Zum Jahreswechsel an den Äquator

Kurz vor Jahresende hat Eva doch noch einmal das Reisefieber gepackt. Am 8. Dezember hat sie ihr Rastgebiet bei Al Faschir im Sudan verlassen und ist zügig nach Süden gezogen. Fünf Tage später überquerte sie bei Malakal im Südsudan den Weißen Nil Richtung Osten, um dann parallel zum Nil südwärts nach Uganda zu ziehen. Ihre täglichen Etappen waren gut 200 Kilometer lang.

Am 18. Dezember erreichte sie Kenia und ist dann am nächsten Tag über den Maasai Mara Nationalpark in die Serengeti in Tansania gezogen. Hier machte sie in den weiten Savannenlandschaften einige Tage Rast. Am zweiten Weihnachtstag verlies sie das angrenzende Wildreservat und flog über 200 Kilometer nach Süden.

Mülldeponie verlassen

Tini und Hans Albert haben die Mülldeponie bei Vaciamadrid in der letzten Woche verlassen. Sie halten sich derzeit nur noch auf dem 1,5 Kilometer weiter nördlich gelegenen Gelände auf. Dort wird offenbar der Müll angeliefert und zwischengelagert bevor er in die Müllverbrennungsanlage gelangt. Die beiden halten sich entweder in der Lagerhalle auf oder auf dem Hallendach. Vermutlich haben die beiden, wie auch die anderen rastenden Störche die Deponie verlassen, weil dort kein Müll mehr abgeladen wird. So verändert sich auch in Spanien die Müllentsorgung. Es ist schon spannend zu sehen, wie sich die Störche daran anpassen.

Max ist ein Stück nach Süden geflogen

Max hält sich seit einigen Wochen gut 150 Kilometer südlich der tschadischen Hauptstadt N’Djamena auf. Die Gegend wirkt auf dem Satellitenfoto schon sehr viel grüner, als sein Rastgebiet zuvor. Viele trocken gefallene Wasserläufe sind zu erkennen, die galerieartig mit Bäumen bestanden sind. Daneben auch kleine periodische Wasserflächen und das Muster der Felder.

Else weiter nach Westen gezogen

Nach fast einem Monat Sendepause haben wir von Else wieder eine Meldung erhalten. Sie hat die Region zwischen Blauen und Weißen Nil Richtung etwa 300 Kilometer weit nach Westen verlassen und befindet sich jetzt westlich des Weißen Nil in der Nähe der Stadt Umm Ruwaba. Südlich der Stadt liegt eine Flussniedrung, die offenbar während der Regenzeit viel Wasser führt.

Abstecher nach Äthiopien

Ole Einar hat sich wieder gemeldet. Er hält sich immer noch im Osten des Sudan auf. Am 8. Dezember machte er einen Abstecher nach Äthiopien.

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Im Osten des Sudan

Von Zeit zu Zeit liefert uns Ole Einar neue Ortungen. Im Laufe der Zeit ist er im östlichen Sudan Stück für Stück nach Süden gewandert. Seit einigen Wochen hält er sich östlich der Stadt al Quardarif auf. Die Gegend ist geprägt vom regelmäßigen Muster der landwirtschaftlich genutzten Felder. Zur äthiopischen Grenze sind es nur noch etwa 60 Kilometer.

Pauli in Tétouan

Pauli scheint wohl den ganzen Winter in Tétouan bleiben. Sie streift nur in der nahen Umgebung der Stadt umher. Ihre Nahrung findet sie hauptsächlich auf der Mülldeponie südöstlich des Stadtzentrums. Einen Schlafplatz hat sie auf einer Moschee in gut 3,5 Kilometer Entfernung oder auf einer Sandbank im Fluss Qued Hajera. Am 22. November flog Pauli über 14 Kilometer nach Osten an die Mündung des Flusses in das Mittelmeer. Sie suchte immer wieder auf den flussnahen Feldern nach Futter. Die Nacht verbrachte sie im seichen Wasser eines abgeschittenen Flussarmes.

Kleiner Aktionsradius

Hans Albert und Tini sind noch immer auf der Mülldeponie bei Vaciamadrid. Während der ersten Wochen flogen sie in der weiteren Umgebung herum und waren auch auf der Deponie von Pinto in 12 Kilometer Entfernung zu finden. Jetzt halten sie sich aber beide fast ausschließlich auf dem Gelände des Entsorgungsunternehmens von Valdemingomez bei Vaciamadrid auf. Sie übernachten dort sogar auf dem Dach der Mülllager. Ab und dann geht es zur Nahrungssuche auf die ursprüngliche Mülldeponie. Sehr selten sind dagegen Ausflüge an den Rio Manzanares. Ihr Aktionsradius beträgt derzeit nur etwa vier Kilometer.

Ein Besuch auf dem Weingut

Fritzi hat eigentlich ganz optimale Bedingungen auf der Mülldeponie bei Lesparre-Médoc, die eigentlich keine größere Ausflüge notwendig machen. Mülldeponie und Schlafplatz liegen nah beieinander. Trotzdem ist er immer wieder unterwegs, so wie Freitagabend (25. November).  Fritzi flog viereinhalb Kilometer nach Osten, um die Nacht im Wald zu verbringen. Vielleicht wurden die Störche am Kiesteich nahe der Deponie gestört, so dass sie umziehen mussten. Auf jeden Fall bieten die Kiefern in den Wäldern der Region Médoc mit ihren breiten Kronen ideale Schlafplätze für die Störche.

Besonders kurios sind allerdings die Auflüge vom 21. bis 22. November und vom 26. auf den 27. November, die gut 10 Kilometer nach Norden gingen. Da stattete Fritzi dem Weingut Château Laujac einen Besuch ab. Er suchte storchentypisch seine Nahrung auf dem umliegenden Weideflächen auf denen Limousin-Rinder und Selle-Français-Pferde grasen. Die Nächte verbrachte er dagegen stilecht mitten im Weinfeld. Das ist allerdings für Weißstörche ein ungewöhnlicher Schlafplatz. Aber das Satellitenbild gibt dafür eine Erklärung: Fritzi übernachtete auf einem Elektromasten, was ist wiederum ein typischer Schlafplatz für Störche ist.

 

Max ist weiterhin im Tschad

Max ist weiter im Tschad geblieben. Sein Rastplatz liegt etwa 150 Kilometer östlich der Hauptstadt N’Djamena. Dort hält er sich in einem Gebiet auf, dass vermutlich in der Regenzeit eine Überschwemmungfläche ist. Jetzt in der Trockenzeit wird es vermutlich trocken gefallen sein.