Leo im Winterquartier
Während des Winters wussten wir lange Zeit nicht, wo sich Leo aufgehalten hatte, denn sein Sender hatte „kein Netz“. Mittlerweile konnte er aber die fehlenden Ortungen nach und nach liefern und wir können rekonstruieren welche Gebiete von Leo während der langen Zeit aufgesucht hat.
Im Oktober 2019 rastete Leo nördlich der Straße N’Djamena – Abeché in der Nähe der Stadt Oum Hadjer. Das ist recht weit im Norden und spricht dafür, dass die Regenzeit im vergangenen Jahr recht gut gewesen ist und den Regen bis weit in den Norden gebracht hatte. Im Verlauf des Oktober wurde es dort zunehmend trockener und die Nahrung weniger. So zog es Leo weiter nach Südwesten in die Umgebung von Ati, einer weiteren Stadt im Sahel, die ebenfalls an der Straße zwischen N’Djamena – Abeché liegt.
Von Anfang Dezember bis Ende Januar hielt sich Leo dann in der Savanne südwestlich des Lac Fitri auf (sh. Abbildung). Die Gegend ist von zahlreichen Wadis durchzogen, die während der Regenzeit Wasser führen. Außerdem gibt es während der Regenzeit einige Überschwemmungsflächen. Unsere anderen Senderstörche, die bisher im Tschad gerastet hatten, hielten sich in dieser Gegend meist nur sehr kurz auf. Leo dagegen nutzte die Region über zwei Monate lang sehr intensiv.
4 Kommentare
Alexandra
19.03.2020, 19:36Vielen Dank! Das ist ja schon toll, dass man die Route so genau nach verfolgen kann.
AntwortenSabine Menschig
19.03.2020, 16:02Lieber Kai-Michael Thomsen, ich freue mich so sehr über ihre tollen, ausführlichen, informativen, interessanten, lehrreichen Geschichten und Nachrichten. Ich beobachte unsere Störche hier in Vierlande nun unter ganz anderen Gesichtspunkten. Vielen Dank dafür und bleiben Sie gesund.
AntwortenMarianne
19.03.2020, 13:39danke für diese "anderen" Nachrichten :-), im Normalfall finde ich die Storch - Nachrichten schon interessant, jetzt schätze ich sie umso mehr!
Antwortenjens v. bruun
19.03.2020, 13:30danke schön
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