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Ole Einar/Przygódka erreichte am 26. August die Sinai Halbinsel. Seitdem haben wir keine neuen Ortungen von ihr erhalten. Wahrscheinlich ist sie verunglückt.

Ole Einar/Przygódka hat die Sinai Halbinsel erreicht

Ole Einar/Przygódka hat in den vergangenen Tagen eine weite Strecke zurückgelegt. Am Mittwoch (23. August) überquerte sie in der Türkei den Golf von Iskenderun. Am Abend, als sie in Syrien nahe der Stadt Homs an ihrem Schlafplatz landete, hatte sie dann mehr als 350 Kilometer zurückgelegt. Am nächsten Tag flog sie bis zum Golan. Und Samstag (26. August) erreichte sie die Sinai Halbinsel.

Ole Einar/Przygódka hat die Türkei durchquert

Am 12. August versuchte Ole Einar/Przygódka noch im Südwesten Polens die Karpaten zu überqueren. Doch sie musste einen anderen Weg Richtung Süden wählen. Sie flog östlich den Karpatenbogen entlang und erreichte auf dieser Route am Samstag (19. August) die Schwarzmeerregion in Rumänien. Die Nacht auf Sonntag verbrachte sie schon in Bulgarien nahe der Hafenstadt Burgas. Am nächsten Tag flog sie 250 Kilometer weit bis vor die Tore Istanbuls. Als Schlafplatz hatte sie sich das seichte Wasser im Uferbereich eines Stausees bei Büyükçekmece ausgesucht.

Am nächsten Morgen flog sie die Küste des Marmarameeres entlag und überflog den Bosporus. Abends hatte sie dann insgesamt 360 Kilometer zurückgelegt. Dienstagabend (22. August) landete sie schon nahe der Mittelmeerküste bei Erdemli.

Schon gestartet

Ole Einar/Przygódka ist schon am 7. August zum Herbstzug gestartet. So richtig eilig muss sie es allerdings noch nicht haben, so dass sie von Zeit zu Zeit mal einen Tag Pause einlegen kann. Am 9. August rastete sie am Oberlauf der Warthe gut 50 Kilometer westlich von Łódź. Seit Samstag (12. August) befindet sie sich ganz im Südosten Polens in der Grenzregion zwischen Polen, der Ukraine und der Slowakei. Sie versuchte offenbar die Karpaten zu überqueren – bisher erfolglos.

Ole Einar ist eine Berühmtheit

Ole Einar erreichte am 12. Mai sein Brutgebiet westlich des Plauer Sees. Zunächst besetzte er in Retzow mit einer Partnerin. Die beiden paarten sich, aber es wurden keine Eier gelegt. Dafür war es wohl schon zu spät. Eines konnte aber bei den Paarungen beobachtet werden: Ole Einar ist ein Weibchen! Danach orientierte sie sich nach Süden über die Grenze nach Brandenburg und hielt sich jeweils einige Zeit in Freyenstein und Meyenburg auf.

Ole Einar am Nest in Retzow, Landkreis Ludwigslust-Parchim am 19. Mai (Foto: Hans-Dieter Graf)

Mittlerweile haben wir auch weitere Informationen über den Lebenslauf von Ole Einar erhalten. Sie wurde 2018 als Jungvogel im Dorf Przygodzice bei Ostrów (Wielkopolski) in Polen beringt. Sie ist also schon fünfjährig und damit eigentlich im besten Alter, um erfolgreich zu brüten. Sie wurde im vergangenen Jahr in der Region Röbel verletzt und geschwächt aufgefunden und in den Storchenhof Loburg gebracht. Hier wurde sie wieder aufgepäppelt und erhielt einen Sender.

Aber das ist noch nicht die ganze Geschichte, denn das Storchennest in Przygodzice wird von einer Webcam beobachtet und ist wohl das bekannteste Storchennest in Polen. Leider ist das Nest in diesem Jahr nicht besetzt. Ihre Beringung wurde damals von vielen Menschen verfolgt. Sie erhielt den Namen Przygódka (Kleines Abenteuer). So wollen wir Ole Einar mit dem Namen Przygódka ergänzen. Wir haben also einen prominenten Storch, dessen Leben von Tausenden von Menschen buchstäblich seit der Eiablage verfolgt wurde.

 

Ole Einar in Polen

Auf einmal hatte es Ole Einar ganz eilig. Heute morgen nahm er kurz vor deutscher Grenze Kurs auf die Lausitz. Er wird heute in Deutschland ankommen. Am Dienstag (9. Mai) befand sich Ole Einar noch nahe Belgrad. Am nächsten Tag zog er dann über 500 Kilometer weit bis an die Grenze zwischen der Slowakei und Tschechien. Gestern erreichte er nach 360 Kilometern das westliche Polen nahe der Grenze zu Brandenburg. Offenbar hat ihn das warme Hochdruckwetter dazu animiert doch noch ins Brutgebiet zu fliegen.

Ole Einar in Serbien

Ole Einar ist am Freitag (5. Mai) wieder gestartet. Da er nicht die übliche Zugroute der Weißstörche entlang der Schwarzmeerküste gewählt hatte, sondern mitten durch Bulgarien gezogen war, liegt ein großes Hindernis auf dem direkten Weg nach Norden – die Berge des Großen Balkan. Deshalb ist Ole Einar nach Westen abgebogen, um über Sofia in Richtung Serbien weiterzuziehen. Gestern früh befand er sich nahe der Stadt Aleksinac am Fluss Morava. Ole Einar nimmt damit eine ähnliche Route wie zuvor Eva.

Ole Einar ist spät dran – so spät, dass er nicht mehr rechtzeitig zurückkehren kannm, um eine Brut zu beginnen. Was sind Gründe dafür? Sicher ist Ole Einar wohlauf und unverletzt. Über sein Alter und seine Herkunft wissen wir wenig. Er wurde im vergangenen Jahr in die Pflege am Storchenhof in Loburg gebracht. Nachdem er wieder gesund war, wurde er mit einem Sender auf dem Rücken freigelassen. Vermutlich ist Ole Einar noch zu jung um zu brüten. Vielleicht wird er nicht bis ins Brutgebiet zurück ziehen, sondern irgendwo auf dem Weg nach Norden den Sommer verbringen.

Ole Einar in Bulgarien

Ole Einar kommt nur schleppend voran. Nach einem Tag Pause überquerte er am frühen Freitagmorgen (28. April) endlich den Bosporus und erreichte den europäischen Teil der Türkei. Während die meisten Störche parallel zur Küste des Schwarzen Meeres weiterziehen, nahm Ole Einar eine andere Route, die ihn in weiter Entfernung vom Meer nach Norden führte. Am Samstag (29. April) erreichte er den militärischen Flugplatz von Bezmer im Süden von Bulgarien. Hier macht er offenbar wieder eine Pause.

Es gibt noch einen Nachtrag für Ole Einar. Unser Leser Benjamin Bechstedt hält sich zur Zeit im Norden von Israel auf. Das ist die Gegend in der sich Ole Einar insgesamt 17 Tage aufhielt. Nun schickte uns Herr Beckstedt einige Fotos, die uns einen Eindruck von der Landschaft geben. Er schrieb uns, dass sich am Samstag (29. April) immer noch 30 – 40 Weißstörche auf einem Feld nördlich von Gescher aufhielten.

Das Rastgebiet von Ole Einar im Norden von Israel. Der Ausblick von der Kreuzfahrerburg Belvoir knapp südlich von Gescher in Richtung Norden. Man sieht den See Genezereth im Hintergrund und dahinter den Golan. Hier rastete Ole Einar vom 9. bis zum 16. April (Foto: Benjamin Bechstedt).

Ole Einar kurz vor dem Bosporus

Ole Einar hat in vier Tagen die Türkei fast durchquert. Seine täglichen Etappen waren zwischen 135 und 340 Kilometer lang. Gestern Nachmittag (26. April) flog er entlang der Schwarzmeerküste in Richtung Bosporus, drehte dann aber um und landete auf einem Feld. Wahrscheinlich war das Wetter so schlecht, dass er den Weiterflug abbrechen musste. Er übernachtete auf einem Baum, der am Rand des Feldes steht. Ob er heute weiterzieht ist allerdings fraglich, denn zur Zeit regnet es in der Gegend heftig. Kein Zugwetter für Störche.

Ole Einar in der Türkei

Wir haben mal wieder von Ole Einar länger nichts gehört. Nun hat er sich aus der Türkei gemeldet.

Bis zum 17. April hielt sich Ole Einar im Norden von Israel in der Umgebung der Ortschaft Gescher auf. Ein Leser unseres Blogs hielt sich zu dieser Zeit in der Gegend auf und konnte viele Störche  beobachten. Benjamin Bechstedt schrieb begeistert, nachdem ich ihm die Ortungen von Ole Einar geschickt hatte: „Er hielt sich also enlang des Flusses Tabor und in den Feldern hinter dem Dorf auf. Und einmal war er an der Hauptstraße – da saß er bestimmt auf einem Laternenmast. An manchen Tagen sind entlang der Straße 8 von 10 Masten besetzt. Heute gegen 18.15 Uhr Ortszeit habe ich auf einem Feld neben der Hauptstraße ca. 3 km nördlich von Gescher 80-100 Störche sitzen sehen.“

Am 17. April ist er Richtung Norden gestartet und ist westlich vom See Genezareth in Richtung Libanon gestartet. Am Abend hatte er nach 270 Kilometern schon den Libanon hinter sich gelassen und war in Syrien gelandet. Am nächsten Abend landete er östlich von Idlib. Hier rastete er vier Tage lang. Am Sonntag (23. April) ist er nach Iskenderun geflogen. Er überquerte noch das Taurus Gebirge und gelangte nach Anatolien.