Max Beiträge

Max ist wieder aufgetaucht.

Seit Max vor mehr als einen Monat Ägypten verlassen hatte, haben wir keine neuen Ortungen mehr von ihm erhalten. Nun ist er wieder aufgetaucht. Er befindet sich seit zwei Tagen gut 50 Kilometer nördlich vom Lac Fitri. Auch wenn die Mobilfunkverbindung noch nicht gut ist, hat sein Sender einen ganzen Satz von Daten geliefert, die uns davon erzählen, wo er die vergangenen Wochen verbracht hatte.

Die erste Ortung von Max aus dem Tschad stammt vom 13. September. Er befand sich nahe der Ortschaft Iriba unweit der Grenze zum Sudan und gut 200 Kilometer südlich des Ennedi Gebirges. Auch unsere Senderstörchin Eva hatte sich einige Tage zuvor in der Region aufgehalten. Hier befindet sich die Grenze zur Sahara, in der meist nur sehr wenig Regen fällt. Aber in diesem Jahr ist es anders. Es scheint in der Region gut geregnet zu haben, so dass die Vegetation ergrünt ist und sich viele Insekten entwickeln konnten.  Schon im vergangenen Jahr hielten sich unsere Senderstörche im Tschad relativ weit nördlich auf. Ein gutes Zeichen, denn in der Regenzeit ist die Regenfront sehr weit nach Norden vorgerückt und hat für ordentlich Feuchtigkeit gesorgt.

Mit der zunehmenden Trockenheit ist Max dann ab 3. Oktober Stück für Stück nach Süden gezogen. Er befindet sich jetzt etwa 350 Kilometer weiter südlich in der Region wo in der Vergangenheit die meisten unserer Senderstörche gerastet haben.

Max in Ägypten

Auch Max hat den Golf von Suez hinter sich gelassen. Spannend dabei ist, dass er wahrscheinlich im gleichen Trupp unterwegs war, wie Eva. Die Nacht hatten beide auf dem Sinai noch gut 10 Kilometer entfernt voneinander übernachtet. Am darauf folgenden Morgen überquerten die beiden in einem Abstand von etwa 10 Minuten den Golf. Später trennten sich ihre Wege wieder. Max landete am Abend unweit von Esna. Das lag mehr als 50 Kilometer von Evas Schlafplatz entfernt.

Max auf dem Sinai

Auch Max hatte am Dienstag (6. September) Syrien hinter sich gelassen und das Jordantal südlich des See Genezareth erreicht. Dann zog er am Jordantal entlang bis zum Nordufer des Toten Meeres. Hier verbrachte er die Nacht. Am nächsten Morgen ging es weiter über die Negev Wüste und den Sinai. Am späten Nachmittag landete er offenbar. Da hatte er fast den Golf von Suez erreicht.

Max in Syrien

Max durchquerte Anatolien in zwei Etappen von gut 230 bzw. 260 Kilometern. Am Freitagabend (2. September) erreichte er den Rand des Taurus-Gebirges. Am Samstagmorgen ging es über die Berge und weiter nach Iskenderun. Die folgende Nacht verbrachte er im seichten Wasser einer Lagune vor dem Golf von Iskenderun. Den Golf überquerte Max am nächsten Morgen direkt. Die meisten anderen Störche umfliegen die Meeresbucht. Max brauchte für die 32 Kilometer gut 45 Minuten. Zuvor schraubte er sich auf etwa 450 Meter, um die nötige Höhe für den Überflug zu haben. Am gegenüberliegenden Ufer waren es dann nur noch gut 80 m Höhe. Dann lang die syrische Grenze vor ihm.

Max hat den Bosporus überquert

Am Dienstag (30. August) kam Max unweit der Hafenstadt Warna an die Küste des Schwarzen Meeres. Bis zum Abend zog er gut 280 Kilometer weit bis in die Türkei und erreichte die Küste des Marmarameeres. Auf den Feldern nördlich der Küstenstadt Silivri. Am nächten Morgen zog er weiter entlang der Küstenlinie und über die Prinzeninseln bis nach Izmit. Dort verbrachte er in der Nähe der Stadt die Nacht, bevor es am nächsten Morgen nach Anatolien weiterging.

Max in Rumänien

Max erreichte am Donnerstag (26. August) die Karpaten. Am nächsten Tag überquerte er die Berge umweit des Wintersportortes Zakopane. Seine weitere Reise sollte über die Slowakei, Ungarn und Siebenbürgen weiter nach Südosten gehen. Gestern Abend erreichte er Brasov. Wahrscheinlich wird er heute die Karpaten wieder überqueren, um dann Kurs auf die Küste des Schwarzen Meeres zu nehmen.

Der Storchenzug beginnt

Vielen wird es schon aufgefallen sein: Der Zug der Weißstörche in ihre Winterquartiere hat bereits begonnen. Nur ist unsere Karte nicht auf dem neuesten Stand. Das wird leider noch einige Tage dauern. Aber wer will, kann zumindest die Zugrouten unserer vier Senderstörche Sonja, Eva, Hans Albert und Tini schon jetzt verfolgen. Die Vier tragen den Sender ja schon länger. Die jeweilige Zugroute lässt sich einfach auswählen, indem man links neben der Karte die entsprechende Route auswählt.

Wir konnten in diesem Sommer aber noch fünf weitere Störche mit einem Sender ausrüsten.

Pauli bekam Anfang August einen Sender. Pauli brütete in Bargen, auf dem Nest unseres langjährigen Senderstorches Michael. Sie ist drei Jahre alt und stammt aus Eggebek, ein Dorf, dass etwa 40 Kilometer nördlich von Bargen liegt. Sie ist eine Westzieherin und befindet sich schon mitten in Frankreich bei Sancerre an der Loire.

Fritzi ist ein Jungvogel aus dem vergangenen Sommer. Er war zu schwach und musste den Winter in der Pflegestation verbringen und wurde im Frühjahr ausgewildert. Für uns ist es spannend zu sehen, ob er normal auf den Zug nach Süden geht. Er hat die Route nach Südwesten genommen und befindet sich schon in Nordfrankreich westlich von Reims.

Max brütete zusammen mit Else in Norderbrarup. Das liegt im Nordosten von Schleswig-Holstein, etwa 10 Kilometer nördlich der Schlei. Sie haben gemeinsam drei Junge aufgezogen. Beide sind gemeinsam am Samstag (20. August) nach Südosten weggezogen. Bis zur Mittagszeit flogen sie zusammen. In der Nähe der mecklenburgischen Kleinstadt Wittenburg trennten sich ihre Wege. Sie befinden sich heute nur wenige Kilometer östlich der Grenze in Polen. Ihre Rastplätze liegen etwa 50 Kilometer weit auseinander.

Ole Einar war mit polnischen Ringen beringt. Wir warten noch auf die Informationen aus der polnischen Beringungungszentrale. Er war in Schnüre geraten und wurde zu Pflege in den Storchenhof Loburg gebracht. Nach kurzer Zeit war er wieder wohlauf und konnte ausgewildert werden, nicht ohne zuvor mit einen Sender ausgerüstet zu werden. Er war bereits am 2. August losgezogen und hatte vorgestern den Golf von Suez überquert.

So können wir in diesem Jahr insgesamt neun Störche auf ihrer Reise in den Süden und wieder zurück verfolgen.