Besenderung Beiträge

Weihachten bei den Sendervögeln

Weihnachtszeit – auch bei den Milanen!

Seit Ende Oktober halten sich unsere vier besenderten Rotmilane aus dem Vogelsberg in ihren Winterquartieren auf … und alle sind wohlauf.

Die Vögel nutzen nun seit mehreren Wochen gemeinsam mit Artgenossen sowie weiteren Greifvögeln (u. a. Geiern) recht große Schlafplätze, an denen regelmäßig mehrere hundert Individuen zusammen kommen können.

Seit dem Abzug aus dem Vogelsberg haben wir mittlerweile rund 8.000 Senderdaten erhalten – im Hinblick auf diese wenigen Wochen beispiellos im Vergleich zu bisher untersuchten Rotmilanen im Winterquartier.

Rotmilan-Dame Isolde hält sich im Norden Spaniens bei Léon auf, ihr diesjähriger Partner Tristan nordwestlich von Madrid, das Männchen Noah in der Extremadura südlich Badajoz. Und unser junges Männchen Neptun (geboren 2015) entpuppt sich als Vagabund und hat vor allem in den vergangenen vier Wochen große Teile Südportugals erkundet, bleibt also entgegen den anderen telemetrierten Vögeln keinem festen, recht kleinräumigen Winterquartier treu.

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Derzeitige Aufenthaltsorte unserer Sendervögel, Stand: 23.12.2016
(Kartengrundlage: maps.google.de).

Wie wird das Weihnachtswetter? Auch unsere Milane werden keine weißen Weihnachten erleben. Vor dem Hintergrund der Nahrungsverfügbarkeit sicherlich sehr gut. Isolde wird es bei ca. 6 Grad noch am kältesten im Norden Spaniens erwischen, während in der Extremadura mit etwa 17 Grad Celsius zu rechnen sein wird.

Im Januar werden wir uns detailliert mit den einzelnen Vögeln und ihren Winterquartieren beschäftigen und an dieser Stelle ausführlich darüber berichten.

Wir wünschen allen Rotmilan-Freunden besinnliche und friedvolle Weihnachten und alles Gute für 2017!

Neptun und Noah bereits in Frankreich

Nun ist es soweit: Zwei unserer besenderten Rotmilane haben Frankreich erreicht. Neptun, das vorjährige Männchen (s. Beitrag zuvor) und das Männchen Noah (Altvogel aus dem Raum Ulrichstein) haben am 4.10. vormittags den Vogelsberg verlassen und sich auf den Weg gen Südwesten gemacht.
Am 5.10. in den Nachmittagsstunden waren sie bereits im Zentrum Frankreichs – die durchschnittliche Flughöhe der Vögel lag hierbei bei ca. 250 Metern, die maximale Höhe lag bei 1,2 Kilometern. Binnen eines Tages haben sie gut 650 Kilometer zurückgelegt.
Und das passt sehr gut ins Bild: An den vergangenen Tagen konnten Hunderte ziehender Rotmilane im gesamten Bundesgebiet festgestellt werden – neben Rotmilanen waren u. a. auch eine Vielzahl von Kranichen, diversen Greifvögeln und Singvögeln unterwegs in die Überwinterungsgebiete.
Spannend: Beide zogen recht parallel gen Südwesten. Im Raum Saarbrücken übernachteten beide am 4.10. und wechselten am folgenden Tag geringfügig die Zugrichtung. Grund hierfür waren Veränderungen der Windverhältnisse.
Während Noah und Neptun nun in Frankfreich sind, verweilt das Brutpaar „Tristan und Isolde“ weiterhin im südlichen Vogelsberg. Wann werden sie aufbrechen?

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Der Weg von Noah (orange) und Neptun (rot) nach Frankreich Anfang Oktober 2016.
Die Vögel liefern derzeit im 1,5 Stunden-Takt Daten (Kartengrundlage: Open Street Maps).