Robert in der Türkei

Der Sender von Robert hat eine ganze Reihe von Ortungen geliefert. Leider reichen die nicht sehr weit zurück. Die älteste stammt vom 21. Februar. Da befand er sich schon im Libanon. Also können wir über sein Winterquartier nichts erfahren. Gestern (26. Feb.) war er gerade dabei das Taurusgebirge in der Türkei zu überquerern, um auf das Anatolische Hochland zu kommen. Seit Sonntag (23. Feb.) hatte er sich südlich der Berge aufgehalten. Vielleicht verhinderte schlechtes Wetter den Weiterflug.

Ein Lebenszeichen von Robert

Den ganzen Winter über haben wir nichts von Robert gehört. Mich hat das nicht beuruhigt, weil sein Sender offenbar deffekt war und wir ohnehin nur sporadisch Daten empfangen konnten. Seit Freitag (21. Feb.) meldet Robert wieder einzelne Positionsdaten. Am Freitag befand er sich im Libanon und gestern meldete er sich aus der Türkei. Da hatte er gerade Iskenderun hinter sich gelassen. Also ist Robert ganz offensichtlich schon auf dem Rückweg.

Nur, wenn er sich jetzt schon in der Türkei aufhält, kann er nicht aus dem Sudan kommen, wo er den Winter 2018/19 verbracht hatte. Ist er in Israel geblieben? Oder ist er vielleicht nur bis nach Ägypten an den Nil gezogen, um die neu entstandenen  Bewässerungsgebiete in der Sahara zu nutzen? Sein Sender meldet, dass er offenbar einige Daten gespeichert hat. Er kann sie allerdings nicht senden, weil die Batteriespannung nicht ausreicht. Vielleicht kann ich dann aber die Daten manuell herunterladen, wenn er sein Nest erreicht hat. Auf jeden Fall wird es spannend.

Gustav ist gestartet

Auch Gustav scheint sich langsam auf den Weg nach Schleswig-Holstein machen zu wollen. Am Mittwoch (19. Feb.) hat er sein Rastgebiet verlassen und ist Richtung Osten über den Weißen Nil geflogen. Hier hielt er sich zunächst einen Tag lang auf den bewässerten Feldern am großen Fluss auf. Am nächsten Tag zog er dann etwa 190 Kilometer nach Norden. Gestern hielt er sich etwa 160 Kilometer südlich von Karthum auf und rastete in dem großen Bewässerungsgebiet bei Wad Medani.

Zugunruhe bei Elfi

Bei Elfi macht sich so langsam eine Zugunruhe breit. Am Samstag (22. Feb.) verließ sie die Gegend um Nyala im Süden des Sudan, wo sie sich seit Wochen aufgehalten hatte. Sie ist jedoch zunächst 140 Kilometer in die verkehrte Richtung nach Süden geflogen. Drehte dann aber gegen Mittag nach Norden um.

Arthur ist nur langsam unterwegs

So richtig weit ist Arthur noch nicht gekommen. In der vergangenen Woche drehte er zunächst einmal westlich des Lac Fitri eine Schleife und rastete an mehreren Orten in der Savanne. Am Freitag (21. Feb.) startete er dann endgültig zur Heimreise, umflog nördlich den Lac Fitri, um gut 170 Kilometer nach Osten zu ziehen. Am nächsten Tag legte er noch einmal die gleiche Entfernung zurück. Den Sudan hat er aber noch immer nicht erreicht.

Wo war Arthur?

Arthur war seit Ende Oktober „verschwunden“, d. h. wir bekamen keine neuen Ortungen, weil er sich außerhalb des Mobilfunknetzes aufgehalten hatte. Nun lieferte sein Sender die fehlenden Daten und wir können nachvollziehen wo er sich seitdem aufgehalten hat.

Zunächst hielt er sich im nördlichen Teil des Tschadseebeckens auf. Der ehemalige Seegrund im Länderdreieck vom Tschad, Niger und Nigeria ist heute noch feucht und wird landwirtschaftlich genutzt. Zum Jahresende flog Arthur dann nach Süden ins Grenzgebiet zwischen Nigeria und Kamerun, wo er bis zum 7. Januar blieb. Danach ging es nach Westen. Hier blieb er fast einen Monat lang und hielt sich vor allem gut 70 Kilometer südwestlich von Maiduguri auf. Hier konzentrieren sich die Ortungen in einem 2 x 1 Kilometer großem Feuchtgebiet, dass durch periodisch wasserführende Flüsse gespeist wird.

Vor allem ist die Tatsache interessant, dass sich Arthur so weit im Westen aufgehalten hat, dass er vermutlich auf andere Weißstörche getroffen ist, die über die westliche Zugroute nach Afrika gezogen sind.

Die Aufenthaltsorte von Arthur (November 2019 bis Februar 2020).

Arthur ist auf dem Heimweg

Arthur ist am Freitag (14. Feb.) zu seinem Heimflug gestartet. Das ist exakt der gleiche Tag wie im vergangenen Jahr. Seine Reise begann er in Nordnigeria unweit der Provinzhauptstad Maiduguri und führte ihn zunächst gut 150 Kilometer nach Osten Richtung Kamerun. Am nächsten Tag erreichte er schon den Tschad, wo er östlich von Djamena einen Tag lang Pause machte. Am Montag (17. Feb.) zog er dann 130 Kilometer weiter nach Osten.

Hans Albert ist wieder zurück

Das ging dann aber schnell. In zwei Tagen hat Hans Albert die Strecke zwischen Paris und Schleswig-Holstein hinter sich gelassen und ist gestern gegen 17:00 Uhr auf seinem Nest in Vaale gelandet. Das sind Luftlinie immerhin mehr als 700 Kilometer. Sein Weibchen war bereits am Nest und hatte auch schon einen neuen Partner. Es gab einen kurzen Kampf und Hans Albert hatte sein Nest und seine Partnerin wieder zurück.

Insgesamt hat Hans Albert nur 4 Tage gebraucht um vom Fuß der Pyrenäen bis nach Schleswig-Holstein zu kommen. Am Dienstag (11. Feb.) flog Hans Albert zunächst von der Champagne bis nach Düsseldorf – gut 350 Kilometer. Er übernachtete auf einem Gehöft bei Strümp, einem Stadtteil von Meerbusch, nördlich von Düsseldorf. Am nächsten Morgen ging es nach kurzer Nahrungssuche auf den angrenzenden Feldern weiter nach Vaale. Damit ist Hans Albert in diesem Jahr 9 Tage früher angekommen als ein Jahr zuvor.

Hans Albert bei seiner Ankunft am 12. Februar mit seiner Partnerin. Das Foto stammt aus der Nestkamera (Foto: F. Zyweck).

Hans Albert ist wieder unterwegs

Hans Albert pausierte bis Donnerstag (6. Feb.) immer auf der gleichen Wiese am Adour, dann flog er einige Kilometer weiter flussaufwärts, um auf einer anderen flussnahen Wiese zu rasten. Am Samstag (8. Feb.) startete er wieder, um nach einer längeren Runde wieder an seinem Ausgangsort zu landen. Wahrscheinlich war das Wetter für einen weiteren Flug nicht gut genug und er musste umkehren. Aber einen Tag später, am Sonntag, ging es endlich wieder weiter Richtung Brutgebiet. So hatte Hans Albert insgesamt 8 Tage lang am Adour verbracht.

Die weitere Reise von Hans Albert folgt der „klassischen“ Route unserer Westzieher. Bis zum späten Nachmittag hatte er Bordeaux erreicht. Dort landete er auf einer feuchten Wiese an der Gironde und am Montag (10. Feb.) zog er weiter Richtung Paris. Gestern Morgen (auf der Karte noch nicht vermerkt) hatte er Paris schon passiert und hatte noch gut 100 Kilometer bis nach Reims vor sich.

Noch keine Aufbruchstimmung in Afrika

Unsere Senderstörche in Afrika zeigen noch keine Aktivitäten zum Heimzug. Elfi befindet sich immer noch im Dafur. Ihre letzten Ortungen kommen aus der Umgebung der Stadt Nyala. Gustav befindet sich gut 500 Kilometer weiter östlich in Kordofan. Auch er befindet sich seit Wochen noch immer im gleichen Rastgebiet. Arthur müsste sich noch immer in Nord-Nigeria befinden. Und Roberts Sender scheint jetzt wirklich nicht mehr zu senden.