NABU vor Ort beim Luchs am Grünen Band
Das Video vom Luchs am „Grünen Band“ begeistert Naturfreunde – (siehe unten)
Letzte Woche erhielten wir die Nachricht von einer Luchssichtung am „Grünen Band“ bei Gerstungen. Auf einem Spaziergang durch den Wald begegnete Ina Unger, eine begeisterte Naturfreundin, am 08.01.2018 einem stattlichen Luchs. Offenbar interessierte der sich hauptsächlich für den vierbeinigen Begleiter der Naturfreundin, Hund Max. Mehr als 20 Minuten blieb der Luchs in der Nähe der beiden und begleitete sie in sicherem Abstand ein Stück des Weges. Ina Unger konnte es kaum fassen und war begeistert. Es gelang ihr mehrere Fotos und auch ein Video von der größten Katze Europas aufzunehmen und dem NABU zu schicken. Damit hat sie alles richtig gemacht – auch ihren Hund anzuleinen war gut! Denn Luchsen in der freien Natur zu begegnen, ist äußerst selten. Die Pinselohren leben überwiegend als Einzelgänger und nutzen sehr große Lebensräume mit 40 bis 400 Quadratkilometer Größe pro Individuum, die sie gegen andere Luchse aber auch freilaufende Hunde verteidigen können. Die wild- und waldreichen Gegenden am Grünen Band sind offenbar besonders reizvoll für die majestätischen Katzen. Hier finden sie viele Rehe und Wildschweine. Sie können entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze ungestört wandern und weite Strecken mitten durch Deutschland sicher zurücklegen. Der einst unüberwindbare Todesstreifen fungiert heute als eine grüne Lebensader, die sich weit durch unsere intensiv genutzte Landschaft zieht. Nicht selten finden hier viele bedrohte und geschützte Arten noch einen ungestörten und intakten Lebensraum. Schon häufig wurden Luchse entlang des „Grünen Bandes“ nahe der Landesgrenze von Thüringen gesehen und beobachtet. Selten jedoch bekommen wir so aussagekräftige Bilder wie im vorliegenden Fall. Wir im NABU Thüringen sammeln alle Daten und Meldungen zum Luchs. Anschließend fahren wir raus ins Gelände, treffen uns mit den Meldern und sammeln weitere Spuren zum Luchs. Wir wollen schließlich wissen, woher die Luchse kommen, welches Geschlecht sie haben und ob sie vielleicht sogar regelmäßig im Revier unterwegs sind. Deshalb freuen wir uns über jeden Hinweis und nehmen diesen dankbar entgegen. Denn wir können nur schützen, was wir kennen. Mit unserem „PLAN P – wie Pinselohr“ wollen wir die Wanderwege der Luchse erforschen und sicherer machen, damit die schönen Pinselohren in Europa auch über Thüringen zusammenfinden und im Grünen Herzen Deutschlands eine schöne und lebenswerte Heimat haben.
Hier geht’s zur aktuellen Mitteilung des NABU Thüringen zur Luchssichtung am Grünen Band: NABU News zum Luchs
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