Gustav Beiträge

Wieder getrennte Wege

Lilly und Gustav sind noch am Samstag (9. Sept.) gemeinsam bis zum Nil geflogen. Dort legten sie um die Mittagszeit auf kreisrunden Bewässerungsfeldern nördlich von Luxor eine Pause ein. Danach trennten sich ihre Wege wieder und jeder nahm eine andere Richtung. Lilly zog einfach  den Nil entlang weiter Richtung Süden, um am Donnerstag (13. Sept.) etwa 320 Kilometer nördlich von Karthum eine Pause einzulegen. Dort suchte sie  auf kreisrunden Bewässerungsfeldern in der Nähe des Nil nach Futter.

Gustav hingegen zog, wie jedes Jahr, über die Nubische Wüste nach Südwesten weiter. Am Mittwoch (12. Sept.) erreichte er den Tschad und am nächsten Tag wurden die täglich zurückgelegten Strecken wieder kürzer – Gustav hatte nach 23 Tagen sein erstes Winterquartier erreicht.

Gemeinsam ein Stück des Weges

Lilly und Gustav überquerten am Samstagnachmittag (8. Sept.) den Golf von Suez etwa zur gleichen Zeit, aber noch gut 60 Kilometer von einander entfernt. In Afrika angekommen verbrachten sie die Nacht in der Wüste, um am nächsten Morgen ihren Zug fortzusetzen. Gegen 9 Uhr müssen sich ihre Trupps begegnet sein und sie sind danach gemeinsam weiter Richtung Nil gezogen. Leider ist dies nicht so gut auf der Karte im Blog zu erkennen, aber da ich alle Ortungen erhalte, kann ich ihre „gemeinsame“ Reise nachvollziehen.

Die beiden dürften sich allerdings kaum begegnet sein, denn ihr Zugschwarm dürfte aus mehreren tausend, wenn nicht zehntausend, Weißstörchen bestehen. Aber diese Episode zeigt doch ganz anschaulich, wie sich die Storchentrupps während des Zuges ständig neu mischen und neu zusammensetzen.

Gustav kommt voran

Gustav hatte am Mittwoch (5. Sept) den Golf von Iskenderun umflogen und sich auf die Etappe über Syrien gemacht. Am Freitagmorgen (7. Sept) hatte er die Ebene nördlich des Golan erreicht und nahm Kurs auf Jordanien.

 

Gustav durchquert die Türkei

Gustav erreichte schon am Sonntagnachmittag (2. Sept.) Anatolien. Auch er flog ein ganzes Stück über das Marmarameer aber nutzte dabei die Prinzeninseln als „Trittstein“, um sich wieder ein wenig in die Höhe zu schrauben. Bei Gebze am Golf von Izmet verbrachte er die Nacht. Für die Überquerung der anatolischen Hochebene brauchte er gut zwei Tage. Gestern Abend wurde er unweit von Adana geortet.

Gustav in Rumänien

Gustav hatte am Freitag (31. Aug.) die Karpaten im Osten passiert und war auf dem Anflug auf Bulgarien.

Gustav ist früh dran

Gustav ist schon am Dienstag (21. Aug.) Richtung Süden gestartet. Das ist früh, denn im vergangenen Jahr war er sechs Tage später dran. Doch sein früher Start macht Sinn, denn zum Wochenende nahte eine Kaltfront mit Regen und Wind. Also machte es für Gustav Sinn sich jetzt schon auf den Weg zu machen. Wer weiß, ob es noch einmal richtig warm wird.

Die erste Etappe seiner Reise führte ihn südöstlich bis nach Havelberg wo er im Dorf Kuhlhausen an der Havel die Nacht verbrachte. Am nächsten Abend war er schon in Polen. Am Samstag (25. Aug.) war er dann in Schlesien. Er will wohl die Karpaten nördlich umfliegen.

Die Brutsaison bei den Senderstörchen

Nach langer Pause möchte ich kurz über das Brutgeschäft bei unseren Senderstörchen berichten. Der Sommer war bei uns in Schleswig-Holstein bisher trocken und sonnig. Trotzdem haben unsere Störche genug Futter gefunden und lange Regenperioden, bei denen die Jungen umkommen können, sind ausgeblieben. So sind viele Küken groß geworden.

Bei Robert und Lilly wurden drei Junge groß, bei Michael, Arthur und Adele jeweils zwei Junge. Gustav und seine neue Partnerin waren noch um den 15. Mai mit der Brut angefangen. Sie hörten aber nach ein paar Wochen wieder auf zu brüten, so dass die beiden in diesem Jahr ohne Nachwuchs blieben.

Die Jungstörche haben zwischenzeitlich einen Ring bekommen und trainieren das Fliegen. Bald verlassen sie ihr Nest.

Gustav hat eine Partnerin

Gustav ist in Tielen geblieben. Er wechselt zwischen den beiden Nisthilfen im Dorf. Seit dem 5. Mai ist er nicht mehr solo, er hat eine Partnerin. Leider brüten die beiden nicht, so dass sie in diesem Jahr kinderlos bleiben. Jetzt ist es mittlerweile für einen Brutbeginn zu spät, denn die Jungen würden nicht bis zum Abzug ins Winterquartier flügge werden.

Gustav ist umgezogen

Gustav hat ganz in der Nähe von seinem ersten Zufluchtsort ein neues Nest gefunden. Die Nisthilfe wurde erst kürzlich in Stand gebracht. Nun baut Gustav fleißig und schleppt jede Menge Zweige an. Aber Gustav musste sich schon den Angriff von zwei weiteren Störchen erwehren, die offenbar auch Interesse an diesem Nest hatten. Aber Gustav konnte sie abwehren, ist aber noch immer solo. Es ist aber noch genug Zeit zum finden einer Partnerin.

Gustav musste sich ein neues Nest suchen

Gustav war einige Tage lang vermisst. Nur eines wussten wir – er war nicht auf seinem Nest in Pahlen. Aber auch der Sender hatte noch keine neuen Ortungen geliefert.

So machte sich NABU-Storchenbetreuer Rolf Zietz auf die Suche. Gleich im Nachbardorf Hohenlieth wurde er fündig. Gustav stand auf einem Nistmast nahe eines Bauernhofes. Hierhin war er schon vor einigen Jahren einmal ausgewichen, als sein Nest von anderen Störchen besetzt war. Leider sieht die Nisthilfe ein wenig ramponiert aus, aber Gustav schleppt schon fleißig Nistmaterial heran. Vielleicht kann er ein Weibchen für das Nest begeistern. Zumindest kann er sein bekanntes Nahrungsrevier weiter nutzen.

Etwas überraschend war es schon, dass Gustav sein Nest nicht zurückerobern konnte, denn das anwesende Storchenpaar hatte noch keine Eier gelegt.

Gustav auf seinem neuen Nest in Hohenlieth. Noch ist er allein. (Foto: Rolf Zietz)