Nobby streift weit umher

Nobby_IconSeit Mitte Oktober durchstreift Nobby ein Gebiet zwischen dem Süden Maretaniens über Senegal bis nach Gambia mit einer Länge von mehr als 450 Kilometern. Zunächst hielt sich Nobby eine Zeit lang am Tal des Flusses Ferlo – einem Nebenfluss des Senegal – auf.

Vom 15. bis 17. Oktober flog Nobby eine Schleife nach Süden über die Savanne und kehrte dann zurück. Am 19. Oktober machte er sich wieder Richtung Mauretanien auf, ohne dass er länger an einem Ort blieb. Vier Tage später war er wieder am Ferlo zurück.

Am 27. Oktober ging es dann wieder Richtung Süden bis nach Gambia. Die Gegend wird hier schon richtig grün und am Fluss Gambia gibt es Feuchtgebiete. Nobby hält sich dort auf Feldern und manchmal auch in den Feuchtgebieten auf. Viel weiter nach Süden kann Nobby allerdings nicht mehr fliegen, denn dann beginnt bereits der Regenwaldgürtel.

Ronja wieder auf der Mülldeponie

ronja_iconRonja befindet sich immer noch bei Vaciamadrid, hat ihr Verhalten aber ein wenig umgestellt: Seit Mitte Oktober sucht sie wieder regelmäßig die große Mülldeponie auf. Einmal allerdings war sie zur Nahrungssuche auf den kreisrunden Bewässerungsfeldern nordöstlich von Vaciamadrid.

Auch Gustav hat den Tschad verlassen

gustav_iconGustav hat sich wieder aufgemacht und sein erstes Rastgebiet verlassen. Auch er folgt weitgehend seinen traditionellen Routen. Bis zum 22. Oktober hielt er sich noch im Tschad auf. Er hatte sich ein Savannengebiet südlich der Stadt Abeche ausgesucht. Dann ist er nach Osten abgezogen und überquerte am 24. Oktober die Grenze zum Sudan. Bei seiner Reise machte er bisher nur kurze Pausen – ein Hinweis dafür, dass er noch nicht das ideale Rastquartier gefunden hat.

Am 31. Oktober überquerte er die Grenze zum Südsudan. Seine letzte Ortung vom Dienstag lag nur 40 Kilometer westlich des Weißen Nil, der dort das große Feuchtgebiet des Sudd bildet.

Michael mit Umweg an den Tschadsee

michael_iconMichael hat im Gegensatz zu Arthur einen Abstecher über Nordnigeria gemacht, um sich von Westen aus dem Tschadseebecken zu nähern. Bis zum 13. Oktober flog er annähernd die gleiche Route nach Westen wie Arthur, bog dann aber nach Südwest ab, um südlich den Tschadsee zu passieren. Er landete am Abend des 14. Oktober gut 90 Kilometer westlich des Sees in Nord-Nigeria.

Zwei Tage später flog er nach Norden an das Westufer des Seebeckens und überquerte am 17. Oktober die Grenze zwischen Tschad und Nigeria. Seitdem nutzt Michael, ähnlich wie Arthur ein nur 10 mal 15 Kilometer großes Gebiet im nördlichen Becken des Tschadsees. Dieses Gebiet ist seit den Dürrephasen in den 1980er Jahr trocken gefallen. Auch wenn es wieder mehr im Sahel regnet, ist dieser Teil aber immer noch keine Wasserfläche. Das Satellitenbild zeigt Sanddünen und dazwischen grüne und feuchte Bereiche.

Arthur am Tschadsee

Arthur IconArthur ist weiter nach Westen gezogen. Am 13. Oktober hatte er noch gut 85 Kilometer bis zum Tschadsee zurückzulegen. Am 17. Oktober meldete er sich aus dem nördlichen Teil des Tschadsees. Bereits vor zwei Jahren flog Arthur in diese Gegend, bevor sein Sender ausfiel. Er scheint somit den alten Gewohnheiten zu folgen. Ganz allein ist er dabei nicht, denn auch Michael rastet mittlerweile hier. Am vergangenen Donnerstag (29. Oktober) nächtigten beide nur 100 Meter von einander entfernt.

Michael ist weitergeflogen

michael_iconNun scheint wohl die Nahrung nördlich des Lac Fitri zu versiegen, denn Michael hat sich am Dienstag (11. Oktober) aufgemacht um Arthur Richtung Westen zu folgen. Gestern hatte er schon die halbe Strecke zum Tschadsee zurückgelegt. Das waren gut 140 Kilometer.

Nobby im Senegal

Nobby_IconJetzt hat Nobby eine gute Verbindung, so dass wir exakte Ortungen erhalten. Am Freitag  (7. Oktober) vor einer Woche hatte Nobby Mauetanien verlassen und den Senegal Fluss überquert. Obwohl er am Fluss gute Bedingungen vorfinden sollte ist er gut 90 Kilometer weitergezogen. Am nächsten Tag ging es dann noch einmal gut 50 Kilometer weiter bis an einen Nebenfluss des Senegal. Nun hat er wohl fürs erste seinen Rastplatz gefunden, denn er hält sich seitdem in dieser Region auf.

Arthur weiter Richtung Westen

Arthur IconArthur hat es nur einen Tag lang am Lac Fitri gehalten. Am Freitag (7. Oktober) ist er gleich weiter Richtung Westen gezogen. Am Samstag (8. Oktober) war er schon gut 100 Kilometer weiter westlich auf halben Weg zum Tschadsee.

Viele Heuschrecken für Michael

michael_iconMichael hat offenbar eine gute Nahrungsquelle gefunden, denn er bewegt sich in den letzten Wochen nördlich des Lac Fitri kaum von der Stelle. Seine Ortungen liegen gerade einmal sechs Kilometer auseinander. Arthur hatte sich in der vergangenen Woche ebenfalls in diese Gegend aufgemacht.

Heuschrecken sind die bevorzugte Nahrung unserer Senderstörche. Offenbar sind sie in diesem Jahr sehr häufig. (Foto: Kai-M. Thomsen)

Auch hier lohnt sich der Blick zum Heuschreckenwarndienst der FAO. Auch im Tschad werden ungewöhnlich viele Heuschrecken (Afrikanische Wüstenheuschrecke, Wanderheuschrecke) südlich der Sahara bis westlich zum Tschadsee gemeldet. Dabei handelt es sich um junge Hüpfer und erwachsene einzeln lebende Heuschrecken (solitäre Form). Wenn die Bedingungen gut sind, entsteht die gregäre (schwärmende) Form und es bilden sich die riesigen Schwärme die großen Schaden in der Landwirtschaft anrichten. Die Bedingungen scheinen im gesamten Sahel recht gut zu sein, denn es hat in der Regenzeit viel geregnet. Die Menschen allerdings blicken mit großer Sorge auf die Entwicklung, denn ihre Ernte ist bedroht.

Nobby nimmt Kurs auf den Senegal

Nobby_IconNobby hat sich am Freitag  (7. Oktober) wieder gemeldet. Seit seiner letzten Ortung (sechs Tage zuvor) ist er gut 100 Kilometer weiter nach Südwesten gezogen. Er nimmt offenbar Kurs auf den Senegal. Unterdessen scheint Nobby in Mauretanien keinen Hunger zu leiden: Der Heuschreckenwarndienst der Welternährungsorganisation (FAO) meldet das Vorkommen vieler Heuschrecken im Land und hält sogar eine Heuschreckeninvasion für möglich.