Arthur ist auf dem Heimweg

Arthur ist am Freitag (14. Feb.) zu seinem Heimflug gestartet. Das ist exakt der gleiche Tag wie im vergangenen Jahr. Seine Reise begann er in Nordnigeria unweit der Provinzhauptstad Maiduguri und führte ihn zunächst gut 150 Kilometer nach Osten Richtung Kamerun. Am nächsten Tag erreichte er schon den Tschad, wo er östlich von Djamena einen Tag lang Pause machte. Am Montag (17. Feb.) zog er dann 130 Kilometer weiter nach Osten.

Hans Albert ist wieder zurück

Das ging dann aber schnell. In zwei Tagen hat Hans Albert die Strecke zwischen Paris und Schleswig-Holstein hinter sich gelassen und ist gestern gegen 17:00 Uhr auf seinem Nest in Vaale gelandet. Das sind Luftlinie immerhin mehr als 700 Kilometer. Sein Weibchen war bereits am Nest und hatte auch schon einen neuen Partner. Es gab einen kurzen Kampf und Hans Albert hatte sein Nest und seine Partnerin wieder zurück.

Insgesamt hat Hans Albert nur 4 Tage gebraucht um vom Fuß der Pyrenäen bis nach Schleswig-Holstein zu kommen. Am Dienstag (11. Feb.) flog Hans Albert zunächst von der Champagne bis nach Düsseldorf – gut 350 Kilometer. Er übernachtete auf einem Gehöft bei Strümp, einem Stadtteil von Meerbusch, nördlich von Düsseldorf. Am nächsten Morgen ging es nach kurzer Nahrungssuche auf den angrenzenden Feldern weiter nach Vaale. Damit ist Hans Albert in diesem Jahr 9 Tage früher angekommen als ein Jahr zuvor.

Hans Albert bei seiner Ankunft am 12. Februar mit seiner Partnerin. Das Foto stammt aus der Nestkamera (Foto: F. Zyweck).

Hans Albert ist wieder unterwegs

Hans Albert pausierte bis Donnerstag (6. Feb.) immer auf der gleichen Wiese am Adour, dann flog er einige Kilometer weiter flussaufwärts, um auf einer anderen flussnahen Wiese zu rasten. Am Samstag (8. Feb.) startete er wieder, um nach einer längeren Runde wieder an seinem Ausgangsort zu landen. Wahrscheinlich war das Wetter für einen weiteren Flug nicht gut genug und er musste umkehren. Aber einen Tag später, am Sonntag, ging es endlich wieder weiter Richtung Brutgebiet. So hatte Hans Albert insgesamt 8 Tage lang am Adour verbracht.

Die weitere Reise von Hans Albert folgt der „klassischen“ Route unserer Westzieher. Bis zum späten Nachmittag hatte er Bordeaux erreicht. Dort landete er auf einer feuchten Wiese an der Gironde und am Montag (10. Feb.) zog er weiter Richtung Paris. Gestern Morgen (auf der Karte noch nicht vermerkt) hatte er Paris schon passiert und hatte noch gut 100 Kilometer bis nach Reims vor sich.

Noch keine Aufbruchstimmung in Afrika

Unsere Senderstörche in Afrika zeigen noch keine Aktivitäten zum Heimzug. Elfi befindet sich immer noch im Dafur. Ihre letzten Ortungen kommen aus der Umgebung der Stadt Nyala. Gustav befindet sich gut 500 Kilometer weiter östlich in Kordofan. Auch er befindet sich seit Wochen noch immer im gleichen Rastgebiet. Arthur müsste sich noch immer in Nord-Nigeria befinden. Und Roberts Sender scheint jetzt wirklich nicht mehr zu senden.

Endlich eine Meldung von Leo

Seit dem 30. Dezember hatten wir keinerlei Meldungen von Leo erhalten. Was war passiert? Lebte Leo noch? War sein Sender deffekt? Oder hatte er einfach „kein Netz“? Letzteres war wohl der Fall, denn vorgestern (5. Feb.) gab es mehrere Ortungen von Leo. Er scheint wohlauf und befand sich gut 50 Kilometer südwestlich vom Lac Fitri. Überraschend war dabei, dass seine letzte Ortung vom 30. Dezember nur gut 20 Kilometer entfernt lag. Wo war er die ganze Zeit? Oder hat sein Sender doch eine Macke? An der Batterie kann es jedenfalls nicht gelegen haben, denn die zeigt gute Spannungswerte. Nun hoffe ich, dass er bald in eine Gegend kommt, in es ein gutes Mobilfunknetz gibt. Dann werden wir die ganzen Daten herunterladen können und ich kann über seine Abenteuer berichten.

Pause am Adour

Dass ein früher Start des Heimzuges nicht unbedingt frühe Rückkehr ins Brutgebiet nach sich ziehen muss, hatte ich im letzten Beitrag erwähnt. Er könnte ja eine längere Pause einlegen. Und genauso scheint es zu kommen. Seit mehr als fünf Tagen macht Hans Albert auf einer feuchten Wiese am Adour eine längere Pause. Seit seiner Landung nach der Pyrenäenüberquerung am Samstag (1. Feb.) rastet er auf dieser Wiese und sucht er hier nach Futter. Er nutzt dabei eine Fläche von nicht einmal 120 Hektar. Zum Schlafen fliegt er auf die Bäume am Adour.

Hans Albert hat die Pyrenäen überquert

Hans Albert ist in diesem Jahr gut 12 Tage früher als 2019 zu seinem Heimzug gestartet. Ob er dann tatsächlich auch viel früher an seinem Nest in Vaale ankommen wird, werden wir sehen, denn das hängt von den Umständen ab. Dazu gehört eben auch das Wetter. Bei Regen wird er nicht er langsamer vorankommen, als bei Sonnenschein.

Zumindest scheint sich Hans Albert zunächst einmal mehr Zeit für die Reise zu nehmen. Am Samstag (1. Feb.) hatte er die Pyrenäen überquert. Für diese erste Etappe brauchte Hans Albert gut fünf Tage, zwei mehr als im Vorjahr. Bis Freitag näherte er sich Stück für Stück den Bergen an. Am Freitag versuchte er noch ein Stück nach Norden voran zu kommen, musst aber offensichtlich wieder umkehren. Am Samstag gegen 10:30 Uhr startete er erneut und flog dann über Pamplona nach Nordwesten. Dabei musste er sich mehrfach an Berghängen emporschrauben, um die richtige Höhe zu erreichen.

Gegen 15:30 Uhr landete er nördlich von Bayonne auf einer Wiese am Fluss Adour. Da hatte Hans Albert mehr als 140 Kilometer hinter sich. Diese Wiese am Adour war schon im vergangenen Jahr sein Rastplatz. Kein Wunder, denn sie scheint sehr feucht zu sein. Zahlreiche Teiche sind auf dem Satellitenbild gut auszumachen. Geschlafen wurde auf den Bäumen am Ufer des Adour.

Hans Albert auf dem Rückweg

Die Rückreise unserer Senderstörche beginnt. Am Dienstag (28. Jan.) ist Hans Albert in Madrid aufgebrochen und ist über 200 Kilometer nach Nordwesten gezogen. Er erreichte die Hochebene von Kastilien. Die Nacht verbrachte er auf dem Kirchendach der kleinen Gemeinde Borobia. Zuvor suchte er auf den Feldern der Umgebung nach Nahrung. Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Ebro. Bis zum Abend hatte er gut 80 Kilometer zurückgelegt und landete im Pyrenäenvorland. Diesmal verbrachte Hasns Alberft fdie Nacht mitten auf einem Feld. Morgens flog er dann auf eine nahe gelegenen Mülldeponie. So richtig eilig er es wohl allerdings nicht zu haben.

Ein Lebenszeichen von Arthur

Arthur war Ende Oktober in den nördlichen Teil des Tschadsees geflogen. Seitdem haben wir keine Informationen über seinen Verbleib erhalten. Heute gab es endlich mal eine kurze Meldung von seinem Sender. Sie stammt aus Nord-Nigeria gut 70 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Maiduguri. Die Ortung kommt mitten aus einem Feuchtgebiet. Arthur ist also wohlauf. Vielleicht macht er sich langsam auf den Rückweg.

Das lange Leben von Michael

Michael war neben Gustav unser „dienstältester“ Senderstorch. Er wurde am 7. Juli 2010 im Beisein von TV-Moderator und Weißstorchpate in Bargen besendert. Er trug immer den gleichen Sender – insgesamt 3.459 Tage lang, also fast 9,5 Jahre – bis er am 6. Dezember 2019 im nördlichen Teil des Tschadsees starb. In dieser Zeit konnten wir ihn 35.159 mal mit Hilfe des Senders orten und viele interessante Informationen aus seinem Leben sammeln.

Seit 2010 brütete Michael jedes Jahr in Bargen und zog mit seinen fünf verschiedenen Partnerinnen insgesamt 22 Junge auf. Zwei seiner Partnerinnen erhielten ebenfalls einen Sender. Ronja,  von 2013 bis 2017 seine Partnerin, war im Gegensatz zu Michael eine Westzieherin und überwinterte jedes Jahr bei Madrid.

Michael hat während wir ihn beobachtet haben insgesamt 244.562 Kilometer zurückgelegt. Er hat also mehr als sechs mal die Erde umrundet. Mehr als 225.000 Kilometer flog er während des Zuges ins Winterquartier und in den Rastgebieten herum. Michael zog in jeden September in den Tschad, um dort den Winter zu verbringen. Ab November eines jeden Jahres flog er in das nördliche Becken des Tschadsees und suchte im Grenzgebiet zwischen Tschad, Nigeria und Niger nach Futter. Er war nicht nur seinem Nest treu, sondern auch seinem Winterquartier. Michael flog im Winter 2013/14 insgesamt 26.231 Kilometer weit. Im Winter 2016/17 waren es dagegen nur 20.540 Kilometer.