Michael überfliegt den Golf von Iskenderun

Amichael_iconm Dienstag (1. September) ist Michel 250 Kilometer über das Anatolische Hochland bis in die Gegend von Konya geflogen. Am nächsten Tag waren es sogar 290 Kilometer und er hatte dabei das Taurusgebirge überquert und den Golf von Iskenderun erreicht.

Hier ändern die ziehenden Störche ihren Kurs von Südost nach Süd und umfliegen in der Regel den Golf von Iskenderun, um Syrien zu erreichen. Nicht so Michael: Er überflog am Donnerstag (3. September) zwischen 7 und 8 Uhr die gut 35 Kilometer breite Mittelmeerbucht. Freitagmittag (4. September) wurde er bereits am Golan geortet. Da hatte er schon Syrien fast hinter sich gelassen.

Gustav und Adele immer noch Daheim

Adelegustav_iconGustav und Adele befanden sich am Dienstag (1. September) immer noch an ihrem Brutplatz. Das Wetter lädt im Moment auch nicht so richtig zum Abflug ein: viel Wind und immer wieder Schauer.

Nur keine Eile Ronja!

ronja_iconRonja hatte nach einigen Tagen Pause an der Unterelbe am Montag (31. August) ihren Zug fortgesetzt. Sie flog gut 260 Kilometer nach Südwesten und landete am Abend südlich von Apeldoorn in den Niederlanden. Dort übernachtete sie wahrscheinlich mitten in der Ortschaft Eerbeek auf einem Baum. Bis zum Mittag suchte sie auf einer Wiese nördlich des Ortes nach Futter. Eilig hat sie es auch weiterhin nicht.

Wo ist Junior?

junior_iconVon Junior gibt es keine neuen Ortungen. Sein Sender hat nichts geschickt. Ich hoffe, dass alles in Ordnung ist.

Michael in der Türkei

michael_iconNun ist Michael schon in Asien. Am Freitag (29. August) erreichte er bei Warna (Bulgarien) das Schwarze Meer. Hier verbrachte er auch die Nacht. Am nächsten Morgen ging es zunächst der Küstenlinie entlang Richtung Türkei. Dann überquerte er den europäischen Teil der Türkei bis er abends fast am Marmarameer landete. Montag (31. August) überflog er die Meerenge westlich von Istanbul und mittags hatte er die Küste wieder erreicht. Er flog dann noch 170 Kilometer weiter bis nach Eskesehir in Anatolien. Doch auch hier verbrachte er nur die Nacht und zog am nächsten Morgen weiter nach Südosten.

Michael in Rumänien

michael_iconMichael hatte am Donnertag (28. August) gut 250 Kilometer zurückgelegt und schon Rumänien erreicht. Auch er nahm die Route östlich des Karpatenbogen . Seine letzte Ortung stammte aus einer Waldlichtung. Hier schien er auf einem Einzelbaum zu sitzen und verbrachte dort wohl auf die Nacht zu Freitag.

Junior kommt gut voran

junior_iconJunior kommt offenbar gut voran. Bis Donnerstag (28. August) hat er fast 800 Kilometer zurückgelegt. Dabei hat er die Karpaten im Osten umflogen und den Südwesten der Ukraine gestreift. Donnerstagabend befand er sich nur wenige Kilometer von der Rumänischen Grenze entfernt bei Chernowitz.

Ronja ohne Eile

ronja_iconRonja hat es offenbar nicht eilig. Sie macht immer noch Rast in der niedersächsischen Unterelbeniederung bei Stade. Bis Samstag (29. August) befand sie sich nahe des Flüsschens Oste bei Oberndorf. Dann ist sie noch ein Stück Richtung Nordsee geflogen, um im Sietland bei Wanna nach Nahrung zu suchen.

Das Tagebuch „Störche auf Reisen“ jetzt als Blog

Liebe Storchenfreunde!

Um mehr über die Flugrouten unserer Weißstörche zu erfahren, hat der NABU sein Projekt „Störche auf Reisen“ gestartet und seit 2009 mehr als 15 Vögel mit einem Spezialsender versehen, der die Standortkoordinaten der Störche sammelt und weitersendet. Mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie können wir den Storchenzug quasi in Echtzeit verfolgen und Sie daran teilhaben lassen.

Weißstorch im Flug

Weißstorch im Flug. Foto: NABU/Felix Paulin

In den vergangenen Jahren haben Sie das Leben unserer Senderstörche über das Tagebuch verfolgen können, in dem wir über ihre Reise in die afrikanischen und spanischen Winterquartiere möglichst hautnah berichtet haben. Viele von Ihnen haben das Gästebuch genutzt, um uns Fragen zu stellen oder Kommentare zu geben. Im Frühjahr wurde die Internetpräsentation den NABU modernisiert und das Gästebuch verschwandt. Jetzt wollen wir das Tagebuch unserer Senderstörche in Form eines Blog weiterführen. So haben Sie auch wieder die Möglichkeit sich an der Diskussion zu beteiligen.

Seit dem Frühjahr ist viel geschehen. Viele Ostzieher kamen in diesem Frühjahr erst spät aus dem Winterquartier zurück. Der Rückflug von Emma hat uns beispielhaft gezeigt, dass schlechtes Wetter auf der Zugroute dazu führte, dass sie nur sehr langsam ins Brutgebiet zurückkehren konnte. Viele Störche sind erst gar nicht an ihre Nester zurückgekehrt oder haben nicht mit einer Brut angefangen. Emma versuchte ihr Nest zurückzuerobern, wurde aber abgedrängt und dabei offensichtlich so verletzt, so dass sie starb. Auch ihr Partner aus den Vorjahren wurde wieder beobachtet. Auch er kam zu spät an.

Trotzdem war es hier im Norden ein ganz gutes Storchenjahr. Trotz eines leichten Bestandsrückgangs war der Bruterfolg sehr gut. Auch unsere Senderstörche zogen, bis auf Adele, Junge auf.

In diesem Jahr machen sich vier Altstörche auf die Reise in die Winterquartiere. Zwei, Adele und Ronja, sind Westzieher und zwei, Gustav und Michael, sind Ostzieher. Außerdem konnten wir in diesem Sommer einen Jungstorch mit Namen Junior neu besendern.

Start zur ersten großen Reise

junior_iconMit Junior haben wir erstmals einen Jungstorch in unserem Projekt besendert. Er stammt aus dem kleinen Dorf Tetenhusen, zwölf Kilometer von Bergenhusen entfernt. Er ist einer von zwei Jungen und war bei einem seiner ersten Ausflüge abgestürzt. Er hatte sich zwar nicht verletzt, kam aber in die Bergenhusener Pflegestation, um wieder zu Kräften zu kommen. Nachdem er sich wieder erholt hat, erhielt er einen Sender und wurde wieder freigelassen.

Er vagabundierte bis Donnerstag (20. August) weit umher. Dann ging seine erste Reise in den Süden los. Die erste Nacht verbrachte er bei Bad Segeberg, gut 90 Kilometer südöstlich von Bergenhusen. Er hatte also die Ostroute genommen. Am nächsten Abend (22. August) hatte er wieder gut 175 Kilometer zurückgelegt und verbrachte die Nacht bei Neustadt (Dosse) in Brandenburg. Ich vermute aber nicht, dass er mit Storch Michael im gleichen Trupp gezogen ist, denn er hatte einen anderen Rastplatz als dieser. Junior schlief offenbar auf einem Scheunendach im Dorf Zernitz. Am nächsten Abend hatte auch er die Grenze zu Polen überquert und befand sich ebenfalls wie Michael in der Umgebung des Storchendorfes Klopot an der Oder (Tagesetappe von 180 Kilometern).