Hans Albert allein zu Haus?

Hans Albert ist nun schon seit ein paar Tagen zurück in Vaale. Er wartet auf seine Partnerin, was noch einige Zeit dauern kann. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es noch ein Storchennest auf einem Schornstein. Hier ist bereits das Weibchen zurück und wartet ebenfalls. Ab und dann stattet ihr Hans Albert einen Besuch ab.

Tini ist in Frankreich angekommen

Tini erreichte am Dienstag (21. Februar) den Ebro nahe der Storchenstadt Alfaro. Am nächsten Morgen ging es nach kurzer Nahrungssuche weiter Richtung Pyrenäen. Sie zog über Pamplona und nahm dann Kurs auf Saint-Jean-de-Luz am Atlantik. Sie flog dann noch etwa 50 Kilometer nach Nordosten um dann am Nachmittag auf den Wiesen am Adour zu landen. Hier rastete sie auch schon im vergangenen Jahr auf dem Heimzug.

Tini ist auf dem Heimzug

Gestern ist auch Tini zum Heimzug ins Brutgebiet aufgebrochen. Gegen Mittag ist sie gestartet und legte bis zum Abend noch 190 Kilometer zurück. Die Nacht verbrachte sie auf dem Castillo de Almenar de Soria.

Kein Ostzieher ist unterwegs

Alle Ostzieher sind noch immer in ihren Rastgebieten, in denen sie schon seit Wochen umherfliegen. Auch bei ihnen ist noch keinerlei Zugunruhe zu bemerken.

Ole Einar in der Serengeti

Ole Einar hatte am Samstag 11. Februar den Ngorogoro Krater verlassen und war an den Rand der Serengeti geflogen. Nun gibt es seit einigen Tagen keine neuen Ortungen mehr. Wahrscheinlich hat der kein Mobilfunknetz.

Noch keine Zugunruhe

Pauli befindet sich immer noch in Marokko und Frizi ist noch in Frankreich. Hier ist noch keine Zugunruhe zu erkennen.

Tini ist noch in Spanien

Während Hans Albert schon wieder zurückgekehrt ist, ist Tini immer noch bei Vaciamadrid. Lediglich am Donnerstag (16. Februar) sehr es so aus, das sie zum Heimzug starten wollte. Sie startete um 11 Uhr und flog 37 Kilometer nach Nordosten dann drehte sie wieder um.

Nachtrag zu Hans Albert

Nachdem Hans Albert an sein Nest zurückgekehrt ist, musste er zunächst ein wenig Pause machen. Derzeit ist sein Aktionsradius noch sehr klein. Nur die um das Dorf liegenden Wiesen sucht er zur Nahrungssuche auf. Da das Wetter sehr mild und nass ist findet er genug Regenwürmer. Auch ein paar kalte Tage würde er ohne Probleme überstehen.

Derzeit kommen überall im Lande die ersten Störche an. Andere sind sogar im Winter hier geblieben oder schon seit einigen Wochen zurück. Während vor 40 Jahren die Störche frühestens ab Ende März zurückgekehrten, beobachten wir heute ein ganz unterschiedliches Zugverhalten der Weißstörche. Es gibt sie noch, die Störche die erst im April oder Mai am Nest ankommen. Sie überwintern in Afrika und fliegen sogar bis nach Südafrika. Beispiel sind unsere Senderstörche in Afrika. Die Überwinterung in Spanien gibt es seit ca. 1985. Diese Vögel kommen früher zurück – bereits ab Februar. Und seit einigen Jahren überwintern immer mehr Störche auch bei uns. Das Zugverhalten von Vögeln ist veränderbar. So können sie auf die veränderte Umwelt reagieren.

Es wurde die Frage gestellt, ob Hans Albert am Freitag die ganze Distanz ohne Pause bewältigt hat? Ja, er ist von morgens 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr am Abend ohne Pause durchgeflogen. Das ist durchaus normal und für einen Segelflieger auch energetisch ohne Probleme zu bewältigen. Allgemein ist ein Nonstop-Flug auch für andere Zugvögel die Regel. Während des Zuges fressen die Störche früh morgens vor dem Start und am Abend nach der Landung.

Hans Albert ist angekommen!

Hans Albert ist heute Morgen um ca. 8:30 Uhr auf seinem Nest in Vaale angekommen. Die Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag  (15. u. 16. Februar) verbrachte er noch nahe einer Mülldeponie nördlich von Paris. Am nächsten Abend hatte er nach gut 190 Kilometern schon Belgien erreicht. Gestern, Freitag, 17. Februar, flog Hans Albert 510 Kilometer weit nach Norden bis an die Unterelbe auf niedersaächsischer Seite. Gegen 18:30 Uhr landete er nahe Wischhafen. Um die Elbe zu überqueren war es da schon zu spät.

Wie hat er es geschafft eine solche lange Strecke an einem Tag zurückzulegen? Derartige Entfernungen sind während des Zuges in Afrika keine Seltenheit. Aber im Februar in Nordwesteuropa ist das schon rekordverdächtig. Aber wir hatten einen heftigen Sturm aus Südwest. Er hat Hans Albert ordentlich Rückenwind gegeben.

Heute Morgen kurz vor 8 Uhr ist Hans Albert dann wieder gestartet, hat die Elbe überquert und nach gut 30 Kilometern sein Nest in Vaale erreicht.

Hans Albert bei Orleans

Zwischen 80 und 150 Kilometer legt Hans Albert derzeit auf dem Heimweg pro Tag zurück. Am Samstag (11. Februar) erreichte er die Wiesen am Ufer der Garonne nahe Bordeaux. Am nächsten Tag war er nahe der Stadt Cognac. Da rastete er auf einer Anlage für Müllrecycling. Nach einer weiteren Zwischenstation landete er gestern am Ufer der Loire südlich von Orleans. Die vergangene Nacht verbrachte er auf einem Gittermast einer Stromleitung. Bis um 9 Uhr suchte der noch auf den Feldern nahe der Loire nach Futter. Hans Albert kommt also langsam voran. Auf seine Ankunft werden wir aber noch einige Zeit warten müssen.