Neues von den Senderstörchen
Seit dem Frühjahr habe ich nichts von den Senderstörchen berichtet. Das möchte ich jetzt nachholen. Wir hatten im vergangenen Winter und Frühjahr aus verschiedenen Gründen fünf Störche mit Sender verloren. So viele Verluste in einer Saison hatten wir während der mehr als 10 Jahre langen Projektdauer noch nicht zu beklagen. Im Frühjahr starteten nur noch Gustav und Hans Albert mit einer Brut. Während Hans Albert mit seiner Partnerin nur ein Junges aufziehen konnte, waren es bei Gustav zwei flügge Junge.
In diesem Sommer ging es vor allem wieder darum neue Störche zu finden, die für einen Sender geeignet sind. Einerseits haben wir das Ziel möglichst nach Südosten ziehende Individuen zu finden, denn wir wollen vor allem ihr Verhalten in Ost- und Südafrika studieren. Zum anderen müssen wir die Chance haben, dass sich die Vögel überhaupt einfangen lassen, um ihnen einen Sender mitzugeben. Dass dieses auch nicht so einfach ist, mussten wir in diesem Sommer gleich mehrfach erfahren. Und ist erstmal ein Fang gescheitert, sind die Vögel so misstrauisch, dass sie sich nicht gleich wieder fangen lassen.
Der Sender von Gustav meldet sich nach mehr als 10 Jahren nur noch sporadisch. Deshalb hatten wir geplant Gustav mit einem neuen Sender auszurüsten und gleich seine Partnerin dazu. Sie konnten wir fangen, Gustav allerdings nicht. Sie hat von uns den Namen Eva erhalten. Vielleicht klappt es ja im kommenden Jahr mit Gustav. Mit Hilfe von mecklenburgischen Ornithologen konnten wir ein Storchenpaar aus dem kleinen Dorf Hoort bei Hagenow besendern. Die beiden haben in diesem Jahr sogar vier Junge erfolgreich aufgezogen. Sie erhielten die Namen Tini und Joe . Joe ist schon ungewöhnlich früh mit dem Herbstzug gestartet und befindet sich derzeit bereits in Anatolien, während Tini noch immer am Nest in Mecklenburg verharrt. Wir hoffen aber noch, dass ein weiterer Storch besendert werden kann. Ende August, bei einer sonnig stabilen Wetterlage, werden unsere Störche ihre Brutgebiete Richtung Süden verlassen.
Unsere Storchenzugkarte wird derzeit überarbeitet und aktualisiert, was noch ein paar Tage in Anspruch nimmt. Wir denken, dass sie Ende nächster Woche wieder an den Start geht. Dann werde ich auch wieder regelmäßig aus dem Leben der Störche auf dem Zug und im Winterquartier berichten.