Hans Albert Beiträge

Hans Albert ist wieder unterwegs

Hans Albert pausierte bis Donnerstag (6. Feb.) immer auf der gleichen Wiese am Adour, dann flog er einige Kilometer weiter flussaufwärts, um auf einer anderen flussnahen Wiese zu rasten. Am Samstag (8. Feb.) startete er wieder, um nach einer längeren Runde wieder an seinem Ausgangsort zu landen. Wahrscheinlich war das Wetter für einen weiteren Flug nicht gut genug und er musste umkehren. Aber einen Tag später, am Sonntag, ging es endlich wieder weiter Richtung Brutgebiet. So hatte Hans Albert insgesamt 8 Tage lang am Adour verbracht.

Die weitere Reise von Hans Albert folgt der „klassischen“ Route unserer Westzieher. Bis zum späten Nachmittag hatte er Bordeaux erreicht. Dort landete er auf einer feuchten Wiese an der Gironde und am Montag (10. Feb.) zog er weiter Richtung Paris. Gestern Morgen (auf der Karte noch nicht vermerkt) hatte er Paris schon passiert und hatte noch gut 100 Kilometer bis nach Reims vor sich.

Pause am Adour

Dass ein früher Start des Heimzuges nicht unbedingt frühe Rückkehr ins Brutgebiet nach sich ziehen muss, hatte ich im letzten Beitrag erwähnt. Er könnte ja eine längere Pause einlegen. Und genauso scheint es zu kommen. Seit mehr als fünf Tagen macht Hans Albert auf einer feuchten Wiese am Adour eine längere Pause. Seit seiner Landung nach der Pyrenäenüberquerung am Samstag (1. Feb.) rastet er auf dieser Wiese und sucht er hier nach Futter. Er nutzt dabei eine Fläche von nicht einmal 120 Hektar. Zum Schlafen fliegt er auf die Bäume am Adour.

Hans Albert hat die Pyrenäen überquert

Hans Albert ist in diesem Jahr gut 12 Tage früher als 2019 zu seinem Heimzug gestartet. Ob er dann tatsächlich auch viel früher an seinem Nest in Vaale ankommen wird, werden wir sehen, denn das hängt von den Umständen ab. Dazu gehört eben auch das Wetter. Bei Regen wird er nicht er langsamer vorankommen, als bei Sonnenschein.

Zumindest scheint sich Hans Albert zunächst einmal mehr Zeit für die Reise zu nehmen. Am Samstag (1. Feb.) hatte er die Pyrenäen überquert. Für diese erste Etappe brauchte Hans Albert gut fünf Tage, zwei mehr als im Vorjahr. Bis Freitag näherte er sich Stück für Stück den Bergen an. Am Freitag versuchte er noch ein Stück nach Norden voran zu kommen, musst aber offensichtlich wieder umkehren. Am Samstag gegen 10:30 Uhr startete er erneut und flog dann über Pamplona nach Nordwesten. Dabei musste er sich mehrfach an Berghängen emporschrauben, um die richtige Höhe zu erreichen.

Gegen 15:30 Uhr landete er nördlich von Bayonne auf einer Wiese am Fluss Adour. Da hatte Hans Albert mehr als 140 Kilometer hinter sich. Diese Wiese am Adour war schon im vergangenen Jahr sein Rastplatz. Kein Wunder, denn sie scheint sehr feucht zu sein. Zahlreiche Teiche sind auf dem Satellitenbild gut auszumachen. Geschlafen wurde auf den Bäumen am Ufer des Adour.

Hans Albert auf dem Rückweg

Die Rückreise unserer Senderstörche beginnt. Am Dienstag (28. Jan.) ist Hans Albert in Madrid aufgebrochen und ist über 200 Kilometer nach Nordwesten gezogen. Er erreichte die Hochebene von Kastilien. Die Nacht verbrachte er auf dem Kirchendach der kleinen Gemeinde Borobia. Zuvor suchte er auf den Feldern der Umgebung nach Nahrung. Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Ebro. Bis zum Abend hatte er gut 80 Kilometer zurückgelegt und landete im Pyrenäenvorland. Diesmal verbrachte Hasns Alberft fdie Nacht mitten auf einem Feld. Morgens flog er dann auf eine nahe gelegenen Mülldeponie. So richtig eilig er es wohl allerdings nicht zu haben.

Die Senderstörche um den Jahreswechsel

Bis zum Jahresende ist bei unseren Senderstörchen einiges passiert. Von Arthur und Robert haben wir bis jetzt keine Informationen, was uns aber nicht beunruhigen soll. Roberts Sender hat ohnehin immer weniger Daten geliefert und dürfte nur noch unter optimalen Bedingenungen senden. Und Arthur befindet sich wahrscheinlich im nördlichen Tschadseebecken, wo es kein Mobilfunknetz gibt.

Es gibt jedoch eine traurige Nachricht zu vermelden. Von Michael haben wir seit dem 6. Dezember keine Informationen mehr und die letzten Positionsdaten belegen, das er wohl tot ist. Die letzten Ortungen kamen aus dem nördlichen Tschadseebecken, wo er alljährlich einen großen Teil des Winters verbrachte. Der letzte Ort ist ein Gebüsch in der Nähe eine kleinen Siedlung. Über die Ursachen können wir nur spekulieren. Er war neben Gustav unser „dienstältester“ Senderstorch, der uns seit mehr als neun Jahren viele interessante Daten lieferte. Wie alt er tatsächlich war, wissen wir allerdings nicht, der er wurde nicht als Nestling beringt.

Gustav hatte Mitte Dezember die Region um Wad Madani wieder verlassen und ist wieder westlich des Weißen Nil geflogen. Es ist die Region um die Stadt Umm Ruwaba. Die Stadt liegt an einem periodisch Wasser führenden Flusslauf mit Namen Khawar Abu Habi, der zum Weißen Nil hin entwässert. Im Satellitenbild ist der Flusslauf grün und scharf von der nördlich liegenden Savanne abgegrenzt. Das Satellitenbild zeigt Felder und einige kleine Gewässer. An diesen Gewässern hat Gustav sich gern während der Nacht aufgehalten. Im seichten Wasser ist er vor Feinden sicher. Diese Region ist seit vielen Jahren im Dezember und Januar das traditonelle Überwinterungsgebiet von Gustav.

Leo hat sich seit Anfang Dezember westlich des Lac Fitri aufgehalten. Die flache Savannenlandschaft ist von vielen trockenen Flussläufen durchzogen. Hier und da finden sich seichte Wasserstellen.

Elfi befindet sich weiterhin in der Region Dafur im Sudan. Zunächst hielt sie sich in der Gegend um Nyala auf. Hier suchte sie ihre Nahrung vor wiegend auf den vielen Ackerflächen der Region. Aber auch hier finden sich flache Gewässer, die von Elfi aufgesucht wurden, um die Nacht im flachen Wasser zu verbringen oder einfach zu trinken. Am 21. Dezember ist Elfi gut 120 Kilometer nach Südwesten geflogen und hält sich seitdem in der mit Bäumen bestandenen Savanne der Region auf.

Hans Albert verbringt  im Gegensatz zu den ostziehenden Störchen in Afrika ohne große Wanderungen bei Madrid den Winter. Zwei große Aktivitätszentren sind zu erkennen. Zum einen natürlich die Mülldeponie,  auf der er seine Nahrung finden und zum anderen die Kiesteiche von El Porcall, in deren flachen Wasser er die Nächte verbringt. Ab und dann sucht er die Wiesen am Fluss Manzanares oder die kreisrunden Bewässerungsfelder südöstlich von Rivas-Vaciamadrid auf.

Hans Albert wieder bei Vaciamadrid

Hans Albert ist seit nun mehr als einer Woche wieder bei Vaciamadrid. Am Sonntag (8. Sept.) erreichte er sein angestammtes Überwinterungsgebiet. Jetzt schlägt er sich den Bauch auf der Mülldeponie voll und schläft im seichten Wasser der Teiche voll El Porcall.

Hans Albert hat Spanien erreicht

Bis Mittwoch schien Hans Albert es mit dem Herbstzug nicht sonderlich eilig zu haben, denn zwischen dem Ruhrgebiet und Belgien legte er täglich nur maximal 60 Kilometer pro Tag zurück. Am Donnerstag (5. Sept.) flog er dann gleich 270 Kilometer weit bis nach Fontainebleau in der Nähe von Paris. Am Freitag durchquerte er Frankreich bis an die Küste des Atlantik bei Bordeaux. Das waren immerhin 430 Kilometer. Am Samstag (7  Sept.) überflog er die westlichen Ausläufer der Pyrenäen und erreichte nach 300 Kilometern Pamplona in Spanien. Seine letzten Ortungen stammen von gestern aus der Umgebung der Storchenstadt Alfaro am Ebro.

Hans-Albert lässt sich Zeit

Hans-Albert ist am Freitagmorgen (30. Aug.) Richtung Südwesten gestartet. Bis zum Abend hatte er es bis nach Berne geschafft. Dort verbrachte er die Nacht in den Bäumen nahe der Storchenstation in Berne. Am Samstag ging es über Oldenburg weiter. Gestern (2. Sept.) wurde er um 10 Uhr bei Castrop-Rauxel geortet. Hans-Albert ist also recht gemächlich unterwegs.

Das Storchenjahr 2019 geht zu Ende

So langsam geht das Storchenjahr 2019 zu Ende. Es sind zwar immer noch einige Jungstörche in den Nestern zu beobachten, aber die sie sind flügge und über fleißig für ihren ersten Herbstzug. Die ersten Störche haben sich auf den Weg in ihre Winterquartiere gemacht.

In diesem Sommer wuchsen ungewöhnlich viele Jungstörche in den Nestern in Schleswig-Holstein heran. Das Sommerwetter war für den Nachwuchs nicht zu nass, so dass keine Jungen an Unterkühlung umgekommen sind. Es war aber auch nicht zu trocken, so dass genug Futter vorhanden war. Vor allem waren die Bestände der Feldmaus in diesem Jahr geradezu explodiert. Feldmäuse sind eine beliebte und energiereiche Beute für Störche. Auf den Wiesen und Weiden konnte man immer wieder Weißstörche dabei beobachten, wie sie in Reihermanier an Mauselöchern lauerten, um dann blitzschell zuzustoßen und eine Maus zu packen.

Ein Weißstorch erbeutet eine Feldmaus. Im Sommer 2019 eine häufige Beobachtung (Foto: Kai-M. Thomsen).

Auch unsere Senderstörche haben viele Junge aufziehen können. Bei Michael in Bargen wurden zwei Jungstörche flügge. Wir hatten die Hoffnung, dass wir seine Partnerin mit Futter anlocken und fangen zu können , um sie auch mit einem Sender auszurüsten. Sie ließ sich allerdings nicht fangen. Da war wohl auch das tolle Nahrungsangebot in freier Natur viel attraktiver als unser Angebot. Gustav hat in Tielen drei Junge erfolgreich aufziehen können. Bei Hans Albert in Vaale sind zwei Junge ausgeflogen.

In Looft hat Arthur mit seiner Partnerin 4 Junge aufziehen können. Anfang Juli hatten wir Glück und konnten seine Partnerin ebenfalls mit einem Sender ausrüsten. Sie hat den Namen Elfi bekommen.

Die vier Jungen von Elfi und Arthur auf ihrem ersten Ausflug (Foto: Marion Pech).

 

Auch bei Lilly und Robert in Gribbohm flogen in diesem Sommer 4 Jungstörche aus. Leider scheint der Sender von Robert deffekt zu sein. Offenbar reicht die Batteriespannung nicht mehr aus, um viele Ortungen zu speichern und zu verschicken. So bekommen wir nur alle paar Tage mal eine Standortkoordinate zugeschickt und wissen zumindest wo Robert sich aufhält. Mal schauen, ob der Sender in südlicher Sonne sich wieder ausreichend aufladen kann.

Wir konnten in diesem Jahr noch einen zweiten Weißstorch mit einem Sender ausrüsten. Er hat den Namen Leo erhalten. Seine Geschichte ist eher ungewöhnlich: Im April wurde er in Tangerhütte (Sachsen-Anhalt) benommen aufgegriffen und zum Storchenhof Loburg gebracht. Er war offenbar bei einem Storchenkampf abgestürzt – hatte aber keine Verletzungen. Nachdem er sich wieder erholt hatte, konnte er am 5. August wieder freigelassen werden. Zuvor hatte er von Michael Kaatz, vom Storchenhof Loburg, einen Sender erhalten.

Leo siedelte sich daraufhin in Bindfelde bei Stendal an. Er hatte eine Partnerin, aber es kam zu keiner Brut. Leo machte sich deshalb bereits am 8. August auf dem Weg in den Süden. Gestern (20. August) befand er sich bereits in Anatolien. Leo ist also ein Ostzieher.

Einige langjährige Leserinnen und Leser unseres Storchentagebuches können sich sicherlich noch an die Störchin Adele erinnern. Sie brütete alljährlich auf einem Dach gegeüber meines Büros in Bergenhusen. Ihr Sender war im Juli 2016 ausgefallen. Immer wieder hofften wir Adele wieder einfangen zu können, um den Sender zu ersetzen. Leider wurde daraus nichts. Nun wurde sie vor einigen Wochen tot in einem Graben in der Umgebung von Bergenhusen aufgefunden. Offenbar wurde sie von einem Beutegreifer getötet. Darauf deuten die Verletzungen hin. Ihre drei Jungen konnten von ihrem Partner nicht mehr ausreichend versorgt und beschützt werden. Sie wurden in eine Pflegestation aufgenommen. Sie sind wohlauf und machen sich wie die vielen anderen Jungstörche dieses Jahrganges auf den Weg in den Süden. Adele wurde 10 Jahre alt – ein überdurchschnittliches Alter für wilde Störche.

In wenigen Tagen starten wir wieder mit den regelmäßigen Berichten vom Storchenzug und einer neu überarbeiteten Karte.

 

 

Ein gutes Jahr für Störche

Für unsere Störche in Schleswig-Holstein scheint es ein gutes Jahr zu werden. Sie kamen früh aus ihren Winterquartieren an ihre Nester zurück und konnten früh mit der Brut anfangen. Bisher sind lange Regenperioden und kaltes Wetter ausgeblieben, so dass es kaum zu Verlusten beim Nachwuchs kam. Außerdem fiel ausreichend Regen und die kleinsten Störche konnten satt werden. Und zu guter letzt gibt es in diesem Sommer reichlich Feldmäuse – eine bevorzugte Nahrung für die großen Jungstörche. So verwundert es nicht, dass aus den Nestern nicht nur ein oder zwei, sondern sogar drei und vier Jungstörche herausschauen.

Auch alle unserer Senderstörche haben reichlich Nachwuchs. Bei Lilly und Robert, sowie bei Arthur sind es vier Junge. Gustav hat in Tielen drei Junge und Hans Albert und Michael haben jeweils zwei.