Kai-Michael Thomsen Beiträge

Fred noch nicht am Tschadsee

Fred ist nicht, wie ich vermutet hatte, bis an den Tschadsee gezogen, sondern rastet seit gut 10 Tagen in der Savanne zwischen Lac Fitri und dem Tschadsee. Das Gebiet, dass er durchstreift ist dabei recht groß und er legt jeden Tag auf der Suche nach Futter gut 50 Kilometer zurück.

Gustav weiter südlich

Gustav hat sein Rastgebiet, dass er in den letzten Wochen intensiv genutzt hatte, am Freitag (16. Okt.) verlassen und ist gut 130 Kilometer nach Süden gezogen. Hier ist es schon erheblich grüner als zuvor im Norden.

Robert ist wohlauf

Robert hat im Vergleich zu den anderen Senderstörchen ein bequemes Leben – auch wenn man das Wort bequem in diesem Zusammenhang nicht verwenden sollte. Zwischen der Mülldeponie und seinem Schlafplatz im Wasserreservoir liegen gerade einmal ein Kilometer. So erscheint es auf der Karte im Blog fast so, als wenn er sich überhaupt nicht mehr bewegt. Robert hat also den perpekten Ort zum Rasten gefunden. Er kann mit wenig Aufwand über den Winter kommen. So kann er sich Frühjahr rechtzeitig und in guter Verfassung auf den Weg in sein Brutgebiet machen.

Fritzi bleibt in Rabat

Fritzi ist in Rabat geblieben. Sie findet ihr Futter auf der Mülldeponie südlich der Stadt. Ihre Übernachtungsplätze liegen an verschiedenen Orten in der Stadt. Meist schläft sie auf einem Gebäude oder einem Baum. Ihre Schlafplätze sind zwischen 10 und 15 Kilometer von der Mülldeponie entfernt. Am frühen Morgen besucht sie meist zunächst das Ufer des Flusses Qued Bou Regreg, um dann weiter auf die Mülldeponie zu fliegen.

Hans Albert ist umgezogen

Seit seiner Ankunft in Spanien hatte sich Hans Albert auf der Mülldeponie bei Vaciamadrid aufgehalten und nach Nahrung gesucht. Nun ist er umgezogen und findet sein Futter gut 7,5 Kilometer weiter südwestlich. Dort wird organischer Müll zu Biogas und Kompost aufbereitet. Östlich dieser Anlage wird offenbar Müll gelagert oder der organische Abfall zwischengelagert. Auf jeden Fall findet Hans Albert offensichtlich dort sein Futter. Daneben wurde er auf einigen Ackerflächen geortet, wo er vermutlich während der Getreideaussaat nach Regenwürmern gesucht hat.

Sein Schlafplatz liegt nun gut 3 Kilometer weiter südlich seines Futterplatzes in einem Gewerbegebiet. Dort schläft er auf den Dächern der Produktionshallen.

Fred auf dem Weg nach Westen

Fred hatte sich eine lange Zeit nordwestlich des Lac Fitri aufgehalten. Am Freitag (9. Okt.) startete er, um Richtung Westen zu ziehen. Danach gibt es von ihm keine neuen Ortungen mehr. Wahrscheinlich befindet er sich am Tschadsee. Da gibt es leider nur ein schlechtes Mobilfunknetz, so dass wir im Moment keine neuen Daten von ihm erhalten.

Gustav lebt!

Gustavs Sender liefert wieder regelmäßig Daten. Nachdem ich mir die Ortungen einmal näher angeschaut habe, bin ich überzeugt, dass Gustav noch lebt! Er nutzt ein relativ kleines Gebiet mit einer Größe von 2,5 x 1,5 Kilometer. Die Distanzen zwischen den einzelnen Ortungen betragen manchmal einen Kilometer und sind sicherlich nicht auf einen Systemfehler im Sender zurückzuführen, sondern reale Bewegungen des Vogels. Am Samstag (10. Okt.) hat Gustav sogar einen Flug über 17 Kilometer nach Westen unternommen, um dann wieder in der Nähe des Startpunktes zu landen.

Fred nördlich des Lac Fitri

Auch von Fred haben wir lange nichts gehört. Er befindet sich derzeit in der Savanne nördlich des Lac Fitri. Er hatte die Sahara in drei Tagesetappen überquert und erreichte am 10. September den Tschad. Danach ist er Stück für Stück nach Südwesten gewandert. Blieb ein paar Tage an einem günstigen Ort, um dann weiterzuziehen. Seit dem 22. September hält er sich nördlich von Lac Fitri auf.

Leo meldet sich wieder

Seit Leo  am 12. September den Assuanstausee verlassen hat hatten wir keinerlei Informationen über seinen Verbleib. Nun hat sein Sender am Freitag (2. Okt.) wieder Daten aus der Region Dafur im Sudan übermittelt. Er befindet sich derzeit in der Grenzregion zwischen Tschad und Sudan. Das liegt mehr als 300 Kilometer weiter nördlich als das Rastgebiet unserer anderen Senderstörche.

Anhand der Daten lässt sich Leos Reise über die Sahara nachvollziehen. Am 12. und 13. September ist er noch gut 370 Kilometer am Nil entlang nach Süden gezogen und ist dann nach Südwesten über die Sahara abgebogen. Nach fast 500 Kilometern landete er am 14. September mitten in der Wüste und hat dort sieben Tage lang Pause gemacht. Er hielt sich dort auf einer Fläche von nur 5 x 3 Kilometern auf. Beim Hereinzoomen in das Satellitenbild ist ein flaches, ausgetrocknetes Flussbett zu erkennen, dazu einige Büsche. Hatten seltene Regenfälle kurzfristig die Wüste erblühen lassen und für reichlich Futter gesorgt?

Am 22. September ging es weitere 170 Kilometer nach Südwesten. Am nächsten Tag erreichte er wieder ein trockenes Flussbett, wo er erneut wieder gute Bedingungen vorgefunden haben muss. Hier blieb er bis Freitag (2. Okt.). Insgesamt war das eine spannende Reise über die Sahara mit ungewöhlichen Rastgebieten mitten in der Wüste. Samstag befand sich Leo gut 100 Kilometer westlich der Grenze zwischen Tschad und Sudan.

Gustavs Sender hat sich gemeldet

Der Sender von Gustav hat wieder einige Ortungen geliefert. Sie liegen gut 1,5 Kilometer von den letzten Ortungen entfernt und deuten auf Bewegungen hin. Was kann passiert sein?

Der Sender war mehrere Tage ausgefallen, sendet wieder und Gustav lebt. Oder Gustav ist tot und seine Überreste wurden von einem Beutegreifer verschleppt. Dadurch hat die Solarzelle wieder Licht bekommen und konnte wieder aktiv werden. Wir müssen abwarten, bis der Sender sich wieder mit neuen Ortungen meldet.