Auf zur Lebensmitteljagd

An diesem nebligen düsteren dreckigen versauten widerlichen Dienstagvormittag machte sich unsere Seminargruppe – aufgeteilt in vier Gruppen auf den Weg in die Millionenmetropole Korbach. Dort angekommen verstreute sich unser Rudel junger Erwachsenen in alle Himmelsrichtungen um für den morgigen Brunch zu jagen. Doch zunächst ging es auf Neuland- die Aufgabe war es toxische Lebensmittel zu finden, aber nicht sicherzustellen – nur finden. Nachdem das getan war kam es dann zum Highlight des Tages – die Jagd. Mit Münzgeld bewaffnet begaben sich die jeweiligen Gruppen in ihre Jagdgebiete und machten sich an die ökologisch nachhaltige Essensbeschaffung.

Guten Einkauf!

Als sich der Tag nun zum Ende neigte und die Sonne sich schon zwischen den sterbenden Blättern des Herbstes räkelte, machte sich unsere Meute, nun wieder vereint, zurück auf den Heimweg – in den Taschen schwappte das Glück. Nach dem Essen waren wir befreit von den Klauen der Stammesältesten und nutzten diese Gelegenheit um in der beliebten Wappenstube einen sinnlichen Abend anzustimmen. Leider haben wir keine Informationen zu dem weiteren Verlauf des Abends, da dieser Wege einschlug mit denen keiner der Jungtiere rechnen konnte bzw. wollte. Doch letztendlich festigte auch dieser Abend das ewige Band der Freundschaft und machte den Weg frei für viele unvergessliche Augenblicke, die wir gemeinsam bei herbstlichen Ambiente, Tee und der Wärme unserer Gemeinschaft genossen haben. Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Dienstage

Mit Liebe,

Eure Dienstagswölfe

Theresa, Katalin, Celine Müller (die 2.)

Traurige Nachrichten: Neptun im Norden Spaniens verstorben

Traurige Nachrichten: Mitte der vergangenen Woche mussten wir den Tod Neptuns feststellen. Westlich von Burgos in der Region Kastilien und León ist das Rotmilan-Männchen 1.300 Kilometer vom diesjährigen Brutplatz in Mittelhessen entfernt ggf. ein Verkehrsopfer geworden.
Der Vogel liefert nur noch vom Straßenrand der Autobahn E 80 Daten, und auch die weiteren übermittelten Daten (wie die Temperaturangaben) sprechen bedauerlicherweise für den Tod des Vogels. Wir haben unsere Kollegen und Freunde vom spanischen Birdlife-Partner SEO darum gebeten, die Fundstelle aufzusuchen, um endgültig Vergewissheit zu erhalten.

Das Rotmilan-Männchen Neptun am Tag seiner Besenderung Ende Juni 2016 im Raum Ulrichstein.

Nachdem Neptun Ende Juni 2016 als vorjähriger Vogel besendert werden konnte, machte er uns viel Freude und verhielt sich gar nicht so, wie es die Lehrbücher uns vermitteln möchten.
Zunächst nutzte der Vogel mit einigen Artgenossen einen Schlafplatz bei Ulrichstein im Vogelsberg und verbrachte dann den Spätsommer 2016 in Bayern. Zog er von dort in den Süden, wie man es erwarten konnte? Weit gefehlt! Er flog im September 2016 zurück in den Vogelsberg, um sich dann Anfang Oktober in den Südwesten aufzumachen.
Neptun überwinterte in Südportugal und ließ sich im Anschluss viel Zeit für die Heimkehr nach Mittelhessen im Frühjahr 2017.
Bevor er sich jedoch für ein Revier entschied, suchte er weite Teile Mittelhessens nach einem geeigneten Revier ab. Ende April besetzte er schließlich ein Revier bei Grünberg im Landkreis Gießen unmittelbar an der Kreisgrenze zum Vogelsberg. Leider verlief die Brut erfolglos, so dass er im Laufe des Sommers u. a. Ausflüge nach Nordrhein-Westfalen und abermals nach Bayern unternahm.
Letztlich müssen wir festhalten, dass dieser beeindruckende Vogel somit kein einziges Mal in seinem Leben erfolgreich brütete und keinen Nachwuchs produzierte.

Die weiteren Sendervögel (Noah, Max und Isolde) sind zum Glück wohlauf! Noah hält sich weiterhin in der Extremadura und Max bei Salamanca auf. Isolde hat gestern die Pyrenäen überquert und hält sich nahe Pamplona auf.

Erster Tag im neuen Seminar

Am Montag war es endlich soweit. 19 Bundesfreiwillige aus dem Naturschutz fanden sich auf der Jugendburg Hessenstein zu fünf bunten Tagen zum Thema „Klimaschutz schmeckt“ zusammen. Die Freiwilligen setzen sich aus den verschiedensten Einsatzbereichen zusammen, von Zoo über Tierheim bis hinzu Büroarbeit beim NABU und der NAJU. Die Anreise erfolgte für fast alle bis 14 Uhr und nach einem mehr oder weniger gemeinsamen Mittagessen und des Zimmerbezugs beschnupperten wir uns zunächst im Zuge einiger kleiner Kennlernspiele. Anschließend stiegen wir direkt aktiv ins Thema ein.

Das Tomaten-Spiel

Karten zum nachdenken

CO2 Verbrauch

Dazu wurde Stationsarbeit zu Lebensmitteln, wo sie herkommen, welche Siegel es gibt und was diese bedeuten, inwiefern sie verschwendet werden und auch einige kleinere Infos über Tierversuche in der Kosmetikindustrie.

Vorstellung der Einsatzstellen

Nach einem überaus schmackhaften Abendessen wurde in der gemeinsamen Abendrunde die verschiedenen Einsatzstellen vorgestellt. Inhalt war dabei hauptsächlich die verschiedenen Aufgaben die dort von den Freiwilligen erledigt werden, welche Probleme es vielleicht gibt und natürlich inwiefern die Stelle den Einzelnen gefällt. Den Abend ließen wir dann gemütlich nach einer hitzigen Situation über die Filmauswahl gemütlich beim gemeinsamen Homekino ausklingeln, bevor alle in die Falle fielen.

Der Dritte im Bunde: Neptun erreicht ebenfalls Spanien

Nach Noah und Max hat es nun auch Neptun geschafft: Er erreichte gestern Abend Spanien.
Bei Urdax, das rund 2 Kilometer von der spanisch-französischen Grenze entfernt liegt, übernachtete er an einem Waldrand. Urdax gehört zur Provinz Navarra. Navarra umfasst den südlich der Pyrenäen gelegenen Teil des historischen Königreiches Navarra, deren Hauptstadt Pamplona ist. Nach Madrid und dem Baskenland ist diese Provinz die drittwohlhabendste Region in Spanien.

Neptuns Zugroute von Hessen nach Nordspanien im Herbst 2017

Isolde wiederum, die als einziger unserer besenderten Vögel noch nicht Spanien erreicht hat, hält sich momentan südwestlich von Nancy im Nordosten von Frankreich auf. Derzeit legt sie rund 90 Kilometer am Tag zurück auf dem Weg ins Überwinterungsgebiet.

Schlafen in Spanien, jagen in Portugal

Beim Blick auf die aktuellen Daten zur Raumutzung Noahs in der spanischen Extremadura fiel heute früh auf, dass es wie auch im vergangenen Jahr Wechselwirkungen zwischen Spanien und Portugal gibt. Das Milan-Männchen übernachtet in aller Regel auf spanischer Seite nordwestlich Olivenza in der Provinz Badajoz, während es zur Nahrungsaufnahme regelmäßig in Portugal anzutreffen ist. Und nicht nur das: Der Vergleich der aktuellen Daten mit den Daten aus dem Oktober 2016 zeigt vielmehr, dass Noah dasselbe Revier in ähnlicher Ausdehnung wie auch im vergangenen Herbst nutzt. Über 1.800 Kilometer vom Brutplatz im Vogelsberg entfernt, zeigt Noah somit eine hohe Treue gegenüber des Winterreviers bzw. Überwinterungsgebietes. Ob es dabei bleiben wird?

Noahs Winterrevier in der Extremadura. Auf der Karte werden die übertragenen Daten der vergangenen Woche mit den denen aus dem Oktober 2016 verglichen. Gut zu erkennen ist die spanisch-portugiesische Grenze (lila).

Die Extremadura gilt als eine der schönsten Regionen in ganz Europa – und ist bei Kulturinteressierten wie vor allem auch Vogelfreunden ein beliebtes Reiseziel. Angrenzend an Portugal, weist sie eine faszinierende Landschaft mit einer sehr beeindruckenden Tier- und Pflanzenwelt auf. Weithin bekannt ist die Region für die Stein- und Korkeichenhaine, die Dehesas genannt werden. Neben Kranichen, Weiß- und Schwarzstörchen überwintern an dieser Stelle Südwestspaniens auch sehr viele Rotmilane – in direkter Nachbarschaft zu weiteren Greifvogelarten wie u. a. Geiern.

Noahs Winterrevier in der Extremadura. In diesen Bäumen übernachtete der Rotmilan schon im vergangenen Herbst.