Unsere Meere sind keine Müllkippen

Unsere Meere sind keine Müllkippen

Tag drei der unserer „NABU macht Meer“-Tour: Heute machen wir Stopp in Burgstaaken auf Fehmarn und haben ein ernstes Anliegen mit im Gepäck: Plastikmüll und seine Folgen für die Meere. Das Problem ist gravierend, denn weltweit gelangen jedes Jahr zwischen fünf und 13 Millionen Tonnen davon allein von Land aus in die Weltmeere. Auch die Nord- und Ostsee bleiben davon nicht verschont. Auf Fehmarn liegen etwa 70 Müllteile auf 100 Meter Küste, an den Stränden des Wattenmeers sind es über fünfmal so viel.

Mit Fehmarn haben wir eine besondere Verbindung. Die Insel ist Geburtsort des NABU-Projektes Meere ohne Plastik, hier startete Fishing for Litter und hier sind wir Unterstützer der Inselinitiative Fehmarn – im Meer weniger Plastik. Fehmarn ist für uns wie nach Hause kommen und ein Vorreiter, wenn es um die Vermeidung von Plastikabfällen geht. Daher nahm auch unser jüngstes Projekt „Mehrweg fürs Meer“ hier seinen Anfang.

Mehrfach nutzen statt das Meer verschmutzen

Was wir brauchen, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Kunststoff.  Wir dürfen die Meere nicht als Müllkippen missbrauchen. Nicht nur die Politik und Industrie muss hier aktiv werden, jeder Einzelne von uns kann seinen Beitrag dazu leisten. Allein mit unserem Konsumverhalten können wir vieles bewirken – nicht nur aber gerade auch am Strand.

Denn viele Strandurlauber ziehen mittags los und besorgen Mittagessen für Freunde und Familie. Und schon ist es geschehen- Pommes, Fischfilet und Eis sind gegessen, der Coffee-to-go getrunken und zurück bleibt am Strand ein Haufen Verpackungsmüll.

Mehrweg fürs Meer – diese gastronomischen Einrichtungen machen mit:

Aber nicht überall muss es so laufen. Auf Fehmarn haben wir gemeinsam mit seinen Partnern das Projekt „Mehrweg fürs Meer“ ins Leben gerufen. Das Prinzip ist einfach: Strandurlauber können hier entscheiden, ob sie ihre Verpflegung für unterwegs in der umweltfreundlichen Mehrwegverpackung erhalten möchten oder die Einwegvariante zu wählen. Hat sich der Kunde für das Mehrweggeschirr entschieden, hinterlegt er beim Kauf ein Pfand. Nach dem Verzehr kann das Geschirr bei jedem teilnehmenden Betrieb zurückgegeben werden.

Durch das Mehrwegangebot leisten Gastronomen und ihre Kunden einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Meere, denn: ein Mehrwegsystem hilft Abfall zu vermeiden, Ressourcen zu schonen und schützt unsere Meere und seine Bewohner. Müll der gar nicht erst entsteht, kann auch nicht ins Meer gelangen. Müll, insbesondere solcher aus Plastik, hat verheerende Auswirkungen auf Natur und Umwelt: Tiere verwechseln Plastikteile mit ihrer natürlichen Nahrung und verenden in der Folge aufgrund verstopfter ihre Mägen und inneren Verletzungen. Plastik gelangt in die Nahrungskette und die Folgen auch für uns Menschen sind heute noch nicht abschätzbar.

Im Rahmen des Pilotprojekts „Mehrweg fürs Meer“ möchten wir zeigen, dass der Aufbau eines Mehrwegsystems für ökologisch nachhaltiges Geschirr in der strandnahen Gastronomie möglich ist und ein Bewusstsein für die Verschmutzung unserer Meere bei Touristen und lokaler Bevölkerung schaffen. Wir haben die Hoffnung, in Zukunft weitere Kommunen und Betriebe überzeugen zu können, Mehrwegalternativen anzubieten und das Engagement zum Schutz der Meere auszuweiten. Und vielleicht sehen wir ja schon bald an den Stränden der Ostsee ganz viele Urlauber mit Mehrwegbecher statt Coffee-to-go.

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NABU-macht-Meer-Crew
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1 Kommentar

Uwe

17.08.2017, 18:26

Super Projekt! Ich hoffe, es setzt sich weiter durch und wird von vielen gastronomischen Betrieben verwendet. Wir waren gerade in den Niederlanden an einem touristisch stark frequentierten Strandabschnitt. Dort wurden Fischbrötchen im Wegwerf-Plastikuntersetzer ausgegeben. Die wandern nach einer Benutzung einfach im Müll. Dabei wären die auch leicht nochmal zu verwenden gewesen. Ich hätte überhaupt nichts dagegen gehabt, hier einen Euro Pfand zu zahlen, damit dieser Untersetzer nochmal verwendet werden kann.

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