Gustav Beiträge

Die Heimreise beginnt!

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Die Weißstörche Michael und Gustav sind auf dem Weg Richtung Norden. – Foto: Frank Derer

Der Heimzug unserer Senderstörche ist gestartet. Michael und Gustav haben sich auf die Reise gemacht, während Ronja und Adele in Spanien noch keinerlei Anstalten zu einem Aufbruch machen. In den letzten Wochen war nicht viel passiert. Es wurde zwischen Nahrungsgebiet und Schlafplatz hin und her geflogen. Nicht nur bei den beiden in Spanien, sondern auch bei Michael und Gustav in Afrika.

Nun gibt es bei uns schon zahlreiche Meldungen von zurückgekehrten Störchen – da scheinen unsere Senderstörche doch spät dran zu sein. Das können einerseits schon frühe Rückkehrer aus Spanien sein. Anderseits ist es wahrscheinlicher, dass es sich um Vögel handelt, die gar nicht so weit gezogen sind, sondern sich vielleicht in Frankreich oder Südwestdeutschland aufgehalten haben. Diese sogenannten Winterflüchter fliegen nur so weit, dass es frostfrei ist und sie genug Futter finden. Sobald es milder wird, kehren sie an die Nester zurück.

So kennen wir mittlerweile neben den typischen Zugvögeln unter den Weißstörchen, die bis nach Afrika ziehen, auch Zugvögel mit einem kurzen Zugweg nach Spanien oder eben Winterflüchter. Daneben gibt es dann auch noch Überwinterer, die überhaupt nicht mehr ziehen. Das Zugverhalten ist eben nicht statisch und kann sich verändern. So können sich Zugvögel auf eine veränderte Umwelt anpassen. Manchmal allerdings ist der Mensch der Auslöser dieser veränderten Umweltbedingungen. Unsere Senderstörche sind rechtzeitig unterwegs! Wenn das Wetter auf der Heimreise mitspielt, sind sie Anfang April auf ihren Nestern.

Gustav – Kurs Richtung Norden

gustav_iconGustav ist schon der Heimat ein ganzes Stück näher als Michael. Das ist allerdings keine Kunst, denn er hatte sein Rastquartier im Sudan aufgeschlagen. So musste er am Donnerstag (11. Februar) nur 170 Kilometer nach Osten ziehen um den Weißen Nil zu erreichen. Von da an ging es schon in kleinen Etappen über das Bewässerungsgebiet von Wad Madani nach Norden. Hier bot sich für Gustav am Abend immer noch die Möglichkeit viel Futter zu finden und sich für die Reise über die Nubische Wüste zu stärken. Am Sonntag (14. Februar) hatte er schon Khartum erreicht. Von da an sind es mehr als 700 Kilometer Wüste bis zum Assuanstausee.

Langsam wird es spannend!

ronja_icongustav_iconmichael_iconAdeleLangsam steigt die Spannung, denn ab Anfang Februar rüsten sich unsere Störche für ihren Heimzug. Aber noch ist nichts zu bemerken. Gustav, Ronja und Adele sind noch in ihren Rastgebieten. Glücklicherweise hat sich Michaels Sender am 4. Februar wieder mit GPS Ortungen gemeldet. Er befindet sich immer noch im nördlichen Teil des Tschadsees. Der Sender arbeitet also wieder normal. Hoffentlich auch von Dauer!

Von Gustav nichts Neues

gustav_iconBei Gustav gibt es keine Veränderungen – er ist noch immer in Süd-Kordofan. Auf dem Satellitenbild kann man gut das regelmäßige Muster von landwirtschaftlichen Feldern erkennen. Es ist interessant zu sehen, dass der Weißstorch nicht nur bei uns ein Kulturfolger ist, der seine Nahrung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen findet, sondern auch zum großen Teil im Winterquartier.

Gustav in Kordofan

gustav_iconGustav nutzt derzeit ein kleines Gebiet in der sudanesischen Provinz Kordofan als Rastplatz. Es ist nicht mal 20 mal 20 Kilometer groß. Es handelt sich dabei um eine Kulturlandschaft mit vielen Feldern und einigen Dörfern, die von unbefestigten Straßen durchzogen wird. Auch lassen sich einige trockene Flussläufe erkennen.

Passiert noch was?

michael_icongustav_iconEs scheint so, dass unsere Senderstörche in Afrika ein gutes Winterquartier gefunden haben, denn sie bewegen sich meist nur kurze Strecken. In anderen Jahren ist es häufig so, dass sich einige Überwinterer im Sahel auf den Weg nach Ost- und Südafrika machen. Dann verbringen diese Störche den Jahreswechsel am Äquator. Nicht so in diesem Jahr. Michael hockt noch immer im Nordwesten des Tschadsees. Er fliegt kaum herum und hat in den vergangen fünf Tagen gerade mal ein Gebiet von der Größe zwei mal zwei Kilometer genutzt. Interessant ist, dass er sich in den eher feuchten Bereichen aufgehalten hat. Die besiedelten eher trockenen Inseln meidet er.

Gustav hat sich bis Montag (7. Dezember) im Sudan östlich des Blauen Nil aufgehalten. Dort war er auf den Feldern der Bauern südlich der Stadt Gedaref unterwegs. Montag ist er dann wieder Richtung Westen geflogen, überquerte den Blauen Nil und am nächsten Tag auch den Weißen Nil. In zwei Tagen hat er fast 500 Kilometer zurückgelegt. Jetzt befindet er sich am nördlichen Rand der Savanne in der Provinz Kordofan.

Gustav auch im Sudan ein Kulturfolger

gustav_iconEinzig Gustav legt größere Strecken zurück. Er ist am Samstag (21. November) wieder in den Sudan gezogen und flog Richtung Nordosten an den Blauen Nil. In den letzten Tagen befand er sich gut 90 Kilometer östlich des Blauen Nil, unweit der Grenze zu Äthiopien. Wenn ich in das Satellitenbild hinein zoome, kann ich das regelmäßige Muster von Feldern erkennen. Hier in der Provinz Gedaref wird intensiv Landwirtschaft betrieben und die Störche sind hier – wie im Brutgebiet – Kulturfolger. Manchmal ist er den ganzen Tag lang auf nur einem Feld unterwegs.

Gustav im Südsudan

gustav_iconGustavs Reise war zunächst weiter nach Südosten gegangen. Am Samstag (31. Oktober) hatte er die Grenze zum Südsudan überschritten. Aber dabei sollte es nicht bleiben, denn am nächsten Tag ging es dann Richtung Weißer Nil. Gut 40 Kilometer vor dem Fluss bog Gustav nach Norden ab. Die Gegend ist hier deutlich feuchter als im Sudan oder im Tschad. Doch Gustav zog es wieder nach Norden in die sudanesische Provinz Kordofan. Zwischen Dienstag und Samstag (3. bis 7. November) rastete Gustav in einer flachen Niederung, die wahrscheinlich während der Regenzeit überschwemmt ist. Zahlreiche trockene Rinnsale kommen von den westlich gelegenen Hügeln und führen in Richtung Nil. Und drumherum erkennt man das regelmäßige Muster der Felder. Offensichtlich hat Gustav dort eine ergiebige Nahrungsquelle aufgetan.

Gustav in den Sudan geflogen

gustav_iconGustav ist nach Osten gezogen. Am Freitag (23. Oktober) hatte er die Grenze zum Sudan überquert und flog gut 200 Kilometer weit. Auch am Samstag ging es 200 Kilometer weiter nach Osten in die Gegend der Stadt Nyala im Dafur. Hier blieb er auch am Sonntag. Erst Montag (26. Oktober) zog er weiter nach Osten. Wie in fast jedem Winter will er wieder in den Süden des Sudan. Ein Blick auf das Satellitenbild verrät warum: Hier ist es grün.

Gustav hat einen kleinen Aktionsradius

gustav_iconGustav befindet sich gut 200 Kilometer östlich des Lac Fitri. Er nutzte in der letzten Woche zwei eng umgrenzte Bereiche, die nur etwa acht Kilometer weit auseinander liegen. Insgesamt stehen die Bäume hier viel dichter als in der Savanne westlich des Sees, wo sich Michael aufhält.