Online-Tagebuch der Sommerfreizeit I 2022
Moin allerseits,
nun ist schon wieder Sommer und der NABU-Ferienlager-Reigen startet mit voller Besetzung. 65 Kids (leider ein Coronaausfall) und 10 Betreuer*innen sind schon ganz gespannt, wie sich 38°C und ein kühler Dorfbadeteich anfühlen. Bis dahin, gibt es gewohnt spannende Abenteuer, Gruppenspiele und natürlich die Farmtiere.
Lest jeden Abend unsere Erlebnisse brühwarm und reich bebildert.
Das Betreuer-Team
Tag 2
Sonntag, 17.07.2022
Wildschweinkessel und Eichhörnchenkobel
(Moritz, Jan-Ole, Jakob, Jeremias, Linus, Joshua, Joscha)
Nach dem Frühstück haben ein paar Kinder ihre Dienste erledigt und danach haben wir alle in Grüppchen Stations-Spiele (Anm. d. Red.: auch bekannt als Vertrauensspiele) gespielt.
An der ersten Station musste man mit einem oder zwei Partner (n) über eine Slack-Line balancieren, bei der zweiten haben alle Kinder eine Leiter festgehalten, außer eins, das musste (Anm. d. Red.: sofern es wollte!) auf der einen Seite die Leiter hoch und auf der anderen wieder runter klettern.
Bei der dritten war ein Anschleich-Spiel. Dabei stand ein Kind mit verbundenen Augen in der Mitte, während jeweils ein Kind sich von irgendeiner Richtung aus anschleichen musste. Das musste das Kind in der Mitte dann „erhören“ und mit einer Wasserpistole nass spritzen und treffen.
Bei der letzten Station standen alle Kinder auf einer Plane und mussten diese dann Schritt für Schritt so klein wie möglich machen, aber alle Kinder mussten dann trotzdem noch auf die Plane passen. Danach haben alle Kinder zusammen Merkball gespielt.
Im Anschluss an die Mittagspause haben wir eine Eselwanderung gemacht. Dabei sind wir mit den vier Eseln namens Sherlock, Lilla, Leandra und Lina, die aktuell auf der Dreptefarm sind, einen Ausflug zu einem Wald gemacht. Auf dem Weg dahin und später zurück durften alle Kinder die Esel abwechselnd führen (Anm. d. Red.: nicht unerwähnt soll hier das Team von buten & binnen bleiben, die uns ein paar Tage begleiten für die Wochensereie nächste Woche – also einschalten!).
In dem Wald haben wir wild Blaubeeren gesammelt (Anm. d. Red.: Sowohl wilde Beeren als auch wilde Dinge damit angestellt, aber lila Haar sind ja jetzt der letzte Schrei), um dann daraus Marmelade zu machen für die nächsten Tage zu machen (Anm. d. Red.: is erledigt, 4 kg Blaubeeren plus Gelierzucker sind bummelig gute 5 Liter Marmelade geworden!).
Als wir wieder zurück beim Schullandheim waren, gab es Pfannenbrot beim Lagerfeuer zum Abendbrot – danach haben wir Freizeit gehabt. Jetzt machen wir gerade unseren Reporterdienst. Gleich müssen wir alle Duschen gehen oder alternativ im Badeteich sauber werden (Anm. d. Red.: sonst stinken die Betten noch in drei Wochen nach dem Lagerfeuer-Qualm).
Tag 3
Montag, 18.07.2022
Wasser- und Zwergfledermäuse
(Inga, Pia G., Hanna G., Lara, Maya H., Eva)
Heute Morgen wurden wir mit Musik aus dem Tiefschlaf gerissen. Anschließend gab es Frühstück und es wurde bekanntgegeben, dass wir das Mörderspiel spielen.
Nach dem Frühstück haben wir Workshops gemacht. Es gab: Lupenbrennen, XXL-Eseldienst, Fahrradreparatur und Keschern.
Ein Teil von uns war beim Lupenbrennen, was sehr anstrengend war. Wir saßen die ganze Zeit in der Sonne und mussten (Anm. d. Red.: Voll der Zwang hier…) Lupen halten um was auf ein Stück Holz zu brennen. Leider war es den ganzen Vormittag bewölkt, wodurch alles sehr lange gedauert hat.
Der andere teil war beim Eseldienst. Hier mussten (Anm. d. Red.: s.o.) wir den Eselstall ausmisten und durften als Belohnung die Esel und Lamas streicheln. Leider waren die meisten Lamas zu scheu und sind immer vor uns weggerannt.
Danach gab es Mittagessen. Es gab Nudeln mit Tomatensoße und Salat. (Anm. d. Red.: Das mussten wir essen…) Zum Nachtisch bekamen wir noch jeder noch ein Eis.
Später sollten wir unsere Rucksäcke packen und haben eine Fahrradtour zur Drepte gemacht. Dort haben wir Flöße aus Stöckern, Rinde, Gräsern und Bändern gebastelt.
Die gebauten Booten haben wir ins Wasser gesetzt. Einige Boote saugten sich mit Wasser voll und sind untergegangen, andere hingen an Steinen im Bach fest und wieder andere sind in der Ferne verschwunden (Anm. d. Red.: Sail away… es gab sogar grüne Segel!)
Eines der Boote wurde auf eine Schlickinsel gesetzt. Dieses ist dann jede Sekunde weiter eingesunken und fast verschwunden. Ein Grashüpfer hat sich auf das Boot gerettet und sah wie der Kapitän aus. (Anm. d. Red.: Is denn hier schon Bullerbü?)
Nach zwei Stunden sind wir dann wieder zurück zu der Dreptefarm gefahren und durften bis zum Abendessen noch spielen.
Für heute Abend haben die älteren Kinder über den Tag ein Spiel vorbereitet, wir wissen aber noch nicht was es ist. Was könnte es sein?….
Der Großteil von uns ist total müde und freut sich schon auf das Schlafengehen.
Tschüss, wir vermissen euch.
Tag 4
Dienstag, 19.7.2022
Breitflügelfledermäuse und Langohren
Mina, Mia, Nina, Sophia, Thelma, Merle, Sinja, Hanna, Frieda, Lale, Elisa, Linn, Eden
Heute morgen wurden wir mit Hells Bells von AC/DC geweckt und haben dann leckere warme Brötchen u.a. mit selbstgemachter Blaubeermarmelade, Zwiebelschmalz, Joghurt und Kakao gefrühstückt.
Danach haben wir uns fertig gemacht und uns ganz dick eingecremt (Anm. d. Red.: Brav!). Anschließend ging es zu einer Wanderung IN der Drepte. Diese war sehr matschig, aber schön kühl. Da am Ende haben wir dann noch auf einer Seilschaukel geschaukelt bevor es zurück ging. Es war sehr heiß.
Zum Mittag gab es selbstgemachte Pizza für alle, die die Älteren belegt haben. Außerdem wurde das Mörderspiel beendet – Sinja war die Mörderin (Anm. d. Red.: Mit teils merkwürdigstem Verhalten einiger Kids, Coronafolgen lassen echt grüßen…).
Als endlich alle aufgegessen haben und der Tischdienst fertig war, sind wir endlich in den See gesprungen. Da waren wir sehr lange drin und haben geplantscht, getaucht und sind geschwommen. Im Sand wurden auch einige Leute (Anm. d. Red.: freiwillig) paniert. Wir durften auch auf den Surfbrettern der Betreuer und der Farm toben.
Eben sind wir im Trakt gewesen, um uns umzuziehen und jetzt Reporterdienst zu machen.
Gleich fahren wir mit dem Trecker und Fahrrädern zum einem schönen aber geheimen Ort (Anm. d. Red.: wir fahren zu einem Moor). Da essen wir dann auch Abendbrot. Dann wird es nach ein paar Spielen wieder zurück gehen. Wenn wir lieb sind und es noch „früh“ genug ist, bekommen wir vielleicht noch ein bisschen Traktzeit. Ansonsten geht’s nach diesem heißen Tag direkt in die Ruhe- und Schlafphase.
Tag 5
Mittwoch, 20.7.2022
Abendsegler und Mausohren
Malin, Cora, Nele, Rike, Maja, Nike, Lena, Emilia, Jule, Lientje, Fenya, Linda, Lana
Heute morgen wurden wir wieder mit toller Musik geweckt. Diesmal mit dem Zellen-Lied.
Nach dem Frühstück gab es verschiedene Workshops: Äste und Blätter für die Tiere sammeln, Lupenbrennen, die neuen Unterstände bemalen und Entengrütze aus dem Froschteich Keschern.
Nach dem Mittagessen gab es eine Mittagspause. Anschließend ging es wieder in den Badeteich den ganzen Nachmittag. Mal auf Surfbrettern, andere in Booten oder einfach so am plantschen. Hier gab es sehr leckere Berliner – außerdem wurde endgültig geklärt, dass es Berliner heißt. Nicht Krapfen, nicht Pfannkuchen, Berliner! Der holländische Betreuer Justin hat uns dies bestätigt; auf Holländisch heißen diese leckeren Dinger nämlich Berlijner Bal.
Jetzt nach dem Abendessen machen wir gerade Reporterdienst. Die anderen Kinder müssen in diesem Moment ihre Zimmer aufräumen – wir waren aber schlau genug, das eben schon zu machen. Wer schneller aufräumt, darf schneller in den Kiosk und sich heute Abend noch einen Zuckerschock zuführen. (Anm. d. Red.: wir kontrollieren aber, dass tatsächlich gründlich aufgeräumt wurde und dass die Kinder uns nicht den Kiosk leer kaufen).
Tschüss ihr Kiwis!!!
Tag 6
Donnerstag, 21.07.2022
Hasensasse und Fuchsbau
Max, Julian, Anton, Elias, Jasper, Jonte, Bruno, Jonas, Philipp, Jannis
Zuerst sind wir aufgestanden und haben gefrühstückt (Anm. d. Red.: Einen Penny für jedes Mal, wenn dieser Satz kommt und ich wäre bloody rich). Danach haben wir Workshops gemacht: Korkenbad, Werwolf spielen, Twister, Freundschaftsarmbänder, Spielothek.
Nach dem Mittagessen und der Mittagspause sind wir mit den Fahrrädern zu einem anderen großen Wald gefahren (Anm. d. Red.: Unter Fachleuten „Der Düngel“ genannt). Da haben wir Capture the Flag gespielt. Zwei Jungs haben dort sogar ein abgestoßenes Geweih eines Damhirsches gesehen, da hat sich dann spontan die ganze Gruppe versammelt und Sönke hat uns viele spannende Sachen dazu erzählt (Anm. d. Red.: Eine nette Abwurfstange reichte für eine Wildbiologiestunde – die Kids wollten echt was wissen).
Als wir mit dem Rad wieder zurück bei der Dreptefarm waren, gab es Abendessen (Anm. d. Red.: Tuff-tataaa!). Jetzt haben wir Reporterdienst und gleich können wir Freizeit und können machen, was wir wollen (Anm. d. Red.: das denken die Kinder zumindest 😉 ). Irgendwann geht es dann ins Bett.
Tag 7
Freitag, 22.07.2022
Marderhöhle
Robert, Jonte D., Jonte G., Linus, Kian, Joscha
Heute Morgen gab es leckeres Frühstück nach dem Aufstehen (Anm. d. Red.: HRRGTTNCHML!). Danach sind wir rausgegangen und haben Workshops gemacht. Diese waren: Fackelbau, Schnitzen, Freundschaftsarmbänder machen und Malen.
Nach dem Mittagessen und der Mittagspause gab es Kuchen. Dann sind wir mit den Eseln auf Wanderung gegangen. In dem Wald haben wir Tier-Stratego gespielt.
Als wir wieder mit den Eseln zurück waren, mussten alle Duschen gehen (Anm. d. Red.: Oh ja, war auch bannig nötig. Will ja keiner in der Disse müffeln, ausser nach Pitralon & Co).
Danach gab es Abendbrot. Gleich ziehen wir uns alle Partyklamotten an und gehen in die Disko. Anschließend geht’s das letzte Mal auf der Dreptefarm schlafen. Das ist voll schade (Anm. d. Red.: Ha, ha, ha, von wegen: 2/3 des Teams und einige Kids gönnen sich noch die 2. Woche!).
Fazit
Eine tolle Woche mit der üblichen Verschiebung des Raum-Zeit-Kontinuums („Was? Die Woche ist schon vorbei? Fühlt sich an, als wären wir schon drei Wochen hier, so viele Erlebnisse…“) ist vorbeigeflogen. Der Wettergott meinte es megagut – zwei tolle Badetage und ansonsten echt prima Wetter, um auch was zu unternehmen. Die Heimweh-Abholerquote lag wieder zwischen 10 und 15 %, im Vergleich zu Vor-Corona ist das erhöht, aber wohl verständlich.
Erschreckend war manches Sozialverhalten. Nein, nicht die einzelnen Egoman*innen, die gab und gibt es immer. Aber wenn bei einem Detektivspiel der Mob einzelne Beschuldigte permanent verfolgt, sogar private Taschen und Jacken (bei einem Spiel!) durchsucht, dann erinnerte das schon arg an die Hexenjagden. Zwar konnte eine deutliche Ansage das eindämmen, aber erschüttert waren wir schon.
Unsere Kinder haben solche Veranstaltungen wie bei uns jetzt unglaublich nötig. Die machen hier keine Ferien, die lernen hier gewaltig und zwar soziales Miteinander, andere aushalten und sich rücksichtsvoll in einer großen Gruppe bewegen. Nichts haben sie nötiger als das, nichts hat unsere Gesellschaft nötiger als das.
Eine Bitte noch:
Wir werden nach den Ferien einige ältere geeignete Teilnehmer*innen über die Eltern anschreiben, weil die Freizeiten nur mit einem starken und vielfältigen Betreuerteam weitergeführt werden können. Es wäre toll, wenn die, die ihre Freizeiten hier genossen haben, ihren Beitrag leisten, dass andere das genauso genießen können.
Up the Dreptefarm-Ultras!
P.S.: Die Bilder laden just in die cloud, 1.065 Stück sind’s geworden 😀
P.P.S.: Wer nicht hören kann, dem schicken wir unsere Kampfkaninchen auf den Hals, äh, Fuß!
7 Kommentare
Anna
23.07.2022, 09:40Vielen Dank für die Bilder und die guten Beiträge. Es hat viel Spaß gemacht alles hier zu verfolgen. Die Kinder sehen glücklich aus. Bis nachher
AntwortenMartina
22.07.2022, 22:56Auch von uns ganz vielen Dank für die tolle Woche für die Kinder. Der Blog ist eine Super-Idee!!!
AntwortenMaayan
22.07.2022, 21:08Das Killerkaninchen! 🐰🤣 Vielen, vielen Dank, dass Ihr uns wieder an den Ausflügen und Aktivitäten teilhaben lasst! Und ja und amen zum Wiedererlernen des sozialen Miteinanders... Bis morgen!
AntwortenJörn
19.07.2022, 22:32Toll! Vielen Dank für diesen Blog! Ich freue mich jeden Abend auf den Bericht und die Bilder des Tages. Das ist ein sehr schöner Service und es ist schön, so viele glückliche Kinder zu sehen. Danke!
AntwortenNABU Bremen
21.07.2022, 19:49Oh, danke der Würdigung, denn das kostet ja auch Zeit und Konzentration.
AntwortenALEX
18.07.2022, 23:04Das sieht ja nach einer Menge Spaß aus!
AntwortenNABU Bremen
19.07.2022, 08:58Aber hallo! Anstrengender Spaß zwar, aber ein Riesen-Spaß sogar.
Antworten