Das Warten hat sich gelohnt!
Seit viereinhalb Monaten hatten wir von Ole Einar/Przygódka nichts mehr gehört. Viele machten sich Sorgen, ob nicht doch etwas mit ihr passiert sein könnte. Nun ist sie am 16. Januar in Kenia nahe des Turkanasees aber wieder aufgetaucht. Ihr Sender hat ihre Reise festgehalten und wir können sie nachzeichnen. Wie von mir vermutet hatte sie sich in den vergangenen Monaten vor allem im Sudan aufgehalten. Da im dort tobenden Bürgerkrieg das Mobilfunknetz zusammengebrochen ist, haben wir keine Daten von ihr erhalten.
Ole Einar/Przygódka war am 2. September westlich von Abu Simbel am Assuanstausee gestartet. Sie zog parallel zum Nil Richtung Süden. Drei Tage später erreichte sie schon die Gegend von Khartum. Damit hatte sie ihr erstes Rastgebiet erreicht. Einen Monat lang blieb sie in der Savanne gut 200 Kilimeter östlich der sudanesischen Hauptstadt. Dann machte sie sich wieder auf den Weg und zog rund 850 Kilometer nach Südwesten in die Provinz Kordofan, wo sie in der Umgebung der Stadt Al Faschir rastete. Das Gebiet liegt im Übergangsbereich von der Sahara zum Sahel und wird von zahlreichen austrockenden Flussläufen durchzogen. Im Laufe der Zeit und mit Fortschreiten der Trockenzeit verlagerte sie ihr Rastgebiet weiter nach Süden in die Umgebung der Stadt Nyala und der Grenze zum Südsudan.
Am 14. November flog Ole Einar/Przygódka wieder nach Nordosten in die Grenzregion des Sudan zu Äthopien. Dafür ließ sie sich gut zwei Wochen Zeit. Immer wieder blieb sie für einige Tage in einer Region. In der Grenzregion mit dem Dinder Nationalpark blieb sie bis zum Jahreswechsel. Dann ging es über die Grenze nach Äthopien nach Süden. Sie zog über den Tanasee und die Hauptsstadt Addis Abeba. Hier blieb sie neun Tage lang, bevor sie weiter nach Kenia flog. Ihre letzten Ortungen wurden am 18. Januar etwa 20 Kilometer östlich des Mount Elgon gemeldet.
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