Robert hat auch den Sinai erreicht

Robert hat am Samstag auch den Golf von Suez überquert, ganz wie es Gudrun Holgerloh in ihrem Kommentar vorausgesagt hatte. Robert brauchte für die gut 28 Kilometer breite Meerenge etwa 50 Minuten. Am Tag zuvor hatte gegen 12:00Uhr er die Küste am Gabal Zayit erreicht. Er kreiste dort ein wenig umher, aber wagte noch nicht die Überquerung. Wahrscheinlich war es zu windig für die anstregende Tour.

Ich habe einmal die genauen Zugrouten von Michael, Arthur, Gustav und Robert vor dem Hintergrund eines Satellitenbildes dargestellt. Natürlich sind bei Michael und Gustav nur wenige Ortungen dargestellt, weil ihr Sender nicht so viel liefert. Bei Arthur und Robert kann man die Route dagegen genau verfolgen.

Weil es am Gabal Zayit immer kräftig weht, wurde hier ein großer Windpark errichtet. Dieser Zugkorridor wird nicht nur von tausenden Weißstörche genutzt , sondern auch von vielen Greifvögeln. Deshalb wurde ein risikoarmer Standort gewählt. Zudem wurde eine Radaranlage installiert, die herannahende Vogelschwärme meldet. Dann werden die Turbinen abgeschaltet.

Die Zugrouten von vier Senderstörchen über den Golf von Suez 2018 (lila=Robert, gelb=Arthur, blau=Michael, orange=Gustav).

Kai-Michael Thomsen

NABU-Storchenexperte

2 Kommentare

Gudrun Hilgerloh

20.03.2018, 09:35

Eindrucksvoll sind die Detailauswertungen von Arthur und Robert. Danke. Sie bestätigen die Beobachtungen, die man vom Boden machen kann, nämlich erstens, daß die Störche gern an der Bucht Gabal Zayt kreisend heruntergehen, um zusammen mit vielen Artgenossen eine Nacht zu rasten (siehe Robert) und zweitens, daß sie bei zu starken Winden oft noch ein Stück entlang der Küste fliegen, ehe sie sich auf das Meer wagen (siehe Arthur). Drittens sieht man wunderbar den Drifteffekt bei der Meeresüberquerung. Sie können ihre Route nicht grade fortsetzen, der dominierende NNW-Wind verdriftet die Störche in östlicher Richtung (bei Arthur und Robert zu sehen). Über Land korrigieren sie dann wieder ihre Route. Es würde sich sicher lohnen, diese wichtige Meeresüberquerung von Robert und Arthus aus verschiedenen Jahren zusammen zu stellen, um die Wirkung der verschiedenen Windsituationen auf das Verhalten dieser Störche zu studieren (der Grad der Versetzung, die Geschwindigkeit, wann fliegen sie direkt auf das Meer, wann gehen sie erst herunter zur Rast?).

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jens v. bruun

20.03.2018, 08:40

schöne meldung

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