Train to Paris: Auf dem Weg nach Paris

Während die Überschrift „Auf dem Weg nach Paris“ dieser Tage häufig als Metapher bemüht wird, wenn es um die Vorbereitung für oder Forderungen an die Klimakonferenz geht, ist dieses Mal die Überschrift wörtliche zu nehmen. Denn der Sonderzug „Train to Paris“ ist während diese Zeilen entstehen tatsächlich auf dem Weg nach Paris.

Train to Paris - Sonderzug zur Klimakonferenz

Train to Paris – Sonderzug zur Klimakonferenz. Bild: Sebastian Scholz

Am Samstag, den 28.11.2015 ging es am Berliner Hauptbahnhof los, mit politischer Prominenz, Bahnvorstand und Wirtschaftsvertretern aber natürlich auch NGOs, wie z.B. dem NABU, an Board los. Noch am Bahngleis postulierte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bereits ihre drei Ziele für die Klimakonferenz: die Erderwärmung auf 2° zu begrenzen, alle fünf Jahre die individuellen Klimaschutzbeiträge überprüfen und eine faire Finanzierung. Das ist schon mal ein guter Start und auch gar nicht so weit von dem, was aus unserer Sicht wichtig und nötig ist (unsere Forderungen finden Sie hier).

Bundesumweltministerin Hendricks am Berliner Hauptbahnhof.

Umweltministerin Hendricks am Berliner Hauptbahnhof

Der erste Stopp des Zugs fand dann in Frankfurt statt – eigentlich sollte es nur ein kurzer Halt werden, um noch weitere Fahrgäste aufzunehmen. Aber es gelang einigen Aktivisten sich auf den Zug abzuseilen und so die Weiterfahrt zu blockieren. Ziel war es darauf aufmerksam zu machen, dass Klimaschutz wo anders anfängt als bei internationalen Konferenzen. Das stimmt ja auch zum Teil, jeder kann und muss seinen Beitrag leisten, wenn wir ernsthaften Klimaschutz wollen (Tipps finden Sie hier). Der Klimawandel ist aber global und mit der UN-Klimakonferenz hat sich ein Gremium etabliert, das dieses globale Problem auch global verhandelt. Wie auch immer, die Kritik der Aktivisten an der Konferenz wäre sicher auf anderen Wegen angekommen, so hat es viele der Fahrgäste vor allem genervt, drei Stunden auf die Weiterfahrt zu warten.

Der Train to Paris wird besetzt.

Der Train to Paris wird besetzt. Bild: Sebastian Scholz

Die Zugfahrt selbst war übrigens gespickt mit Programm, von der Bio-Weinprobe bis zur Auszeichnung der effizientesten Lokführer und Diskussionsrunden. Ob das in einem fahrenden Zug gut funktioniert? Nun, es gibt gute Gründe, dass die meisten Meetings und Veranstaltungen eben nicht im Zug stattfinden, es ist vor allem eng. Nichtsdestotrotz, die Zugfahrt war ein guter Start in die Konferenz mit vielen guten Gesprächen am Rande und so oft hat man nicht die Gelegenheit einer Bundesministerin von morgens um neun bis Abend um neun so nah zu sein.

Wir beobachten die COP21 in Paris und werden Sie hier auf dem Laufenden halten und Neuigkeiten twittern.

Sie verstehen nur Bahnhof? Klimasprech rund im die Konferenz ist in unserem Glossar einfach erklärt.

Alle Informationen rund um die COP21 finden Sie hier: https://www.nabu.de/cop21

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Sebastian Scholz
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2 Kommentare

Rainer

06.12.2015, 23:04

Abgeseilt direkt neben der Oberleitung? Bei 15.000 Volt? Und es hat keine Toten gegeben? Dann war die Oberleitung abgeschaltet - und die Aktion wohl keineswegs überraschend ... bitte hier sauber berichten und nicht Nachmacher einladen. Dafür ist Bahnstrom zu gefährlich.

Sebastian Scholz

07.12.2015, 12:33

Ich bin heilfroh, dass bei dieser Aktion nichts passiert ist, denn es war wirklich sehr knapp. Die jungen Erwachsenen haben sich unmittelbar neben der Oberleitung auf den Zug abgeseilt. Ob zu diesem Zeitpunt der Strom bereits abgeschaltet war, mag ich nicht zu beurteilen, danach wurde er abgestellt, der Zug war während des gesamten Aufenthalts in FFM stromlos. Geplant war die Aktion natürlich. Aber ganz sicher nur von den drei Aktivisten. Polizei, Bahn und Feuerwehr waren nicht darauf vorbereitet.

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