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Michael noch im Tschad

michael_iconMichael hat seine Reise weiter fortgesetzt. Am Samstag und Sonntag nahm er den östlichen Kurs und legte täglich gut 200 Kilometer zurück. Am Montag (15. Februar) schlug er zunächst einen nordöstlichen Kurs ein, bog dann aber wieder in östliche Richtung um und schaffte bis zum Abend nur 70 Kilometer. Es scheint so, dass er zunächst den direkten Weg über die Nubische Wüste nehmen wollte, dann aber aufgrund der Windverhältnisse wieder weiter Richtung Osten ziehen musste. Bis zum Sudan sind es noch 90 Kilometer.

Gustav kommt nur langsam voran

gustav_iconGustav kommt scheinbar nicht so rasch voran. Von Sonntag bis Dienstagabend (16. Februar) schaffte er gerade mal 190 Kilometer. So musste er jeweils mitten in der Wüste übernachten.

Ronja noch bei Madrid

ronja_iconRonja wurde noch bis Mittwoch bei Vaciamadrid geortet. Wann startet sie?

Die Heimreise beginnt!

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Die Weißstörche Michael und Gustav sind auf dem Weg Richtung Norden. – Foto: Frank Derer

Der Heimzug unserer Senderstörche ist gestartet. Michael und Gustav haben sich auf die Reise gemacht, während Ronja und Adele in Spanien noch keinerlei Anstalten zu einem Aufbruch machen. In den letzten Wochen war nicht viel passiert. Es wurde zwischen Nahrungsgebiet und Schlafplatz hin und her geflogen. Nicht nur bei den beiden in Spanien, sondern auch bei Michael und Gustav in Afrika.

Nun gibt es bei uns schon zahlreiche Meldungen von zurückgekehrten Störchen – da scheinen unsere Senderstörche doch spät dran zu sein. Das können einerseits schon frühe Rückkehrer aus Spanien sein. Anderseits ist es wahrscheinlicher, dass es sich um Vögel handelt, die gar nicht so weit gezogen sind, sondern sich vielleicht in Frankreich oder Südwestdeutschland aufgehalten haben. Diese sogenannten Winterflüchter fliegen nur so weit, dass es frostfrei ist und sie genug Futter finden. Sobald es milder wird, kehren sie an die Nester zurück.

So kennen wir mittlerweile neben den typischen Zugvögeln unter den Weißstörchen, die bis nach Afrika ziehen, auch Zugvögel mit einem kurzen Zugweg nach Spanien oder eben Winterflüchter. Daneben gibt es dann auch noch Überwinterer, die überhaupt nicht mehr ziehen. Das Zugverhalten ist eben nicht statisch und kann sich verändern. So können sich Zugvögel auf eine veränderte Umwelt anpassen. Manchmal allerdings ist der Mensch der Auslöser dieser veränderten Umweltbedingungen. Unsere Senderstörche sind rechtzeitig unterwegs! Wenn das Wetter auf der Heimreise mitspielt, sind sie Anfang April auf ihren Nestern.

Gustav – Kurs Richtung Norden

gustav_iconGustav ist schon der Heimat ein ganzes Stück näher als Michael. Das ist allerdings keine Kunst, denn er hatte sein Rastquartier im Sudan aufgeschlagen. So musste er am Donnerstag (11. Februar) nur 170 Kilometer nach Osten ziehen um den Weißen Nil zu erreichen. Von da an ging es schon in kleinen Etappen über das Bewässerungsgebiet von Wad Madani nach Norden. Hier bot sich für Gustav am Abend immer noch die Möglichkeit viel Futter zu finden und sich für die Reise über die Nubische Wüste zu stärken. Am Sonntag (14. Februar) hatte er schon Khartum erreicht. Von da an sind es mehr als 700 Kilometer Wüste bis zum Assuanstausee.

Michael ist als erster aufgebrochen

michael_iconMichael hat vor einer Woche, am Dienstag (9. Februar), den Tschadsee verlassen und ist zunächst gut 230 Kilometer nach Südosten gezogen. Klar, andererseits hätte er schon jetzt die Sahara überqueren müssen. Dann ging es am Rande der Sahelzone nach Osten. Am Donnerstag (11. Februar) hatte er den Lac Fitri erreicht. Nach kurzer Pause ging’s am nächsten Tag weiter. Am Samstag  (13. Februar) befand sich Michael noch im Tschad zwischen den beiden Städten Ati und Abeche.

Langsam wird es spannend!

ronja_icongustav_iconmichael_iconAdeleLangsam steigt die Spannung, denn ab Anfang Februar rüsten sich unsere Störche für ihren Heimzug. Aber noch ist nichts zu bemerken. Gustav, Ronja und Adele sind noch in ihren Rastgebieten. Glücklicherweise hat sich Michaels Sender am 4. Februar wieder mit GPS Ortungen gemeldet. Er befindet sich immer noch im nördlichen Teil des Tschadsees. Der Sender arbeitet also wieder normal. Hoffentlich auch von Dauer!

Was ist mit Michael los?

michael_iconSeit mehr als einer Woche bekomme ich keine GPS-Ortungen von Michael mehr. Da der Sender aber noch sogenannte Doppler-Ortungen liefert, habe ich nachgeschaut, ob die vorhanden sind. Und siehe da – hier gibt es Ortungen. Dazu muss man wissen, dass die Satellitensender einerseits die GPS Ortungen einmal stündlich speichern und diese dann alle drei Tage an den Satelliten senden. Bei der Übertragung kann der Satellit den Sender orten. Dieses Verfahren wurde ursprünglich bei der Satellitentelemetrie genutzt. Es ist aber erheblich ungenauer als die GPS-Ortung.

Die einzelnen Punkte liegen gut 1,5 Kilometer auseinander. Das kann aber durchaus im Bereich der Ungenauigkeit der Messung liegen. Also was ist geschehen? Michael könnte tot sein und der Sender sendet immer noch. Aber warum dann keine GPS Ortungen? Ich vermute, dass der Sender kaputt ist und Michael wohlauf. Genaueres werden wir aber erst wissen, wenn er in ein paar Wochen größere Strecken zurücklegt, um zurück nach Schleswig-Holstein zu fliegen. Übrigens er ist immer noch im nördlichen Teil des Tschadsees.

Ronja und Adele sind wohlauf

ronja_iconAdeleVon Ronja und Adele gibt es keine Neuigkeiten. Sie sind aber wohlauf.

Von Gustav nichts Neues

gustav_iconBei Gustav gibt es keine Veränderungen – er ist noch immer in Süd-Kordofan. Auf dem Satellitenbild kann man gut das regelmäßige Muster von landwirtschaftlichen Feldern erkennen. Es ist interessant zu sehen, dass der Weißstorch nicht nur bei uns ein Kulturfolger ist, der seine Nahrung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen findet, sondern auch zum großen Teil im Winterquartier.