Das besondere Zugverhalten von Robert

Robert zeigte ein besonderes Zugverhalten, dass sich über die Jahre veränderte. Er wurde das erste Mal im Juli 2017 besendert. In den ersten Wintern zog er noch bis in den Sudan. Allerdings ließ er sich im Vergleich zu den anderen Störchen viel Zeit. So rastete er sehr lange bei Sharm el Sheik auf dem Sinai. Im Winter 2018/19 flog er entlang des Nils nach Süden. Dabei nutzte er die Bewässerungsgebiete am Nil und machte dort jeweils eine längere Pause. Dabei erreichte er die Sahelzone erst im November, mehr als einen Monat später als die anderen Störche.

Seit dem Winter 2019/20 überwinterte er im Westjordanland. Er hatte also sein Zugverhalten Stück für Stück verändert. Mit dem Rückflug startete Robert aber im gleichen Zeitraum wie die Störche die in Afrika überwinterten. Weil er einen kürzeren Zugweg hatte, war er im vergangenen Frühjahr schon früh im Brutgebiet. In diesem Jahr war der Zug über Anatolien wegen des Wintereinbruchs sehr beschwerlich. Das veränderte Zugverhalten muss für den einzelnen Storch nicht in jedem Jahr von Vorteil sein.

Kai-Michael Thomsen

NABU-Storchenexperte

5 Kommentare

Rosmarie

19.05.2021, 16:17

Hallo Ist Robert doch nicht verunglückt? Zufällig habe ich in die Karte geschaut und gesehen, dass er scheinbar seinen Zug fortgesetzt hat.

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Kai-Michael Thomsen

21.05.2021, 09:36

Hallo, das ist der geborgene Sender, der wieder zurückgeschickt wurde. Der automatische Datenabruf läuft leider noch und ist verwirrend. Gruß Kai-M. Thomsen

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Eva

24.02.2021, 08:24

Hallo Kai Michael, Aber was kann man aus den daten für Rückschlüsse ziehen? Robert hatte sich ja als der Ausreißer in jeder Hinsicht herausgestellt. Ich dachte eigentlich immer das Vögel nach einem erlernten Flug ziehen, das sie bei ihrer ersten Reise von dem Elterntieren abgucken... Ich lese still und leise als die mails von den Störchen, aber es ist erschreckend wie viele versterben ...

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jens v. bruun

23.02.2021, 21:29

auch ich habe dein anderen leben bemärkt, wie auch wir menchen ist ab und zu. Leider endet sein leben unglücklich, und ist leben auch ab und zu. Als ich seher hat man nun ein teil weniger störchen zu volgen? oder?

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Marion

23.02.2021, 18:02

Robert war ein kleiner Pionier, der immer wieder neue Wege ausprobierte. An seinem Beispiel konnten wir wunderbar erkennen, wie sich das Zugverhalten der Störche im Laufe der Jahre verändern kann. Wir werden Robert sehr vermissen. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Sie Herr Thomsen, für ihre wunderbaren Berichte, die sie uns schon seit Jahren zukommen lassen und natürlich auch an alle Helfer für die gute Sache. Ganz besonders denke ich auch an die Nestbesitzer in Gribbohm, die dieser Verlust sehr treffen wird. Möge Roberts Partnerin sicher nach Hause kommen und sich schnell ein neuer Storch zu ihr gesellen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist sie die Tochter von dem im letzten Jahr leider verstorben Senderstorch Michael. Allen Störchen egal woher sie kommen wünsche ich eine glückliche Heimreise.

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