Ei eines Nagelrochens

Es gibt Rochenarten, die gebären lebend, „Echte Rochen“ (Raiidae) hingegen legen Eier. Diese Eier sind  charakteristisch geformt und nicht allzu selten am Strand der Nord- und Ostsee zu finden. So fand ich heute eines. Diese Eikapsel stammt von einem Nagelrochen (Raja cavata). Nagelrochen können bis zu 1,2m lang werden und weißt einige glatte Stacheln am Schwanz auf – daher der Name. Die Eikapseln sind zwischen sechs und acht Zentimeter lang und haben gehörte Ecken. Stachelrochen leben meist in Bodennähe und bevorzugen Schlammige Untergründe. Ihre Hauptnahrung stellen kleine Bodenfische und andere Tiere, sie z.B. Krabben dar. Die Tiere werden, wie nahezu alle Fischarten, sehr stark gefischt, wodurch die Populationen einiger Rochenarten drastisch zurückgegangen sind. Einige Arten sind in der Nordsee nun sehr selten geworden. Naturschutzvereine schlagen deshalb schon lange Alarm und fordern u.a. den Schutz dieser Tiere.

Weiterführende Links / Literatur:


Zirkelkreise im Sand

Der Wind lässt diesen Halm immer wieder flattern und dieser zeichnet, da er natürlich stets gleich lang bleibt, wie ein Zirkel Kreise in den Sand. Diese Muster konnten heute am Dünenrand bestaunt werden. Ein kleines Kunstwerk der Natur!
Wenn auf dem Bild nun Norden eingezeichnet wäre, könnte man die Windrichtung der letzten Stunden und Tage ermitteln  (es herrschte Nordost-Wind!)

Zirkelkreise am Strand - der Wind bewegt den Halm, der deshalb die Kreise zeichnet

Zirkelkreise am Strand – der Wind bewegt den Halm, der deshalb die Kreise zeichnet


Strandmüll

Obwohl ich erst kürzlich eine große Menge  Müll am Strand gesammelt habe, findet man auf Trischen jede Menge Plastik am Strand. Die vergangenen Sturmtage (die Landunter-Tage und jetzt die Ostwind-Tage) haben das Meer aufgewühlt und jede Menge Strandmüll angespült. Es tut mir sehr Leid und ich kann es fast nicht mit ansehen, doch ich werde es einfach nicht schaffen, den Müll ab zu sammeln. Dieser Strandmüll wird wohl bis in die nächste Saison am Strand liegen und sich sehr wahrscheinlich über den Winter fleißig vermehren. Die Sturmsaison hat ja eben erst begonnen.

Müll am Strand von Trischen

Müll am Strand von Trischen


Plastik-Eistüte

Als ich sie gefunden habe, wusste ich zunächst nicht ganz ob ich lachen oder weinen sollte. Eine Eistüte aus Plastik!? Warum kann man denn sein Eis nicht aus einer „normalen“ Waffel essen? In manchen Fällen verstehe ich die Welt nicht ganz. Eine Waffel hätte zum Eis ganz gut geschmeckt – diese „Waffel“ liegt nun Jahrzehnte lang am Strand oder im Meer ehe sie in kleine Stückchen zerrieben in den Kreislauf zurückkehrt und bis dahin noch etlichen Tieren gefährlich werden kann.

Eiswaffel aus Kunststoff - warum?

Eiswaffel aus Kunststoff – warum?


Der perfekte Speiballen

Ich habe bereits zu Beginn dieser Saison über Speiballen berichtet – Sie erinnern sich?
Das aktuelle Foto hat mich dennoch dazu veranlasst noch einmal über Speiballen zu schreiben: denn dieser Speiballen sieht eigentlich schon fast perfekt aus. Finden Sie nicht auch?

Ich frage mich, wie diese Miesmuschel oben auf den Speiballen gekommen ist.

Speiballen

Speiballen


Zwei Deutsche Mark

Ich habe schon ewig keine mehr in der Hand gehalten: 2 DM. Halb im Sand eingegraben habe ich heute eine gefunden. Mich würde schon interessieren wann und wo sie verloren gegangen ist – ein Vogelwart wird sie sicherlich nicht verloren haben. Denn warum sollte man auf einer einsamen Insel Geld bei sich tragen?

Zwei D-Mark. Wer mag sie wohl verloren haben?

Zwei D-Mark. Wer mag sie wohl verloren haben?


Bälle und Kugeln

Ich finde sie immer und überall: Fußbälle, Tennisbälle, Gummibälle… Manche Menschen scheinen nicht besonders gut auf ihre Spielgeräte aufzupassen. Da ich sie nicht alle bei mir an der Hütte sammeln konnte, sie aber oftmals recht schön fand, habe ich einige der Bälle und Kugeln fotografiert und für Sie in dieser Kollage zusammengestellt.

Fußbälle, Gummibälle, Tennisbälle, ... man findet sie alle am Strand.

Fußbälle, Gummibälle, Tennisbälle, … man findet sie alle am Strand.


MRE -Menu 18

Am Strand findet sich so einiges. Diese ziemlich unscheinbare Verpackung fand ich bei meiner Strandmüll-Aktion. Zunächst war ich etwas verwirrt. US Army? Bei uns? Ich habe etwas im Internet recheriert und bin auf folgendes gestoßen. MRE (Meals ready to eat) sind eine Erfindung der US Army, sie werden allerdings auch im Internet an Zivilisten verkauft.  Die Essenspakete sind so konzipiert, dass ein Paket  je einen Mann (Soldaten) für einen Tag satt macht. Andere Streitkräfte haben ähnliche Konzepte zur Ernährung ihrer Soldaten. Diese MREs gibt es schon sehr lange und im Internet finden sich etliche Menus. Vorteilhaft: die Essenspackungen lassen sich bis zu fünf Jahre lagern. Ich weiß nicht — wenn ich Hunger habe, fallen mir etliche, leckerere Gerichte ein als ein MRE – besonders in Friedenszeiten. Tja, doch Geschmäcker sind verschieden. Guten Appetit!

MRE (Meal ready to eat) Menu 18

MRE (Meal ready to eat) Menu 18


Musikbox

Da muss es wohl hoch her gegangen sein. Diese Musikbox entdeckte ich beim letzten Strandkontrollgang im Wasser treibend. Wie es aussieht, ist sie samt Halterung über Bord gegangen. Leider ist solcher Elektroschrott nicht nur ärgerlich, weil die Geräte sehr teuer sein können, sondern auch noch gefährlich, da sich z.T. giftige Stoffe herauslösen und in die Umwelt gelangen können.

Verlorengegangene Musikbox

Verlorengegangene Musikbox


Freundlicher Treibsel

Ab und zu grinst einen die Insel tatsächlich auch mal an. Dieses Bild habe ich am Strand aufgenommen und die Muschel davor nicht berarbeitet. Erkennen Sie das Grinse-Gesicht?  Ich wünsche allen meinen LeserInnen einen schönen und sonnigen Spätsommertag!

Ab und zu grinst einem der Strandsaum ins Gesicht

Ab und zu grinst einem der Strandsaum ins Gesicht


Blumentopf

Was man alles am Strand finden kann… einen giftgrünen Blumentopf? Ich frage mich, wie der ins Meer und anschließend an den Strand gekommen ist.

Knallgrüner Blumentopf

Knallgrüner Blumentopf


Arbeitsbekleidung

Schutzhelme kommen in der Industrie an Land wie auf See in zahlreichen Arbeitsbereichen zum Einsatz. Oftmals findet man am Strand noch relativ neuwertige Schutzhelme – vermutlich wurden diese bei einem Sturm versehentlich über Bord geweht.
Ein Schutzhelm besteht aus sehr robustem Kunststoff, da er im Ernstfall harte Schläge auszuhalten hat. Dementsprechend lange benötigt so ein Helm allerdings auch um im Meer zu zerfallen! Er stellt damit für einen sehr langen Zeitraum eine Belastung der Meere und der Umwelt dar.

Neben Helmen gehören auch , Handschuhe und Schutzbrillen in die lange Liste der Trischener  Strandfunde: Immer wieder, besonders nach heftigen Stürmen finde ich Arbeits- und Schutzbekleidung. Ob sie von Container- oder Fischereischiffen, von der Ölplattform oder vom Festland stammen, kann ich nie mit Gewissheit sagen. Ich hoffe jedoch, dass die Besitzer der Helme und Brillen auch ohne sie gut ausgekommen und nicht gar mit über Bord gegangen sind.


Kopal (Copal)

Kopal ist ein Stoff, der sehr stark an Bernstein erinnert und sehr ähnliche Eigenschaften hat. Kopal sieht aus wie Bernstein und riecht wie Bernstein – ist jedoch sehr viel brüchiger und jünger: Im Unterschied zu  Bernstein, der meist mehrere Millionen Jahre alt ist,  handelt es sich bei Kopal um gehärtetes, subfossiles Harz, das in der Regel zwischen einigen Jahrzehnten und einigen Jahrtausenden alt ist (www.wikipedia.de/copal).

Kopal (oder Copal) hat eine lange Nutzungsgeschichte – es wurde schon sehr früh von den Maori in Neuseeland oder den Maya in Südamerika auf unterschiedlichste Weise genutzt: als Brennstoff , als Medizin, zur Abwehr von Insekten (durch den Rauch, den es bei der Verbrennung erzeugt) oder aber in der Kunst der Tätowierung fand Copal Verwendung. In der westlichen Welt wurde es Anfang des 20 Jahrhunderts im großen Stil importiert und unter anderem für die Herstellung von Lacken und Firnissen verwandt. Heute findet es kaum noch Verwendung. Selten wird es –ähnlich wie Weihrauch, als Räucherware eingesetzt.

Das Stück, das ich heute gefunden habe, könnte, Einschätzungen von Rainer Borcherding (Schutzstation Wattenmeer) zufolge aus einer versunkenen Schiffladung aus längst vergangenen Tagen –in  denen Kopal tonnenweise über die Nord- und Ostsee transportiert wurde, stammen oder damals bei schwerer See über Bord gegangen sein. Es ist eher unwahrscheinlich, dass dieser Klumpen erst kürzlich über Bord eines Schiffes gegangen ist – Kopal wird heutzutage kaum noch transportiert / gehandelt.


Schweres Gerät

Immer wieder wird auf Trischen Spielzeug – meist sind es Schaufeln, Rechen oder Förmchen – angeschwemmt. Wenn ich wollte, wäre ich auf jeden Fall bestens für das Bauen von Sandburgen ausgestattet. Mein heutiger Fund sprengt jedoch den bisher gesteckten Rahmen: Irgendjemand hat seinen Bagger verloren! Mit diesem Spielzeug-Bagger könnten vermutlich ganze Sandburgen-Städte gebaut werden. Zu schade, dass ich für solche Späße kaum Zeit habe.

Schweres Gerät auf Trischen - mit diesem Bagger hätten wohl so einige Sandburgen gebaut werden können...

Schweres Gerät auf Trischen – mit diesem Bagger hätten wohl so einige Sandburgen gebaut werden können…


Glühbirne

Am Strand lassen sich ab und zu alte Glühbirnen finden. Nicht nur die Tatsache, dass Glühbirnen eigentlich Sondermüll wären und nicht einmal über den normalen Hausmüll entsorgt werden dürfen, sondern auch die Furcht vor den Glasscherben dieser zarten Glas-Birnen machen Glühbirnen am Strand zu einem eher unbeliebten Strandfund. In meiner Saison habe ich bereits 5 Glühbirnen gefunden.

Glühbirnen am Strand - keine besonders gute Idee!

Glühbirnen am Strand – keine besonders gute Idee!


Neptuns Klappstuhl

Es sieht fast so aus, als hätte Neptun persönlich seinen Strandstuhl verloren: Am Strand fand ich einen über und über mit Ectopleura larynx – dem gewöhnlichem Köpfchenpolyp zugewachsenen Plastikstuhl.


99 Luftballons

Seit mehreren Wochen häufen sich meine Luftballon-Funde. Meist handelt es sich um große Folien-Luftballons vom Jahrmarkt oder aber auch um kleine – normale Gummiluftballons, die wohl bei diversen Ereignissen wie Hochzeiten (auf manchen steht „Just married“) oder Geschäftseröffnungen usw. in die Luft gelassen worden sind.

Auch, wenn es für einen Moment schön aussieht, wenn hunderte Luftballons aufsteigen, für die Umwelt – besonders für die Seevogelwelt sind die Hinterlassenschaften dieser Ereignisse meinst recht unschön. Die langen Kunststoff-Bändchen oder der zerplatzte Luftballon selbst kann zur tödlichen Falle werden: ähnlich wie bei den „Dolly Ropes“ können die Kunststoffbändchen in die Nester eingetragen werden oder die Vögel verheddern sich direkt auf der Jagd nach Essbarem darin – und verenden anschließend.

Hier auf Trischen beobachtete schon ein paar Mal, wie Möwenküken versuchten die Luftballons zu fressen! In manchen Fällen, wenn es sich nur noch um kleiner Gummi-Fetzen handelte, klappte dies sogar!!

Das macht mich sehr traurig.

Um einen Überblick zu bekommen, wie viele Luftballons in etwa angeschwemmt wurden, suchte ich mir eine Strecke von 500m aus und suchte diese systematisch nach Müll ab. Ich sammelte alles ein, Tetapacks, Luftballons und PET-Flaschen zählte ich dabei.

Das erschreckende Ergebnis: auf den 500m fand ich

  • 11 Luftballons
  • 14 PET-Flaschen
  • 2 Tetrapacks

Insgesamt sammelte ich einen ganzen Sack (60L) Müll.

60L Strandmüll - auf 500m Stand!

60L Strandmüll – auf 500m Stand!


Verlorene Postkarte

Hoffentlich hat die Postkarte ihren Empfänger erreicht, bevor sie über Bord gegangen ist. Außer der Briefmarke konnte ich nichts mehr darauf erkennen.

Verlorene Post

Verlorene Post


Zahnpaste

Am Strand lassen sich so einige nützliche, gefährliche und skurrile Dinge finden. Heute fand ich nur eine leere Tube Zahnpaste. Nicht, dass es besonders spannend wäre, dennoch frage ich mich, wie diese Tube wohl ins Meer gekommen ist. Ist der Hobby-Kapitän beim Zähneputzen vornüber ins Wasser gefallen und mit seiner Tube untergegangen? War die Tube leer – und damit einfach nur noch überflüssig oder ging sie versehentlich in einem Sturm über Bord? Ich werde es nie herausfinden.

Zahnpaste am Strand - wie die wohl dort hingekommen ist?

Zahnpaste am Strand – wie die wohl dort hingekommen ist?


„Dolly Ropes“

Dolly Ropes werden in der Fischerei dazu verwendet um zu verhindern, dass das Fischernetz den Meeresboden direkt berührt. Die „Scheuerfäden“, wie sie auch genannt werden, werden lose am Netz festgebunden und schützen es, dadurch dass sie anstelle des Netzes abgenutzt werden. Dolly Ropes sind Verschleißartikel, deren Verlust im Meer einkalkuliert ist. Für die Umwelt ist es eine zusätzliche Plastikquelle, die die Meere verschmutzt.  Vor Allem für pelagisch lebende Vögel (Vögel, die ausschließlich / zum größten Teil ihres Lebens auf See verbringen) stellen sie eine große Gefahr dar. Häufig werden die Plastikfäden mit Beute verwechselt und verschluckt und füllen den  Magen mit unverdaulichem Kunststoff. Bei der Untersuchung etlicher Eissturmvögeln (Fulmarus glacialis) in der Nordsee wurden erhebliche Mengen Kuststoff in den Mägen nachgewiesen werden: 95% Tiere enthielten der Studie zufolge Kunststoffteilchen in ihren Mägen (Guse et al., 2012; Van Franeker et al, 2011). Dolly Ropes werden aber auch als Nistmaterial verwendet und in die Nester eingebaut. Die Vögel können sich darin verheddern und sich strangulieren. Sie sterben meist einen langsamen grausamen Tod. Dieses Phänomen ist besonders anschaulich auf Helgoland zu beobachten: die etwa gänsegroßen Basstölpel (Morus bassanus) brüten an den roten Steilhängen der Insel und nicht selten erhängen sie sich in diesen orangeroten Fäden und sterben, neben ihrem Nest hängend.

Weiterführende Literatur:

Timrott  J.: „Strandgut aus Plastik und anderer Meeresmüll“ Wachholtz-Verlag, (2015).

Guse N, Weiel S, Markones N, Garthe S : „OSPAR Fulmar Litter EcoQO – Masse von Plastikmüllteilen in Eissturmvogelmägen“. Endbericht für das Bundesamt für Naturschutz (2012).

Van Franeker, Jan A , et al. „Monitoring plastic ingestion by the northern fulmar Fulmarus glacialis in the North Sea.“ Environmental Pollution: 159.10 (2011): 2609-2615.


Paraffin

Paraffine sind synthetische Wachse auf Erdölbasis und werden vielfältig eingesetzt. Zum Beispiel ist es der Stoff aus dem Teelichte und andere Kerzen gemacht werden. Aber auch Petroleum oder Vaseline gehören zu den Paraffinen. Paraffin wird in der Schifffahrt dazu genutzt um Tanks auszukleiden und sie sie so vor Verunreinigung durch das zu transportierende Gut zu schützen. Nachdem die Ware im Hafen gelöscht wurde, wird der Tank erwärmt – das Paraffin schmilzt und schließt die Rückstände ein. Der Tank wird mit einer neuen Paraffinschicht ausgekleidet und neu gefüllt. An sich sehr einfach – Leider kommt es ab und zu vor, dass diese Tankreinigung, die im Hafen Kosten für den Betreiber bedeutet, auf hoher See durchgeführt wird. Das geschmolzene Paraffin in die See geleitet wird. Das Paraffin wird fest und schwimmt als Brocken an der Meeresoberfläche, bis es schließlich an einem Strand landet. Je nachdem, was der Frachter zuvor geladen hat, können erhebliche Gifte an solchen Brocken kleben. Zudem können kleinere Stücke von Seevögeln oder Meeressäugern gefressen werden. Eine solche Tankreinigung auf hoher See wurde etwa im vergangenen Monat in der Nordsee bei Borkum durchgeführt. Der Strand war anschließend auf einer Länge von 15 Km mit Paraffinbrocken verschmutzt und musste aufwändig gesäubert werden (mehr Infos dazu).
Gestern fand ich ebenfalls einen Paraffinbrocken am Strand. Zum Glück war es nur dieser eine Brocken und ich gehe nicht davon aus, dass sich eine ähnliche Tragödie wie vor Borkum ereignet hat. Ich nahm ihn mit zur Hütte und werde ihn beim nächsten Mal mit ans Festland geben, wo er fachgerecht entsorgt werden kann.

Paraffin am Strand

Paraffin am Strand


Fischer- / Geisternetze

Über Bord gegangene Fischernetze stellen auch, wenn sie „außer Dienst“ gestellt wurden noch lange Zeit eine erhebliche Gefahr für die marine Umwelt dar. Am Grund verfangen können sie als sog. „Geisternetzte“ noch jahrelang weiterfischen und sogar für Seehunde und Seevögel eine große Gefahr darstellen: Krabben und Fische verfangen sich in den Netzen und locken größere Fische, oder eben Seevögel und Meeressäuger an, die sich ebenfalls verheddern können und ertrinken.

Schlechte Nachrichten: Schätzungen zufolge gehen allein in der Ostsee gehen Jährlich 10.000 Netze verloren (WWF Deutschland).

Gute Nachrichten: Ein Projekt von WWF Deutschland werden nun erstmals gezielt Geisternetze in der Ostsee geborgen und unschädlich gemacht!

Fischernetze - jährlich gehen mehrere Tausend von ihnen über Bord und fischen als sog. "Geisternetze" noch jahrelang weiter.

Fischernetze – jährlich gehen mehrere Tausend von ihnen über Bord und fischen als sog. „Geisternetze“ noch jahrelang weiter.


Fischkörbe

Fischkörbe gehen besonders bei schwerer See das ein oder andere Mal über Bord und tauchen anschließend an den Stränden auf. Viel häufiger jedoch gehen sie über Bord und sinken zum Meeresgrund. Die orangefarbenen Körbe werden eigentlich beim Sortieren und Spülen des Fangs an Bord verwendet und bestehen aus extrem haltbarem Kunststoff.  Dieses Exemplar fand ich nach dem letzten Sturm am Strand der Insel.

Weiterführende Literatur:

  • Timrott  J.: „Strandgut aus Plastik und anderer Meeresmüll“ Wachholtz-Verlag, (2015).
Fischkorb

Fischkorb


Treibgut nach der „großen Flut“ II

Auch gestern kam es zu einer besonders hohen Flut. Heftige Sturmböhen und Schauerregen liesen gestern Nachmittag die See beben und erneut einige kuriose Sachen am Strand zurück. Bei meinem heutigen Kontrollgang fand ich unter Anderem ein Handyladekabel und ein Netz voll Orangen! Tatsächlich müssen die Früchte erst kürzlich über Bord gegangen sein, denn sie sind „wie neu“ und sehr schmackhaft!


Treibgut nach der „großen Flut“

Die heutige Springtidenzählung (STZ) konnte ich dazu nutzen um mir einen Überblick nach der gestrigen Flut zu machen. Denn nach einem schweren Hochwasser ist die Chance, etwas Besonderes zu finden, meist sehr groß. Entsprechend gespannt war ich auf diese Zählung.

Der Spülsaum war, wie zu erwarten, ziemlich bunt. Viele Plastikteile, Flaschen und Verpackungen wurden auf den Strand getrieben. Ich entdeckte eine Flaschenpost und einige schöne Glasflaschen, die ich mit zur Hütte nahm. Spannend war ein recht großes „Gebilde“, das am Nordsrand zu finden war. Ich kann mir leider keinen Reim darauf machen, um was es sich dabei handeln könnte. Es sieht aus, als sei es von etwas noch größerem abgebrochen.  Auch einen Enterhaken fand ich am Strand. Ich kann damit leider nicht soviel anfangen, gefreut habe ich mich trotzdem.


Saure Äpfel

Bei meinem letzten Strand-Kontrollgang entdeckte ich auffällig viele kleine Äpfel im Spülsaum. Vermutlich werden die kleinen Früchte bei den ganzen Gewittern und kurzen Stürmen von den Bäumen geschüttelt und ins Wasser / in die Elbe geschleudert. Ein kleiner Gruß aus dem alten Land?

In der letzen Zeit finde ich zahrleiche noch unreife Äpfel im Spülsaum

In der letzen Zeit finde ich zahrleiche noch unreife Äpfel im Spülsaum


Strandschuhe

Am Strand von Trischen finden sich so einige Sachen. An immer mehr Stellen, vor Allem jedoch im Süden der Insel finde ich zum Beispiel Schuhe: Latschen, Sportschuhe, Männer- wie auch Frauenschuhe. Leider kann ich über deren Herkunft nur mutmaßen. Auffällig ist, dass ich stets nur einen der Schuhe finde. Noch habe ich kein Paar gefunden. Da frage ich mich manchmal: Wie verliert man nur einen Schuh?

Falls jemand von Ihnen schon einmal nur einen Schuh verloren hat und nun Ersatz sucht: ich könnte unter Umständen aushelfen.


Milch-Kartons

Seit das Wetter so schön und warm geworden ist, häufen sich die Milchtüten am Strand von Trischen. Bei jedem Strand-Kontrollgang finde ich mehr Tetrapacks. Dabei ist sehr auffällig, dass es sich stets um Voll- oder H-Milch handelt. Ich habe noch kein Orangensaft- oder Wein-Tetrapack gefunden.

Bei einer Tetrapack-Verpackung handelt es sich um einen sog. „Verbundwerkstoff“. Der eigentliche Karton ist dabei mit mehreren Schichten Kunststofffolie sowie einer Lage Aluminium überzogen.

Auf die Frage, warum sich hier nur Milchkartons finden lassen, habe ich leider keine Antwort. Vielleicht trinken die Menschen bei gutem Wetter gerne Kaffee an Deck ihrer Segel- und Motorboote? Vielleicht ist das Konsumieren von Milch (und Kaffee) generell sehr beliebt bei (Hobby)-Kapitänen.

Weiterführende Literatur:

  • Timrott, Jennifer: Strandgut aus Plastik und anderer Meeresmüll. Wachholtz-Verlag, 2015.

Tintenfisch –Schulp –

Tintenfische (Sepia officinalis) stranden an der Nordseeküste recht selten als ganzes Tier. Sie gehören zu den Weichtieren (Mollusca) und sind damit mit  Muscheln und Schnecken verwandt. Sie können ca. 30cm lang werden. Tintenfische leben bodennah auf weichen Sandböden jenseits der Niedrigwasserlinie. Dort verstecken sich die nachtaktiven Räuber im Sand und warten auf Beute. Sie stellen ihr vorsichtig nach und überraschen sie mit ihren acht kurzen und zwei langen Fangarmen. Die Tentakel sind mit unzähligen Saugnäpfen bewehrt. Ein Entkommen ist für die Beute meist nicht möglich.

Der Schulp ist meist das einzige, das wir von einem Tintenfisch am Strand finden. Er ist auf  der dorsalen Seite (oben) des Tieres zu finden und besteht aus einer porösen, kalkhaltigen Material. Ein Schulp kann bis zu 20cm oder länger werden. Gebrauchen kann ein Tintenfisch diesen Schulp als Auftriebshilfe: in dem porösen Kalkgebilde kann ein Tintenfisch, Gas einlagern und damit Auftrieb erzeugen bzw. seine Lage im Wasser exakt austarieren.  Die Technik ist ganz ähnlich wie bei einem U-Boot oder einem Taucher, besser gesagt: die Technik der Taucher und U-Boote ist ganz ähnlich der des Tintenfischs.

Die Haut der Tintenfische ist mit Pigmentzellen (Chromatophoren) ausgestattet, was ihnen ermöglicht ihre Färbung perfekt an den Untergrund und ihre Umgebung anzupassen. In der Paarungszeit können Männchen mitunter verrückt anmutende gestreifte Färbung annehmen. Ist Gefahr in Verzug oder fühlt ein Tintenfisch sich verfolgt, kann er eines schwarze Flüssigkeit ausstoßen und im Tintennebel verschwinden. Ziemlich mystischer Abgang. Diese dunkle Flüssigkeit wurde von Menschen tatsächlich lange Zeit als Tinte zum Schreiben von Briefen und Büchern verwendet.

Der gemeine Tintenfisch kommt in der Nordsee vor, häufiger ist er allerdings im Mittelmeer und im Atlantik anzutreffen. Bekannt ist er vielen bestimmt auch als „Calamari fritti“ aus dem Urlaub. Neben dem gemeinen Tintenfisch kommen in Nord- und Ostsee noch  der bis zu 70cm lange Nordische Kalmar (Loligo forbesii) und der Zwergkalmar (Alloteuthis subulata) vor.

Der Schulp ist häufig das einzige, das von einem Tintenfisch am Strand angespült wird.

Der Schulp ist häufig das einzige, das von einem Tintenfisch am Strand angespült wird.

Weiterführende Literatur:

  • Køie Marianne und Kristansen Aase: Der große Kosmos Strandführer – Tiere und Pflanzen der Nord- und Ostsee. Kosmos-Verlag, 2001.
  • Pott, Christian: Pflanzen und Tiere der Küste. Eugen Ulmer Verlag, 2009.
  • Quedens, Georg: Strand und Wattenmeer – Tiere und Pflanzen der Nord- und Ostsee. BLV-Buchverlag, 2013
  • Beach Explorer

Speiballen

Kleine „Muschel-Bällchen“ lassen sich oft bei gutem Wetter am Strand finden. Bei diesen „Bällchen“ handelt es sich um sog. Speiballen. Seevögel wie z.B. Silber- oder Heringsmöwen speien die unverdaulichen Reste ihrer Nahrung zu geeigneter Zeit wieder aus. Dieses Phänomen ist auch bei anderen Vogelarten wie z.B. den Eulenartigen (Gewölle“) zu beobachten. Wissenschaftler nutzen diese Speiballen um Rückschlüsse auf die Nahrungszusammensetzung der jeweiligen Vögel zu ziehen.  Je nachdem, was die Möwe zuvor gefressen hat, können Reste davon in diesen Speiballen entdeckt und (mehr oder weniger einfach) identifiziert werden.  In den meisten Fällen lassen sich Muschelschalen, Borsten von Würmern finden. Aber auch die Gehörsteinchen (sog. „Otolithen“) von Fischen lassen  sich in solchen Speiballen entdecken.


Rote Rosen

Manchmal findet man am Strand rote Rosen. Dies bedeutet oftmals allerdings nicht, dass an diesem Strand ein romantischer Abend verbracht wurde, sondern, dass auf See eine Bestattung stattgefunden hat und der Trauerschmuck an den Strand getrieben ist. In Deutschland ist eine Seebestattung seit 1934 eine offizielle alternative zur sonst gebräuchlichen Erdbestattung. Dabei wird der Körper des Verstorbenen eingeäschert und in einem Urnengefäß bei einer feierlichen Bestattungs-Fahrt in dafür ausgewiesene Seegebiete über Bord gegeben. Tja, und die roten Rosen findet man Tage nach einer solchen Bestattung am Strand von Trischen.


Ohrenquallen (Aurelia aurita)

Ohrenquallen gehören zu den sog. Schirmquallen (Scyphozoa) und sind sowohl in Ostsee als auch in der Nordsee häufig anzutreffen. Vor allem im Sommer werden die Medusen („Quallen“)  häufig an den Strand gespült und werden aufgrund ihrer handlichen Größe von Kindern gern zu sog. „Quallenschlachten“ als Munition herangezogen.

Der Schirm der Ohrenqualle kann bis zu 30cm durchmessen und weißt in der Mitte charakteristische Ringe auf. Die ringförmigen Gebilde stellen die Geschlechtsorgane dar und sind bei männlichen Quallen weißlich, bei weiblichen etwas rötlich gefärbt.

Die Qualle, die von uns am Strand gefunden wird, stellt lediglich nur einen von vielen Lebensabschnitten dieser Tiere dar: Der Lebenszyklus beginnt mit der Bildung von Eiern, die befruchtet und in das Wasser abgegeben werden. Aus den Eiern bildet sich zunächst die sog. Planulalarve, die sich frei im Wasser bewegen können. Sie setzt sich an einem festen Untergrund fest und bildet dort einen Polypen mit kleinen Fangarmen aus. Diese Polypen können sich anschließend durch seitliche Knospung vermehren. Im Frühling bilden sich aus einem Polypen bis zu zwanzig kleine Medusen, die sich nach und nach abspalten (die sog. „Strobilation“) und als pelagische (im Meer treibende) Form die Meere durchstreifen. Ziel der Reise ist es sich geschlechtlich fortzupflanzen, befruchtete Eier in das Wasser ablassen und so den Zyklus zu schließen (siehe dazu die oben eingefügte Grafik!).

Weiterführende Literatur:

  • Køie Marianne und Kristansen Aase: Der große Kosmos Strandführer – Tiere und Pflanzen der Nord- und Ostsee. Kosmos-Verlag, 2001.
  • Pott, Christian: Pflanzen und Tiere der Küste. Eugen Ulmer Verlag, 2009.
  • Quedens, Georg: Strand und Wattenmeer – Tiere und Pflanzen der Nord- und Ostsee. BLV-Buchverlag, 2013
  • Beach Explorer

 Backsteine

Am Strand von Trischen sind sie überall: rote Backsteine. Sie stammen aus einer Zeit in der auf Trischen noch intensive Landwirtschaft betrieben und sogar ein ansehnliches Wohnhaus auf der Insel gebaut wurde. Denn in den frühen 1920er Jahren ließ ein gewisser Herr Brandt zunächst einen winterfesten Deich und schließlich ein stattliches Haus auf der Insel errichten. Der Hof wurde nach Brandts  Ehefrau „Luisenhof“ genannt und war ein mehrstöckiges, sehr luxuriös ausgestattetes Gebäude mit insgesamt 34 stattlichen Räumen, großer Veranda und Viehstall. Allerdings liefen die Geschäfte schlecht und die Brandts standen recht bald schon vor finanziellen Schwierigkeiten. Die Insel wurde in den darauffolgenden Jahren an verschiedene Pächter, darunter war auch die Stadt Altona, verpachtet. Erst im Jahre 1950 lief der letzte Pachtvertrag aus. Landwirtschaft auf Trischen erwies sich als nicht gewinnbringend, denn die Insel ist in ihrer Wanderung durch das Wattemeer schneller und stärker als alle Küstenschutzbauwerke. Von dort an wurde Trischen wieder der Natur überlassen und sie konnte zu dem Eiland werden, das sie heute ist: wild und (nahezu!) unbewohnt. Einzig die roten Backsteine zeugen noch heute von der turbulenten Zeit auf Trischen.

Weitere Infos zur Geschichte von Trischen finden Sie auf  Bewirtschaftung auf Trischen .


Treibholz

Einer der im Normalfall eher unauffälligen Strandfunde ist das Treibholz. Jeder, der am Strand entlang geht, kennt es. Auf Trischen hat es mit dem Treibholz allerdings etwas auf sich: der Vogelwart / die Vogelwartin ist auf dieses Holz streng angewiesen, denn die gesamt Hütte wird ausschließlich damit geheizt! Zum Glück habe ich eine sehr gute Vorgängerin, die im vergangenen Herbst fleißig Holz für mich gesammelt, zersägt und z.T. gespalten hat. Denn so kann ich nun hier in der warmen Hütte sitzen und von meinen Erlebnissen berichten.

Treibholz (Foto: M. Maier)

Treibholz (Foto: M. Maier)

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