Lilly und Robert haben ihr Nest endgültig zurückerobert. Am Samstag (14. April) bauten Sie ihre Kinderstube kräftig aus, schleppten Zweige heran und polsterten die Nistmulde mit Gras und Stroh aus. Bald dürfte das erste Ei im Nest liegen.
In vielen Kommentaren tauchte die Frage auf, warum sich die beiden nicht einfach eine neue Nisthilfe suchen und die bereits brütenden Störche in Ruhe lassen. Außerdem sollten mehr Nisthilfen aufstellen.
Nun zunächst gibt es zumeist sehr viele unbesetzte Nisthilfen im Lande, so dass daran wahrlich kein Mangel herrscht. Aber warum werden ältere Nester gegenüber neuen ungebraucht Nisthilfen bevorzugt? Vermutlich zeigt den nestsuchenden Störchen ein bereits gebrauchtes und ausgebautes Nest an, dass man hier mit Erfolg brüten kann. So werden diese Nester von den zuerst zurückkehrenden Störchen ohne Nest bevorzugt aufgesucht. Sie kommen dann mit den eigentlichen „Nestbesitzern“ in Konflikt, denn Störche sind zumeist ihrem Nest aus dem Vorjahr treu. Es kommt zu heftigen Kämpfen und häufig, aber nicht immer (siehe Gustav), setzen sich die alten Nestbesitzer durch.
Zudem vertreiben die angestammten Störche andere Storchenpaare auch von benachbarten Nisthilfen. Sie wollen offenbar keine Konkurrenz dulden. Etwas anderes ist es in Storchenkolonien. Hier besteht meist eine so gute Nahrungsgrundlage, dass Nachbarn geduldet werden.
Lilly und Robert haben ihr Nest zurückerobert (Foto: Frank Hartmann).