Hallo Maria, schau zu diesem Thema mal in meine Antworten vom 27.2., 17:02 h (dort auch der Bauplan des Berliner Kastens) und vom 4.3. um 14:46 h. Du hast sicher recht, dass im Kemptener Kasten mehr Platz ist - er ist ungewöhnlich groß, was den Durchmesser angeht. Aber auch in Berlin reicht der Platz sicherlich. In ganz Reinickendorf brüten die Waldkäuze seit Jahren in zahlreichen Kästen dieser Bauart - und das ziemlich erfolgreich. Schwer zu sagen, ob die Käuze es lieber eng und gemütlich oder weiträumig mögen. In der Natur müssen die Käuze natürlich auch nehmen, was sie finden können. Und Baumhöhlen haben sicherlich auch keine Standardmaße. Bei diesem Berliner Kasten können die Käuze übrigens auch bequem sitzen und aus dem Loch schauen, nämlich wenn sie auf ihrem "Balkon" sitzen, dem Absatz vor dem Loch. Wie wichtig es aber ist, dass die Käuze nicht auf diesem Absatz brüten, sondern einen tieferen Ort dafür haben, sieht man, wenn man sich das Video mit dem Waschbären anschaut. Alles was direkt vor dem Loch sitzt, wäre vor ihm nicht sicher. Das Weibchen wird nur mit den Jungen unten sitzen, wenn diese noch ganz klein sind. Später kommen die Jungen selber hoch auf den Balkon, wie man auf dem Bild vom anderen Berliner Kasten sehen kann, wo es schon am 28.2. einen großen Jungvogel gab. Wir werden das ja alles live miterleben können.

Hallo, das Gleiche fragen wir uns natürlich auch. Thomas hatte in einer früheren Antwort schon geschrieben, dass ein Auskühlen so lange kein Problem ist wie das Ei noch nicht angebrütet ist. Der Vogel hätte also die Möglichkeit mit dem Beginn des Bebrütens zu warten, bis alle Eier da sind. Nun hat unser Berliner Weibchen ihr erstes Ei aber schon sofort bebrütet, aber eben nicht durchgehend. In der ersten Nacht war das Ei 13:44 h unbebrütet, mit Ausnahme einer kurzen nächtlichen Brutphase von 9 Min. Und in der zweiten Nacht war es ähnlich: Das Ei war wieder 13:02 h unbebrütet, unterbrochen nur durch 4 kurze Brutphasen von zusammen 16 min. Wir gehen mal davon aus, dass Frau Kauz schon weiß, was sie tut. Wir werden sehen, ob alles gut geht. Es kann sein, dass sie erst dann wirklich durchgehend brütet, wenn mehrere Eier da ist. Oder vielleicht muss sie ihrem Mann noch beibringen, dass er jetzt regelmäßig Futter zu bringen hat? Das hat er übrigens heute Nacht zum ersten Mal getan. Das Weibchen hat sich extra für ein paar Minuten in der Nacht in den Kasten gesetzt, damit er sie dort füttern kann. Sie hat die Beute (ein Nager) dann aber zum Fressen doch wieder nach draußen getragen. Vielleicht war das nur ein Trainingsversuch? Heute früh war übrigens das Männchen wieder zunächst nicht im Kasten und kam erst um 7:25 h im Tageslicht - diesmal verfolgt von zwei Amseln. Eigentlich spricht das dafür, dass heute früh ein zweites Ei gelegt worden sein dürfte. Das Eierlegen möchte das Männchen anscheinend nicht miterleben. Aber das Weibchen sitzt jetzt tagsüber so fest auf dem "Nest", dass man bisher noch nicht prüfen konnte, ob es vielleicht schon zwei Eier sind.