Michael Beiträge

Michael ist in Polen

Michael war am Donnerstag (29. Aug.) in Bargen gestartet und ist gut 190 Kilometer nach Südosten geflogen, um in der Elbtalaue nahe der Kleinstadt Lenzen die Nacht zu verbringen. Am nächsten Tag ist er über Berlin weiter bis in die Ziltendorfer Niederung an der Oder gezogen. Dann wechselte er in einen mehr östlichen Kurs und wurde am Montag (1. Sept.) westlich von Łódź geortet.

Das Storchenjahr 2019 geht zu Ende

So langsam geht das Storchenjahr 2019 zu Ende. Es sind zwar immer noch einige Jungstörche in den Nestern zu beobachten, aber die sie sind flügge und über fleißig für ihren ersten Herbstzug. Die ersten Störche haben sich auf den Weg in ihre Winterquartiere gemacht.

In diesem Sommer wuchsen ungewöhnlich viele Jungstörche in den Nestern in Schleswig-Holstein heran. Das Sommerwetter war für den Nachwuchs nicht zu nass, so dass keine Jungen an Unterkühlung umgekommen sind. Es war aber auch nicht zu trocken, so dass genug Futter vorhanden war. Vor allem waren die Bestände der Feldmaus in diesem Jahr geradezu explodiert. Feldmäuse sind eine beliebte und energiereiche Beute für Störche. Auf den Wiesen und Weiden konnte man immer wieder Weißstörche dabei beobachten, wie sie in Reihermanier an Mauselöchern lauerten, um dann blitzschell zuzustoßen und eine Maus zu packen.

Ein Weißstorch erbeutet eine Feldmaus. Im Sommer 2019 eine häufige Beobachtung (Foto: Kai-M. Thomsen).

Auch unsere Senderstörche haben viele Junge aufziehen können. Bei Michael in Bargen wurden zwei Jungstörche flügge. Wir hatten die Hoffnung, dass wir seine Partnerin mit Futter anlocken und fangen zu können , um sie auch mit einem Sender auszurüsten. Sie ließ sich allerdings nicht fangen. Da war wohl auch das tolle Nahrungsangebot in freier Natur viel attraktiver als unser Angebot. Gustav hat in Tielen drei Junge erfolgreich aufziehen können. Bei Hans Albert in Vaale sind zwei Junge ausgeflogen.

In Looft hat Arthur mit seiner Partnerin 4 Junge aufziehen können. Anfang Juli hatten wir Glück und konnten seine Partnerin ebenfalls mit einem Sender ausrüsten. Sie hat den Namen Elfi bekommen.

Die vier Jungen von Elfi und Arthur auf ihrem ersten Ausflug (Foto: Marion Pech).

 

Auch bei Lilly und Robert in Gribbohm flogen in diesem Sommer 4 Jungstörche aus. Leider scheint der Sender von Robert deffekt zu sein. Offenbar reicht die Batteriespannung nicht mehr aus, um viele Ortungen zu speichern und zu verschicken. So bekommen wir nur alle paar Tage mal eine Standortkoordinate zugeschickt und wissen zumindest wo Robert sich aufhält. Mal schauen, ob der Sender in südlicher Sonne sich wieder ausreichend aufladen kann.

Wir konnten in diesem Jahr noch einen zweiten Weißstorch mit einem Sender ausrüsten. Er hat den Namen Leo erhalten. Seine Geschichte ist eher ungewöhnlich: Im April wurde er in Tangerhütte (Sachsen-Anhalt) benommen aufgegriffen und zum Storchenhof Loburg gebracht. Er war offenbar bei einem Storchenkampf abgestürzt – hatte aber keine Verletzungen. Nachdem er sich wieder erholt hatte, konnte er am 5. August wieder freigelassen werden. Zuvor hatte er von Michael Kaatz, vom Storchenhof Loburg, einen Sender erhalten.

Leo siedelte sich daraufhin in Bindfelde bei Stendal an. Er hatte eine Partnerin, aber es kam zu keiner Brut. Leo machte sich deshalb bereits am 8. August auf dem Weg in den Süden. Gestern (20. August) befand er sich bereits in Anatolien. Leo ist also ein Ostzieher.

Einige langjährige Leserinnen und Leser unseres Storchentagebuches können sich sicherlich noch an die Störchin Adele erinnern. Sie brütete alljährlich auf einem Dach gegeüber meines Büros in Bergenhusen. Ihr Sender war im Juli 2016 ausgefallen. Immer wieder hofften wir Adele wieder einfangen zu können, um den Sender zu ersetzen. Leider wurde daraus nichts. Nun wurde sie vor einigen Wochen tot in einem Graben in der Umgebung von Bergenhusen aufgefunden. Offenbar wurde sie von einem Beutegreifer getötet. Darauf deuten die Verletzungen hin. Ihre drei Jungen konnten von ihrem Partner nicht mehr ausreichend versorgt und beschützt werden. Sie wurden in eine Pflegestation aufgenommen. Sie sind wohlauf und machen sich wie die vielen anderen Jungstörche dieses Jahrganges auf den Weg in den Süden. Adele wurde 10 Jahre alt – ein überdurchschnittliches Alter für wilde Störche.

In wenigen Tagen starten wir wieder mit den regelmäßigen Berichten vom Storchenzug und einer neu überarbeiteten Karte.

 

 

Ein gutes Jahr für Störche

Für unsere Störche in Schleswig-Holstein scheint es ein gutes Jahr zu werden. Sie kamen früh aus ihren Winterquartieren an ihre Nester zurück und konnten früh mit der Brut anfangen. Bisher sind lange Regenperioden und kaltes Wetter ausgeblieben, so dass es kaum zu Verlusten beim Nachwuchs kam. Außerdem fiel ausreichend Regen und die kleinsten Störche konnten satt werden. Und zu guter letzt gibt es in diesem Sommer reichlich Feldmäuse – eine bevorzugte Nahrung für die großen Jungstörche. So verwundert es nicht, dass aus den Nestern nicht nur ein oder zwei, sondern sogar drei und vier Jungstörche herausschauen.

Auch alle unserer Senderstörche haben reichlich Nachwuchs. Bei Lilly und Robert, sowie bei Arthur sind es vier Junge. Gustav hat in Tielen drei Junge und Hans Albert und Michael haben jeweils zwei.

Michael hat eine Partnerin gefunden

In der vergangenen Woche wurde Michael langsam ungeduldig. Er flog auf der Suche nach einer unverpaarten Störchin in der Gegend umher und besuchte dabei neben einigen anderen Dörfern der Region auch das Storchendorf Bergenhusen. Doch am Dienstag (30. April) hatte Michael endlich Glück und es landete ein Weibchen auf seinem Nest in Bargen. Sie ist keine Unbekannte, denn sie trägt einen Ring. Der Ring offenbarte, dass sie 2015 in Bergenhusen als Jungvogel beringt wurde. Nun hoffen wir, dass sie in Bargen bleibt und beide ein Paar werden.

Michael (rechts) und seine Neue (Foto: Regina Kolls).

Michael ist noch immer allein

Bei Michael hat sich noch immer keine Partnerin eingefunden. Noch ist genug Zeit und außerdem fliegen viele Störche ohne Nestbindung im Lande umher. Da sollte doch für Michael noch eine Störchin dabei sein.

Michael ist allein

Michael hatte offenbar nur für kurze Zeit Besuch von einem Weibchen. Jetzt ist er seit längerem wieder allein.

Michael hat auch eine Partnerin

Bei seiner Ankunft in Bargen wurde Michael bereits von einer unberingten Störchin erwartet. Dann kann die Brutsaison in Bargen früh starten.

Auch Michael ist zurück

Michael ist gestern (31. März) um 14:00 Uhr in Bargen gelandet. Ähnlich wie Gustav hatte er sich in den letzten Tagen viel Zeit für den Heimflug gelassen. Am Mittwoch (27. März) erreichte er bereits Deutschland. Bis  Freitag (29. März) rastete Michael dann auf den Wiesen um Münchehofe, südlich von Berlin. Neuere Ortungen hat sein sein Sender noch nicht geliefert.

Michael kommt gut voran

Die letzte Ortung von Michael stammt von Vorgestern (26. März) aus der Gegend von Zielona Gora. Da waren es noch gut 30 Kilometer bis zur Grenze.

Michael ist schon bald Zuhause

Michael wird vielleicht noch in dieser Woche auf seinem Nest in Bargen eintreffen. Sein Sender hat nur wenige Daten geliefert. Seine letzte Ortung kam am Samstagabend (23. März) aus den Sudeten, nahe der Grenze zu Polen. Welche Route Michael letztendlich geflogen ist, um vom Eisernen Tor hierher zugelangen, ist noch unbekannt. Der Sender hat bis jetzt noch nicht alle Daten geliefert.

In den Kommentaren tauchte die Frage auf, was der Grund für Michaels ungewöhnliche Route in diesem Frühjahr sei. Hatte er aus den schlechten Erfahrungen des letzten Frühjahrs gelernt, wo er mit Schnee und Eis zu kämpfen hatte? Das glaube ich nicht. Vermutlich ist er in einem Trupp mitgeflogen, der vor allem aus Störchen bestand, die in Kroatien, Serbien und Slowenien brüten. Diese Störche müssen diese Route nehmen um in ihre Brutgebiete zu gelangen. Und Michael erreicht auch auf diesem Weg seine Heimat.