Rotmilane.

Rotmilan-Männchen Max hat sich auf den Weg gemacht

Es ist wieder soweit: Nach der Brutzeit stehen nun die Wintermonate mit Abzug aus den Brutrevieren im mittelhessischen Vogelsberg sowie die Überwinterung der Vögel an, worüber wir in unserem Block wie bereits im vergangenen Jahr berichten möchten. Wir gehen davon aus, dass wie viele weitere Artgenossen auch unsere Vögel wieder den Winter auf der Iberischen Halbinsel und somit in Spanien und Portugal verbringen werden.

Neben den bereits im Jahr 2016 mit 20 Gramm schweren Sendern ausgestatteten Vögeln Isolde, Noah und Neptun kam im Jahr 2017 das Männchen Max dazu, der östlich von Herbstein erfolgreich mit seiner Partnerin brütete und 2 Jungvögel hervorbrachte.

Und während die „alten Hasen“, nämlich Isolde, Noah und Neptun noch im Vogelsberg bzw. vielmehr in ihren Brutrevieren verweilen, hat sich der Neue im Bunde, nämlich Max, bereits am 17.9. auf den Weg gemacht. Am ersten Tag legte der Vogel 145 Kilometer zurück, überflog dabei u. a. Hanau, Darmstadt sowie Worms und übernachtete nordwestlich Kaiserslautern. Mit rund 30 Kilometern pro Stunde und einer Zughöhe von 350 bis 450 Metern war er recht gemütlich unterwegs. Am 18.9. zog er rund 45 Kilometer weiter Richtung Südwesten und hält sich seitdem im Raum Zweibrücken rund 10 Kilometer von der französischen Grenze entfernt auf. Dort sucht er insbesondere auf Ackerflächen nach Nahrung, hält sich aber auch große Teile ruhend im Bereich einer Baumreihe auf.

Nachdem im letzten Jahr erwartungsgemäß die Vögel erst im Oktober ihre Brutreviere verließen, sind wir nun gespannt, ob es in den kommenden Tagen zu weiteren Abzügen aus den Brutrevieren kommen wird. Zugleich ist natürlich von großem Interesse, wie lange sich Max nun noch im Raum Zweibrücken aufhalten wird.

Bei nächster Gelegenheit werden wir wieder berichten und dabei auch einen Rückblick gewähren, wie die Brutperiode für unseren besenderten Freunde verlaufen ist.