Nesträuber enttarnt: Es war der Waschbär

Am frühen Morgen des 9. Mai griff ein Waschbär in den Nistkasten. Nun haben wir ein Archiv-Foto, das die Frage nach dem Nesträuber klärt.

Waschbärhand

Waschbär am Kasten

Klaus Döge, in dessen Garten der Nistkasten hängt, hat den Waschbär entdeckt und gehandelt…

Folie

Eine Folie verhindert nun, dass sich der Waschbär festhalten kann.

Damit das Tier nicht noch einmal den Baum hochklettern kann, hat er nun eine Verglasungsfolie am Stamm befestigt, die ca. 80 Zentimeter hoch ist. Und tatsächlich! Um 2 Uhr nachts konnte Klaus Döge beobachten, wie der Waschbär zwar kam, aber den Baum nicht mehr heraufklettern konnte. Nun sollte es gut weiter laufen, es ist aber ein herber Schlag. Auch in der Nähe des Kastens wurde nun alles entfernt, wo sich ein Waschbär festhalten oder drauf stellen kann. Vielen Dank, Klaus!

waschbaerbesuch

Um 2 Uhr in der folgenden Nacht hatte der Waschbär keine Chance mehr hochzukommen.

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10 Kommentare

Rainer Wackerbarth

20.05.2018, 11:50

Nistkästen die keine Raubzeugschutzvorrichtung bzw keinen Vorbau haben, müssen besonders geschützt angebracht werden. An Haus- oder Garagenwänden, die glatt sind, oder am Haus unter dem Dachvorsprung hat der Waschbär keine Möglichkeit dort an die Brut zu kommen. Achtung: Fallrohr beachten! Die meisten Nistkästen sind Standard, wozu auch die Dekokästen und die teuren Designerkästen zählen. Da ich seit 1985 unzählige Kästen im Wald, Gärten, Parkanlagen etc angebracht habe, möchte ich ihnen mitteilen, wie man solche Kästen anbringt. Bitte den Nistkasten am besten mit einem Bügel ausgestattet etwa 50 cm vom Baumstamm entfernt, an einem waagerechten Ast, den Bügel mit einem Draht verlängern, so dass die Nisthöhle etwa 50 cm nach unten hängt. Das eventuelle wackeln macht den Meisen nichts aus. Beim Anspringen durch den Feind, würde der Kasten nachgeben, findet keinen Halt und dadurch keine Angriffsfläche, weil er sich nirgendwo festklammern kann. Bitte darauf achten, dass links und rechts vom Kasten keine weiteren Äste sich befinden. Sollte am Nistkasten hinten eine Leiste angebracht sein, dann bitte den Draht von vorn durch die gebohrte Leiste ziehen, ein Stück raus schauen lassen und umbiegen. Die andere Seite des Drahtes, wie auch beim Bügel am waagerechten Ast befestigen. Sollte der Kasten durch die Leiste etwas viel nach vorn hängen, dann gleichen die Meisen das beim Nestbau wieder aus. Andernfalls Leiste entfernen und zwei Ösenschrauben seitlich oben, links und rechts verwenden. Dies ist eine ganz einfache und praktikable Lösung. Ich weise jedes Jahr in einigen Lokalzeitungen auf die richtige Anbringung hin.

Rainer Wackerbarth

18.05.2018, 21:56

Ich beschäftige mich schon seit 1985 mit höhlenbrütenden Singvogelarten. Nachdem ich hier einige Kommentare gelesen habe, würde ich gern meine Erfahrungen hier einbringen. Wir unterscheiden Vogelnistkästen mit Raubzeugschutz, oder mit Vorbau. Hier haben die Freßfeinde, wie Waschbär oder Marder keine Möglichkeit an das Gelege oder Nestlinge zu gelangen. Die meisten Kästen sind aber Standardkästen, wozu auch die Designer- und Dekokästen zählen. An der glatten Garagen- oder Hauswand droht keine Gefahr. Sollen diese an einem Baum angebracht werden, dann bitte etwa 50 cm vom Baumstamm entfernt, an einem waagerechten Ast, den Bügel des Nistkastens noch mit einem weiteren Draht versehen, dass der Nistkasten ca 50 cm runter hängt und wackelt. Dann bietet sich dem Feind keine Angriffsfläche, weil der Kasten beim Anspringen nachgibt und der Feind keinen halt findet. Wir hängen schon viele Jahre im Wald und auch in den Gärten etc die Nistkästen nach diesem System auf, mit vollem Erfolg. Der Waschbär versucht mit seinem ausgeprägten Geruchssinn an jeden Kasten zu gelangen. Wenn schon Nistmaterial aus der Nisthöhle schaut, dann ist schon alles passiert. Bitte denken sie mal an die vielen Freibrüter, wozu alle Boden- und Baumbrüter zählen, dann wird ihnen klar, wär hauptsächlich für den Rückgang unserer Fauna verantwortlich ist. Leider sehen die vielen Naturschutzverbände das nicht so. Über die Rabenvogelarten, vor allem Elster und Rabenkrähe müssen wir auch nicht weiter diskutieren. Übrigens weise ich in lokalen Zeitungen jährlich auf das richtige Anbringen von Nistkästen hin, damit diese nicht ausgeräubert werden. Es muss doch weh tun, wenn zum Beispiel eine Meisenbrut, diesen Freßfeinden zum Opfer fällt.

Ulla M. P.

17.05.2018, 11:48

Hallo Eric Neuling, das stimmt, der Waschbär hat einen anderen Status bei uns. Und er wird hier bleiben. Ich habe seit vielen Jahren Nistkästen im Garten. Auf Grund meiner Erfahrungen damit bringe ich zunehmend – wenn möglich – die Kästen an Wänden von Haus und Nebengelass an. Die sind schwerer zugänglich, dadurch sicherer und der Bruterfolg ist höher. Gegen evtl. mehr Sonneneinstrahlung und um die Kästen für Vögel attraktiver zu machen, begrüne ich die Wände mit Kletterpflanzen. Bis diese bei Neupflanzung hochgewachsen sind, befestige ich in der Zwischenzeit auf dem Dach und an den Seiten grüne Zweige. Sehr gut eignen sich Koniferenzweige, die behalten lange die Nadeln. Nach dem Ausfliegen der Jungvögel entferne ich die Zweige wieder.

Sabina Anders

13.05.2018, 17:59

Lieber Herr Döge, mit welchem Material haben sie die Verglasungsfolie seitlich geschlossen? Ich möchte ebenfalls so eine Verglasungsfolie an unserem Baum anbringen und vermeiden, daß sich ein Beutetier an den seitlichen Verschlüssen der Folie festhalten kann. Vielen Dank für Ihre Antwort.

Ulla M. P.

12.05.2018, 11:23

Hallo Ulrike Stolle, Elstern, Krähen und Eichelhäher zählen auch zu den Freßfeinden der Singvögel. Aber auch sie wollen ja fressen und ihre Jungen groß ziehen. Doch du hast recht, wir können da etwas tun: die beste Variante sind Elster-, Marder- und Katzensichere Kästen. Die Vorderwand dieser Kästen hat oben einen Vorbau, in welchem sich das Einflugloch befindet. So können Feinde nicht hinein greifen oder picken, sie kommen nicht "um die Ecke" nach unten. Alte Kästen kann man nachrüsten oder man kauft sie im Fachhandel, z.B. von der Firma Hasselfeldt (schicken die Kästen zu; werden vom NABU empfohlen). Schnelle Hilfe: Ein Stück Kaninchendraht so auf dem Dach befestigen, dass es oben ca. 10 cm übersteht und möglichst auch etwas an den Seiten hinabreicht. Jedoch so, dass die Elternvögel noch hineinkommen. Den Draht kann man auch mit Dornenranken durchflechten.

Eric Neuling

16.05.2018, 18:20

Hallo Ulla, vielen Dank für diesen nützlichen Tipp. So kann man einen Kasten an einem gefährdeten Standort gut nachrüsten. Waschbären gehören im übrigen, anders als Eichhörnchen, Marder oder Elster, zu den Neozoen im Sinne invasiver Arten und stehen auf der entsprechenden Liste der EU-Kommission. Leider ist die Art bei uns inzwischen so etabliert, dass wirksame Maßnahmen großräumig schwer umzusetzen wären.

Marion Winkler

12.05.2018, 03:21

Ich habe vor jedes Anflugloch unserer Nistkästen einen kleinen Kasten gebaut mit einem Anflugloch in der gleichen Größe. Nachdem ein Marder letztes Jahr 9 ! Kohlmeisenbabys auf dem Gewissen hatte, griff ich zu dieser Maßnahme. Dieses Jahr nistet ein Meisenpärchen in diesen modifizierten Nistkästen und es scheint gut zu gehen. Sicherlich gehören Nesträuber zur Natur, aber als ich die vielen verlassenen toten Küken aus dem Kasten holen musste, kamen mir wirklich die Tränen. Der Marder hatte das gesamte Nistmaterial rausgeholt und die Vogeleltern kümmerten sich danach nicht mehr um ihre Babys.

Sven

11.05.2018, 18:50

Das Waschbärproblem habe ich hier auch.Sie pfoteln die Kästen einfach aus,wenn man den Baum nicht schützt.Ich habe Wellplastik,1m breit, um den Stamm gelegt.Hängt dort locker wie eine Hose.Man kann auch dornige Strünke von Brombeeren,Rosen etc. um den Stamm binden.Für Igel habe ich ein spezielles Futterhaus gebaut,mit 2 Ein/Ausgängen. Elstern,Krähen,Raben,Greife gehören zu unserer Natur,Waschbären nicht.

Ulrike Stolle

11.05.2018, 17:39

Bei Sanierungen der Häuser wurden unterhalb der Dachrinne an der Hauswand Nesthilfen angebracht.Diese nutzen zur Zeit Stare,um ihre Jungen großzuziehen.Leider habe ich schon mehrmals gesehen,dass sich Elstern an in diesen Nesthilfen festhalten und mit dem Kopf die Jungstare herausziehen.. Es gibt immer viel Geschrei von den Elternvögeln, aber leider sind sie den Elstern unterlegen. Wie kann man Abhilfe schaffen?? Es tut weh, das zu sehen!!

Gabriele Roth

10.05.2018, 19:05

Das ist so traurig 😭 und dazu kommt dann noch das heutige Gewitter mit Hagel 😭 Man darf sich gar nicht vorstellen, wie viele Nester dadurch zerstört wurden 😭

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