Weißstorch am Rand der Wüste – Foto: NABU/Thomas Krumenacker
Wenn unsere Störche im September abgezogen sind, ist für mich immer ein Blick auf die Winterquartiere spannend. Wie war die Regenzeit, wie sieht es jetzt dort aus?
In Afrika südlich der Sahara hängt der Nahrungsreichtum von den Regenfällen ab. Die Regenzeit im Sahel dauert von Juni bis August und die Regenmenge in dieser Zeit entscheidet über die Vegetationsverhältnisse und letztlich auch über die Menge an Insekten, die von den Pflanzen leben (zum Beispiel Heuschrecken). Bei Dürre wird die Nahrung knapp aber bei feuchten Verhältnissen ist die Savanne ein Schlaraffenland.
In den modernen Zeiten kann ich über das Internet auf Satellitenerkundungen zurückgreifen und Informationen über Regenfälle und Vegetationsverhältnisse sammeln. So bekomme ich ein gutes Bild von den Verhältnissen in den Rastgebieten der Störche.
Und wie ist nun die Situation? Gut! Fast im gesamten Sahel hat es ausreichend geregnet. So können wir hoffen, dass unsere Ostzieher gut über den Winter kommen. Übrigens bedeutet dies auch, dass die Bauern in diesen Regionen wahrscheinlich gute Ernten einfahren werden.
Nur bei den Westziehern ist die Situation fast immer gleich, sofern die Mülldeponie bei Vaciamadrid nicht zwischenzeitlich geschlossen wurde, was sicher in einigen Jahren der Fall sein wird. Dann werden wir sehen, wie unsere Senderstörche sich der neuen Situation anpassen.