Robert ist wieder auf Sendung

Im vergangenen Herbst war der Sender von Robert nach und nach ausgefallen. Zunächst meldete er sich nur noch sporadisch und dann nicht mehr. Das war sehr schade, denn Robert zeigte ein ungewöhnliches Zugverhalten. Wahrscheinlich ist er nicht mehr nach Afrika in die Sahelzone gezogen, sondern ´hat auf irgendwelchen bewässerten Feldern entlang des Nil überwintert. Nun konnten wir in diesem Sommer den Sender tauschen und wir können Robert wieder verfolgen. Wir wollten auch seine neue Partnerin besendern. Sie ließ sich aber nicht fangen.

Robert ist am Samstag (22. August) zu seinem Herbstzug gestartet. Sein erster Flugtag führte ihn fast 300 Kilometer weit über Hamburg und die Elbe entlang bis in die Gegend von Brandenburg an der Havel. Am nächsten Tag hatte er Polen erreicht. Heute morgen (25. August) hatte er schon fast die Karpaten erreicht.

Gustav mit Jubiläum

Gustav ist unser „dienstältester“ Senderstorch. Er bekam seinen Sender im Juli 2010, den er heute noch trägt. Seitdem können wir sein Leben hautnah verfolgen.

Am 8. Juli 2010 erhielt Gustav seinen Sender, den er heute noch trägt (Foto: Kai-M. Thomsen).

Gustav ist am Samstag (22. August) in Tielen Richtung Südosten abgezogen. Am nächsten Tag wurde er schon in Polen, nördlich von Posen geortet. Damit ist Gustav in diesem Jahr relativ früh gestartet. In den anderen Jahren blieb er noch bis zum Monatsende im Brutgebiet.

Fred schon in Rumänien

Fred war der erste Senderstorch, der in diesem Sommer ins Winterquartier gestartet ist. Am Mittwoch (19. August) war er von Weißenfels aus zunächst Richtung Osten an die Elbe gezogen. Dann ging es entlang der Elbe weiter bis in die Gegend von Dresden. Am Donnerstag und Freitag flog er jeweils nur gut 120 bis 200 Kilometer pro Tag weiter nach Südosten. Am Samstag (24. August) hatte er nach etwa 380 Kilometern schon fast Ungarn durchquert. Die Karpaten überquerte Fred am Montag (24. August) im Süden unweit des Eisernen Tores, wo die Donau durch die Karpaten bricht.

Auf ein Neues

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und unsere Senderstörche machen sich wieder auf den Weg in ihre Winterquartiere im Süden. Neben unseren alten Bekannten Arthur, Gustav, Hans Albert, Leo und Robert begleiten wir zwei neue Störche auf ihrer Reise. Es sind Fred und Fritzi. Sie kommen beide aus Sachsen-Anhalt. Ob oder wo sie in diesem Jahr gebrütet haben wissen wir leider nicht. Auch ihr Alter kennen wir nicht, denn sie wurden als Nestlinge nicht beringt. Beide wurden verletzt aufgegriffen und wurden im Storchenhof Loburg gepflegt. Nachdem sie wieder fit waren, wurden sie, mit Sender ausgestattet, wieder ausgewildert. Danach flogen sie in den Süden von Sachsen-Anhalt.

Reichlich Nachwuchs bei den Senderstörchen

In den meisten Storchennestern in Schleswig-Holstein ist nur wenig Nachwuchs zu sehen. Viele Nester sind ohne Junge. Die lange Trockenperiode im Frühjahr hatte einen Mangel an Regenwürmern zur Folge. So stand den gerade geschlüpften Jungen nur wenig Nahrung zur Verfügung. Unsere Senderstörche hatten dagegen Glück. In Ihren Nestern ist auch 2020 reichlich Nachwuchs zu sehen.

Bei Hans Albert ist am vergangenen Montag (22. Juni) das erste der vier Jungen ausgeflogen. So weit sind die anderen noch nicht, aber immerhin haben sie schon einen Ring der Vogelwarte erhalten. Bei Robert sind vier Junge im Nest und bei Arthur und Gustav jeweils drei.

Arthur mit seinen drei Jungen, die mittlerweile beringt wurden (Foto: M. Pech).

Gustav mit Nachwuchs

Jetzt ist es sicher: Bei Gustav gibt es Nachwuchs. Er hat drei Küken die etwa eine Woch alt sind.

Die Brutsaison

Unsere Senderstörche stecken voll im Brutgeschäft und haben viele Junge zu versorgen.

Als erster Heimkehrer hat Hans Albert die größten Jungen. Es sind vier Junge, die jetzt schon gut 4 Wochen alt sind.

Hans Albert hudert seine Jungen (Foto: F. Zyweck, 24. April)

 

Es regnet und Hans Albert versucht seinen schon recht großen Nachwuchs zu hudern. Dabei macht er ziemliche Verrenkungen (Foto: F. Zyweck).

Bei Arthur und seiner neuen Partnerin ist gestern (24. Mai) das vierte Junge geschlüpft. Auch bei Robert sind 4 Junge im Nest. Gustav hatte auch eine Partnerin gefunden und brüteten. Allerdings wir wissen noch nicht, ob und wie viele Junge geschlüpft sind.

Auch bei Leo wurde fleißig gebrütet und es dürften dort schon Junge geschlüpft sein. Leider ist die Nestmulde so tief, dass man keine Jungen erkennen kann. Die müssen erst größer werden, bevor sie über den Nestrand gucken können.

Leo mit Partnerin am Nest (Foto: M. Kaatz).

Das Max Planck Institut für Verhaltensbiologie hat in den letzten Jahren fast 500 Weißstörche in verschiedenen Regionen besendert. In seinem Vortrag „Was haben wir von 500 besenderten Weißstörchen gelernt?“ fasst Dr. Wolfgang Fiedler die bisherigen Erkenntnisse zusammen und gibt einen Überblick über den Weißstorchzug und die verschiedenen Faktoren, die einen Einfluss auf die Storchenpopulation haben.  Der Vortrag findet sich hier: https://www.youtube.com/watch?v=MwOQMAGERNw.

 

Elfi ist tot

Nun haben wir Gewissheit was mit Elfi in Bulgarien passiert ist. Elfi ist tot. Ein Mitarbeiter unserer BirdLife Partnerorganisation in Bulgarien hatte gestern den Ort aufgesucht von dem die letzten Ortungen kamen. Nach kurzer Suche fand er die letzten Überreste von Elfi auf einem Weizenacker und konnte den Sender bergen. Die Todesursache konnte allerdings nicht mehr festgestellt werden, so dass wir nur Vermutungen anstellen können. Es ist möglich, dass sie mit der nahe gelegenen Stromleitung kollidiert ist. Jedoch bestätigen die Ortungen nicht, dass sie der Leitung besonders nahe gekommen war. Ein bulgarischer Kollege vermutete dagegen, dass sie einem Räuber, z. B. einem Fuchs, zum Opfer gefallen ist. Wahrscheinlich übernachtete sie am Boden und konnte nachts so vom Räuber überwältigt werden. Ich halte diese Vermutung für schlüssig.

Eier im Nest

Bei Robert und seiner neuen Partnerin liegen seit einigen Tagen 4 Eier im Nest. In gut 30 Tagen werden die Jungen schlüpfen.

Nachwuchs bei Hans Albert

Während die Ostzieher gerade an ihre Nester zurückgekehrt sind, ist bei Hans Albert schon der erste Nachwuchs zu vermelden. Gestern Abend (14. April) schlüpfte bereits das dritte Küken.

Die Partnerin von Hans Albert betreut den ersten Nachwuchs (Foto: F. Zyweck).