Ein neuer Schlafplatz

Hans Albert hat seinen Schlafplatz gewechselt. Er fliegt jetzt jeden Abend 6 Kilometer von der Mülldeponie zu den Teichen von El Porcall. Diese Teiche im ehemaligen Kiesabbaugebiet haben viele kleine Inseln, die gern von den Störchen zum Übernachten genutzt werden.

Kai-Michael Thomsen

NABU-Storchenexperte

4 Kommentare

Bernd Kemper

24.09.2018, 21:16

Hallo, zunächst möchte ich mich für die vielen interessanten Informationen bedanken. Aber wie ist das auf den Mülldeponien, fressen die Störche da nicht Sachen die sie nicht vertragen? Oder ist es so, daß die Störche diese unverträglichen "Speisen" wieder auswürgen? Über eine Info würde ich mich freuen. Viele Grüße Bernd

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Kai-Michael Thomsen

25.09.2018, 09:34

Hallo Bernd, es ist so, dass die Störche auf den Mülldeponien auch ungeeignete Stoffe fressen, wie Gummibänder, Plastiketeile oder Siliconschnüre. Es kommt auch regelmäßig zu Todesfällen. Trotzdem ist die Überwinterung in Spanien und das Leben auf Müllkippen ein "Erfolgsmodell" für die Störche. Studien haben gezeigt, dass Überwinterer in Spanien viel weniger herumfliegen müssen, um an Futter zu kommen. Sie warten sozusagen einfach auf der Müllpippe bis ein Mülllaster ihnen das Futter vor die Füße kippt, während ein Storch in Afrika weite Strecken herumfliegen muss um an sein Futter zu kommen. Störche in Spanien haben trotz alledem ein erheblich geringeres Risiko zu Tode zu kommen als die in Afrika. Gruß Kai

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Kai Neubert

24.09.2018, 18:10

Warum bleiben manche Störche lieber auf Mülldeponien als an Seen.ist das Nahrungsangebot dort wirklich besser?

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Kai-Michael Thomsen

25.09.2018, 09:47

Hallo, Mülldepnien sind ein wahres Eldorado zur Nahrungssuche, denn dort finden sich viele Lebensmittelreste. Nicht nur Störche sie auf den Mülldeponien, sondern auch Möwen, Greifvögel, Reiher und Rabenvögel suchen dort nach Nahrung. Seen, in diesem Fall Kiesseen, sind dagegen nahrungsarm und Störche könnten nur am Ufer Fische fangen. Dafür gibt es an den Kiesseen viele Inseln, auf denen die Störche die Nacht in Sicherheit vor Bodenfeinden verbringen können. Da jedoch auch in Spanien in Zukunft die organischen Anteile aus dem Hausmüll als Biomüll behandelt werden, wird vermutlich das Angebot auf den Mülldeponien für die Störche schlechter. Gruß Kai

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