Was ist mit Robert los?

Die Zugroute von Robert gibt mir einige Rätsel auf. Er erreichte am Samstag (8. Sept.) das Tote Meer. Er zog aber nicht weiter Richtung Süden, sondern bog am nächsten Tag nach Westen ab, um bei Beer Scheva einen Tag lang am Rande der Negev Pause zu machen. Am Dienstag (11. Sept.) ging es weiter über den Sinai direkt zum Golf von Suez, den er relativ weit nördlich bei Ras Matarma erreichte. Er folgte der Küste Richtung Süden und rastete am Abend an dem Ort, an dem die meisten Störche den Golf von Suez überqueren, um nach Afrika zu gelangen. Doch gestern machte Robert genau das nicht. Er flog dagegen einfach die Küstenlinie weiter, bis es an der Spitze der Sinai Halbinsel bei Ras Mohamed nicht mehr weiter ging. Um die Mittagszeit startete er einen Versuch nach Afrika zu gelangen, kehrte aber nach wenigen Kilometer um. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Gemeinsam ein Stück des Weges

Lilly und Gustav überquerten am Samstagnachmittag (8. Sept.) den Golf von Suez etwa zur gleichen Zeit, aber noch gut 60 Kilometer von einander entfernt. In Afrika angekommen verbrachten sie die Nacht in der Wüste, um am nächsten Morgen ihren Zug fortzusetzen. Gegen 9 Uhr müssen sich ihre Trupps begegnet sein und sie sind danach gemeinsam weiter Richtung Nil gezogen. Leider ist dies nicht so gut auf der Karte im Blog zu erkennen, aber da ich alle Ortungen erhalte, kann ich ihre „gemeinsame“ Reise nachvollziehen.

Die beiden dürften sich allerdings kaum begegnet sein, denn ihr Zugschwarm dürfte aus mehreren tausend, wenn nicht zehntausend, Weißstörchen bestehen. Aber diese Episode zeigt doch ganz anschaulich, wie sich die Storchentrupps während des Zuges ständig neu mischen und neu zusammensetzen.

Athur ist im Tschad angekommen

Arthur hat die Nubische Wüste wohlbehalten hinter sich gelassen. Vorgestern (11. Sept.) sendete er die ersten Ortungen aus dem Tschad. Für die 1.260 Kilometer lange Wüstenetappe benötigte Arthur vier Tage. Dann flog er noch einmal 160 Kilometern nach Südweste und erreichte sein erstes Winterquartier.

Gustav kommt voran

Gustav hatte am Mittwoch (5. Sept) den Golf von Iskenderun umflogen und sich auf die Etappe über Syrien gemacht. Am Freitagmorgen (7. Sept) hatte er die Ebene nördlich des Golan erreicht und nahm Kurs auf Jordanien.

 

Robert über dem Golf von Iskenderun

Es gibt zwei Arten, wie unsere Weißstörche den Golf von Iskenderun hinter sich lassen. Lilly beispielweise umflog die breite Bucht im Süden der Türkei, während Robert am Donnerstagmorgen (6. Sept.) die fast 40 Kilometer breite Bucht auf direktem Wege überquerte. Robert war dazu gut 40 Minuten unterwegs. Lilly dagegen brauchte mit 1 Stunde und 35 Minuten deutlich länger. Dabei dürfte sie ihre Strecke vorwiegend segelnd zurückgelegt haben, während Robert aktiv fliegen musste.

Lilly durchquert Syrien

Die Letzten Ortungen von Lilly stammen vom Mittwoch (5.  Sept.). Da hatte sie Syrien schon fast ganz durchquert.

Arthur am Assuan Stausee

Von Arthur gibt es einige neue Ortungen. Sehr weit ist er in den letzten Tagen noch nicht gekommen.

Am Montag (3. Sept.) flog er parallel zum Nil um kurz vor Assuan die Nacht zu verbringen. Am nächsten Tag zog er über die Wüste, um schon nach 180 Kilometern am Ufer des Assuan Stausees zu landen. Mittwoch und Donnerstag machte er nur sehr kurze Tagesetappen entlang des großen Stausees. Erst am Freitag (7. Sept.) verließ er den Assuan Stausee, um noch ein paar Kilometer entlang des Nils zu ziehen.

Ein ungewöhnliches Verhalten, denn so lange halten sich die ziehenden Störche während des Herbstzuges nicht am Nil und dem Assuan Stausee auf.  Normalerweise verlassen sie rasch den Assuan Stausee, um in langen Tagesetappen die Nubische Wüste zu überqueren. Behindert etwa Gegenwind aus dem Süden den Storchenzug?

Michael – Richtung Westen

Michael hielt sich in den letzten Tagen recht weit nördlich des Lac Fitri auf. Er fliegt jeden Tag einige Kilometer und macht dann an offenbar nahrungsreichen Orten Rast und sucht nach Futter. Grundsätzlich orientiert er sich Richtung Westen.

Gustav durchquert die Türkei

Gustav erreichte schon am Sonntagnachmittag (2. Sept.) Anatolien. Auch er flog ein ganzes Stück über das Marmarameer aber nutzte dabei die Prinzeninseln als „Trittstein“, um sich wieder ein wenig in die Höhe zu schrauben. Bei Gebze am Golf von Izmet verbrachte er die Nacht. Für die Überquerung der anatolischen Hochebene brauchte er gut zwei Tage. Gestern Abend wurde er unweit von Adana geortet.

Robert in Anatolien

Auch wenn es Robert in den letzten Tagen ein wenig ruhiger angegangen ist, hatte er am Montag (3. Sept.) den Bospurus überquert und am Abend das anatolische Hinterland erreicht. Er nahm zunächst eine Route entlang der Küste des Marmarameeres. Auf der Höhe des Flughafens von Istanbul verließ er die Küste und flog etwa 25 Kilometer über das Wasser. In Kleinasien angekommen überquerte er den Golf von Izmit und den Izmit See. Nach insgesamt gut 270 Tageskilometern machte Robert unweit der Großstadt Eskişehir Rast. Am nächsten Morgen ging seine Reise zügig weiter Richtung Südosten.