Mehr Wissen über den Luchs

Der Hörsaal auf dem Campus der Friedrich-Schiller-Universität Jena füllt sich. – Foto: NABU Thüringen.

Am 03. November 2018 waren wir mit PLAN P zu Gast auf der Lichtbildarena in Jena. Im Rahmen der wissenschaftlichen Vortragsreihe der FSU Jena konnten wir das interessierte Publikum für die „Rückkehr der Luchse“ begeistern. Ganz besonders gefreut hat uns natürlich, dass so viele junge Gäste und besonders Schulkinder anwesend waren, um mehr über den Luchs in Europa und Thüringen erfahren zu können. Im Rahmen unseres Luchsprojektes „PLAN P wie Pinselohr – Luchse in die Mitte bitte !“ konnte Silvester Tamás, der Projektkoordinator, in seinem Vortrag den interessierten Zuhörern nahe bringen, vor welchen Herausforderungen der Luchs bei seiner Rückkehr nach Deutschland steht und welche Gefahren insbesondere durch den Straßenverkehr, die illegale Jagd und die voranschreitende Lebensraumzerstörung und -zerschneidung auf das scheue Pinselohr lauern. Begeistert lauschte das Publikum den Ausführungen, als es um Visionen und Lebensbilder ging, die wildlebende Wölfe, Luchse, Biber, Braunbären, Elche und Wisente in unsere unmittelbare Lebenswelt vor der Haustür einschließen. Alle diese Tierarten kamen noch vor nicht allzu langer Zeit (bis ins 17. und 18. Jahrhundert) ständig in unserer Natur vor, und das schon lange bevor der moderne Mensch (Homo sapiens) den europäischen Kontinent vor etwa 40.000 Jahren eroberte.

Luchs, Biber und Wolf sind streng geschützt, doch auch in Deutschland werden sie häufig Opfer illegaler Jagd. – Foto: NABU Thüringen.

Ein Zusammenleben des Menschen mit sogenannten konfliktträchtigen Tierarten ist möglich. Wir müssen es nur wollen und auch versuchen. Die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten haben wir jedenfalls. Der Luchs verdient eine zweite Chance!

Netzwerk „Luchsfreunde“ gegründet !

Gründungsmitglieder des neuen Thüringer Netzwerkes „Luchsfreunde“ – Foto: NABU Thüringen.

Landesarbeitsgruppe Wolf & Luchs des NABU Thüringen gründet Netzwerk „Luchsfreunde“ 

Am 22.09.2018 trafen sich engagierte Naturfreunde in Vollradisroda zur Sitzung der Landesarbeitsgruppe Wolf & Luchs des NABU Thüringen. Die Mitglieder der diesjährigen Sitzung stammen aus unterschiedlichen Fachbereichen wie der Biologie, dem Veterinär- und Rechtswesen, sowie aus der Forstwirtschaft, der Geologie und der praktischen Naturschutzarbeit und Feldforschung.

Gemeinsam Brücken bauen für den Luchs

Podiumsdiskussion der Bayreuther Freitagsdebatte zum Thema LUCHS. Im Podium die Referenten v.l.n.r. Silvester Tamás (NABU Thüringen), Dr. Markus Port (Uni Göttingen), Eberhard Freiherr zu Gemmingen-Hornberg, Dr. Norbert Schäfer (LBV), Christoph Hartl (LBV) – Foto: LBV Bayreuth.

„Der Luchs – heimlicher Rückkehrer?“ unter diesem Titel hatte der LBV Bayreuth zur Podiumsdiskussion im Rahmen seiner Bayreuther Freitagsdebatte eingeladen

Der Saal im Bayreuther Lindenhof war voll. Das Thema weckte große Begeisterung unter dem anwesenden Publikum, andererseits sorgt das Thema in Bayern nach wie vor für Zündstoff. Denn nicht alle wollen den Luchs. Zu frisch sind die Erinnerungen an die zurückliegenden Tötungs- und Verfolgungsdelikte im Bayerischen Wald. Um so notwendiger schien die Veranstaltung mit Blick auf eine engere vernetzte und insbesondere länderübergreifende Zusammenarbeit. Denn auch gut 50 Jahre nach den ersten Versuchen den Luchs erfolgreich in seine einst angestammten Lebensräume in Deutschland und darüber hinaus zu etablieren, schaffen es die Pinselohren immer noch nicht sich über die Nationalparkgrenzen hinweg zu vernetzen, ihren Bestand zu vergrößern und letztlich auch ohne Zutun des Menschen überlebensfähig zu halten. Die Bedeutung des Themas wurde nicht zuletzt durch die Teilnahme von Mitarbeitern aus den Artenschutzreferaten der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), des Regierungspräsidiums Kassel und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) hervorgehoben.

Vortragsprogramm zur Bayreuther Freitagsdebatte. – Foto: LBV Bayreuth.

Der Luchs kennt keine Grenzen, also müssen auch wir Menschen uns über Ländergrenzen für den Luchs einsetzen. Die Referentenbeiträge boten für die Podiumsdiskussion entsprechende Impulse. So referierte Dr. Markus Port von der Universität Göttingen über die Luchssituation in Nordhessen, wo sich erstmals in Deutschland ein kleinerer Bestand von Luchsen selbstständig etablierte und sogar reproduzierte. Diese Subpopulation stand mit der Ursprungsquelle im Harz in Verbindung. Letztlich führten Räudeerkrankung und auch der Straßenverkehr zum Einbruch dieser Population. Die Zukunft der hessischen Luchse steht damit in den Sternen.

Christoph Hartl vom LBV Bayreuth veranschaulichte in seinen anschließenden, sehr eindrücklichen Ausführungen die vielfältigen Möglichkeiten des Einsatzes von Spürhunden, um dem Luchs aber auch anderen Tierarten auf die Schliche und damit letztlich auch an genetisches Material im Rahmen von Monitoringmaßnahmen zu kommen.

Eberhard Freiherr zu Gemmingen-Hornberg berichtete in seinem Redebeitrag von den Erfahrungen zweier Luchsauswilderungen in seinen Waldgebieten im Steinwald in der Oberpfalz (Bayern). Als Jäger und Landnutzer machte er sehr deutlich, dass gerade er sich als Nutzer der Natur, auch gleichermaßen für die Natur und allen darin vorkommenden Geschöpfe engagieren sollte. „Doch wer Luchs sagt, muss auch Reh sagen.“ So war es ihm auch ein wichtiges Anliegen aufzuzeigen, dass man als Waldbesitzer nicht immer „den Wald vor Wild“ sehen muss, sondern auch den Rehen – der Leibspeise des Luchses – ihren Platz und ihren Raum geben kann, ohne auf Holznutzung verzichten zu müssen – wer kann schon behaupten, Luchse in seinem Wald zu haben.

Silvester Tamás vom Luchsprojekt PLAN P beim NABU Thüringen (links) und Dr. Markus Port von der Uni Göttingen (rechts) . – Foto: LBV Bayreuth.

Silvester Tamás, der Projektleiter des Luchsprojektes PLAN P vom NABU Thüringen, schloss den Beitragsreigen mit der Idee einer großen zusammenhängenden europäischen Luchspopulation, die vom Baltikum und Süd- und Südosteuropa über Mitteleuropa bis Westeuropa reicht. Für diese Idee sind letztlich mehr politischer Wille, Lebensraumschutz und -vernetzung, sowie mehr Geld und eine länderübergreifende Zusammenarbeit notwendig. In seinen Ausführungen hob er überdies die zentrale Rolle Thüringens, zwischen den Luchspopulationen im Harz und im Bayerischen Wald-Böhmerwald, für die Luchse in Deutschland hervor. Ein gutes Beispiel dafür wie auch die Rückkehr des Luchses nach Deutschland laufen könnte, veranschaulichte er an den sehr erfolgreichen Bemühungen für den iberischen Pardelluchs in Spanien und Portugal. Sein Schlusssatz „Gemeinsam Brücken bauen für den Luchs“ leitete unmittelbar in die anschließende Podiumsdiskussion über.

In der Podiumsdiskussion wurde der Fokus auf die Herausforderungen und Probleme für die Luchse in Bayern und Deutschland geschärft. Hierzu gab es viele Fragen an die Referenten und in das Podium. Das abschließende Bekenntnis der Podiumsrunde zur engeren Vernetzung und das Fortführen des Dialogs über die Luchse in Deutschland weiter voran zu bringen, sollen den Grundstein für weitere gemeinsame Aktivitäten in naher Zukunft legen.

Salatwürmer füttern für Anfänger

Es ist angerichtet! – Aber diesmal nicht für uns, sondern für unsere kleinen glitschigen Freunde, die Würmer. Welche mit guter Pflege und richtiger Nahrungszufuhr eine große Bereicherung für euren kleinen Garten oder euren Komposthaufen sein können. Damit auch ihr erfolgreich eine kleine Wurmfarm aufbauen könnt, geben wir euch im Folgenden ein paar Tipps zur artgerechten Fütterung eurer Würmchen.

Die Würmer wandeln Küchen- und Gartenreste in Wurmhumus um. Dieser besitzt viele Eigenschaften, die die Erde noch fruchtbarer werden lassen. Unter anderem fällt auch sogenannter Wurmtee an, der sich in verdünnter Form sehr gut zum Gießen eurer Pflanzen eignet.

 

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Hier seht ihr die Raubtierfütterung in Aktion 😉

Die Möglichkeiten des Nahrungsangebotes sind beinahe grenzenlos: von Küchenabfällen wie Obst-, Gemüse- & Salatresten bis hin zu Teebeuteln oder Kaffeefiltertüten ist alles dabei. Da würmer allerdings keine Zähne besitzen, dürft ihr euch nicht wundern, wenn eure frischen Küchenabfälle nicht direkt zersetzt werden (Geduld ist gefragt). Auch bei Zitrusfrüchten ist Vorsicht geboten! Der Säuregehalt ist oftmals zu hoch und senkt dann gleichzeitig den pH-Wert des Kompostes. Dadurch kann es zu einer Versauerung der Erde kommen. Also ein Tipp von uns: Besser auf Zitronenschalen und Co als Wurmfutter verzichten.

Solltet ihr euch dazu entscheiden, eure alten Gartenabfälle zu verfüttern, dann achtet unbedingt darauf, dass eure Pflanzen vorher nicht mit Unkraut- oder Schädlingsvernichtungsmitteln behandelt worden sind! Dererlei Zufuhr von Restbestandteilen giftiger Substanzen können im schlimmsten Fall tödlich für die Würmer enden.

Wir hoffen, unsere Tipps konnten euch ein wenig weiterhelfen und wünschen viel Spaß beim Füttern und Kompostieren!

Macht euch noch einen schönen Tag, und bis bald 🙂

 

Pflanzen – Ernten – Schmatzen

So – die Sommerpause ist vorbei und auch an unserem Salat-Wurm-Reaktor hat sich so einiges getan.

Nach dem Bau des Reaktors haben wir kleine Salatpflanzen und Schnittlauch eingepflanzt.

 

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Dank einer Wurmspende aus der Havelregion konnten wir mit unserem Wurmrektor so richtig Dampf geben.

Die Ernte des wunderbaren Salates mit dem Schnittlauch lies nicht lange auf sich warten.

Guten Appetit 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das nächste Mal zeigen wir euch, wie wir den Wurmreaktor mit Bioabfällen füttern und wie es unseren Würmern geht.

Erneuter Luchsnachweis im Thüringer Wald !

Luchs an einer Salzlecke im Thüringer Wald. – Foto: Anonymus.

Wiederholte Nachweise zum Luchs sind ein gutes Zeichen für Thüringen

Abermals wurde ein Luchs im Thüringer Wald nahe Ilmenau mittels einer Wildtierkamerafalle fotografiert. Das Foto vom 29.06.2018 entstand in den frühen Morgenstunden an einer Salzlecke für Schalenwild. Aktuell findet noch eine Überprüfung der Örtlichkeit durch den zuständigen Mitarbeiter der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie statt. Wir konnten zuvor schon mit dem verantwortlichen Revierförster André Deglau sprechen. Herr Deglau berichtete dabei von zeitnahen Luchsbeobachtungen in seinem Revier durch Forstmitarbeiter. Sogar beim Jagen von Hasen soll erst kürzlich ein Luchs beobachtet worden sein. All das sind sehr gute Nachrichten! Insbesondere der Thüringer Wald fungiert als wichtiger Lebensraum für die seltene und Europas größte Wildkatze. Wenn sich die Luchse hier im wild- und waldreichen Mittelgebirge dauerhaft etablieren können und sich sogar miteinander verpaaren, wäre eine wichtige Brücke von der Luchspopulation im Harz zu jener in den bayerisch-böhmischen Waldgebieten geschlagen. Diese Vernetzung brauchen die Luchse für ihr Fortbestehen. Denn nur in einer ausreichend gesichert großen und zusammenhängenden mitteleuropäischen Metapopulation ist das Überleben der Luchse auch langfristig gesichert. Woher der neuerlich nachgewiesene Luchs stammt, ist bislang noch nicht geklärt. Vermutlich handelt es sich um einen ausgewachsenen Luchskater aus dem Harz oder dem hessischen Raum.

Der Salat-Wurm-Reaktor oder: Wie bau ich eine einfache Wurmkiste mit lecker Salat.

Wer Rohkompost und Küchenabfälle schnell und einfach umgesetzt haben und außerdem natürlichen Dünger erzeugen will, dem sei der Salat-Wurm-Reaktor empfohlen.

1. Internationaler Tag des Luchses – Der Luchs ist ein echter Europäer !

Erstmals begehen am 11.06.2018 zahlreiche Verbände und Projekte den 1. Internationalen Tag des Luchses – wir wollen, dass mehr für den Luchs getan wird !

Der Luchs ist ein Europäer! Doch das schöne Pinselohr hat es immer noch sehr schwer in Deutschland und Mitteleuropa. Sie werden immer noch verfolgt oder sterben im Straßenverkehr. Luchse kennen keine Grenzen. Deshalb muss auch der Schutz und die Vernetzung ihrer Lebensräume über die Ländergrenzen hinweg und auf europäischer Ebene gedacht und bearbeitet werden. Zum 1. Internationalen Tag des Luchses möchte der NABU auf Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für den Luchs aufmerksam machen und fordert mehr Unterstützung von der Politik für die Wiedervernetzung der Lebensräume unserer Wildtiere. Der Luchs gehört wieder in unsere Wälder!

Mehr erfahrt Ihr hier unter dem Link: https://thueringen.nabu.de/news/2018/24627.html