Leo Beiträge

Leo im Libanon

Obwohl Leo den Golf von Suez am Donnerstag (12. März) kurze Zeit vor Elfi erreichte und auch noch überqueren konnte, wurde er gestern erst im Südlibanon geortet. Er kam auf dem Sinai aufgrund des Sandstrums offenbar nicht so rasch voran und machte außerdem am Montag auf einer Mülldeponie bei Be’er Scheva einen Tag lang Pause.

Leo kurz vor der Sahara

Von Leo gibt es einige Ortungen vom Dienstag (25. Feb.), die aus der Savanne gut 150 Kilometer nordöstlich von Abéché stammen. Hier ist wenige Tage später auch Arthur vorbeigekommen. Wahrscheinlich durchquert er jetzt die Nubische Wüste.

Endlich eine Meldung von Leo

Seit dem 30. Dezember hatten wir keinerlei Meldungen von Leo erhalten. Was war passiert? Lebte Leo noch? War sein Sender deffekt? Oder hatte er einfach „kein Netz“? Letzteres war wohl der Fall, denn vorgestern (5. Feb.) gab es mehrere Ortungen von Leo. Er scheint wohlauf und befand sich gut 50 Kilometer südwestlich vom Lac Fitri. Überraschend war dabei, dass seine letzte Ortung vom 30. Dezember nur gut 20 Kilometer entfernt lag. Wo war er die ganze Zeit? Oder hat sein Sender doch eine Macke? An der Batterie kann es jedenfalls nicht gelegen haben, denn die zeigt gute Spannungswerte. Nun hoffe ich, dass er bald in eine Gegend kommt, in es ein gutes Mobilfunknetz gibt. Dann werden wir die ganzen Daten herunterladen können und ich kann über seine Abenteuer berichten.

Die Senderstörche um den Jahreswechsel

Bis zum Jahresende ist bei unseren Senderstörchen einiges passiert. Von Arthur und Robert haben wir bis jetzt keine Informationen, was uns aber nicht beunruhigen soll. Roberts Sender hat ohnehin immer weniger Daten geliefert und dürfte nur noch unter optimalen Bedingenungen senden. Und Arthur befindet sich wahrscheinlich im nördlichen Tschadseebecken, wo es kein Mobilfunknetz gibt.

Es gibt jedoch eine traurige Nachricht zu vermelden. Von Michael haben wir seit dem 6. Dezember keine Informationen mehr und die letzten Positionsdaten belegen, das er wohl tot ist. Die letzten Ortungen kamen aus dem nördlichen Tschadseebecken, wo er alljährlich einen großen Teil des Winters verbrachte. Der letzte Ort ist ein Gebüsch in der Nähe eine kleinen Siedlung. Über die Ursachen können wir nur spekulieren. Er war neben Gustav unser „dienstältester“ Senderstorch, der uns seit mehr als neun Jahren viele interessante Daten lieferte. Wie alt er tatsächlich war, wissen wir allerdings nicht, der er wurde nicht als Nestling beringt.

Gustav hatte Mitte Dezember die Region um Wad Madani wieder verlassen und ist wieder westlich des Weißen Nil geflogen. Es ist die Region um die Stadt Umm Ruwaba. Die Stadt liegt an einem periodisch Wasser führenden Flusslauf mit Namen Khawar Abu Habi, der zum Weißen Nil hin entwässert. Im Satellitenbild ist der Flusslauf grün und scharf von der nördlich liegenden Savanne abgegrenzt. Das Satellitenbild zeigt Felder und einige kleine Gewässer. An diesen Gewässern hat Gustav sich gern während der Nacht aufgehalten. Im seichten Wasser ist er vor Feinden sicher. Diese Region ist seit vielen Jahren im Dezember und Januar das traditonelle Überwinterungsgebiet von Gustav.

Leo hat sich seit Anfang Dezember westlich des Lac Fitri aufgehalten. Die flache Savannenlandschaft ist von vielen trockenen Flussläufen durchzogen. Hier und da finden sich seichte Wasserstellen.

Elfi befindet sich weiterhin in der Region Dafur im Sudan. Zunächst hielt sie sich in der Gegend um Nyala auf. Hier suchte sie ihre Nahrung vor wiegend auf den vielen Ackerflächen der Region. Aber auch hier finden sich flache Gewässer, die von Elfi aufgesucht wurden, um die Nacht im flachen Wasser zu verbringen oder einfach zu trinken. Am 21. Dezember ist Elfi gut 120 Kilometer nach Südwesten geflogen und hält sich seitdem in der mit Bäumen bestandenen Savanne der Region auf.

Hans Albert verbringt  im Gegensatz zu den ostziehenden Störchen in Afrika ohne große Wanderungen bei Madrid den Winter. Zwei große Aktivitätszentren sind zu erkennen. Zum einen natürlich die Mülldeponie,  auf der er seine Nahrung finden und zum anderen die Kiesteiche von El Porcall, in deren flachen Wasser er die Nächte verbringt. Ab und dann sucht er die Wiesen am Fluss Manzanares oder die kreisrunden Bewässerungsfelder südöstlich von Rivas-Vaciamadrid auf.

Leo hat wieder ein Netz

Leo war lange „verschwunden“ – das heißt er war in einer Region in der es kein Mobilfunknetz gibt. Dann tauchte er Anfang November wieder auf. Die Ortungen kamen aus der Umgebung von Ati, der Hauptstadt der Region Batha. Seitdem hält sich Leo rund um die Stadt auf und sucht auf den Feldern oder in kleinen Feuchtgebieten nach Futter. Einige Ortungen kommen aber auch vom Fluss Batha, der jetzt wohl eher ein ausgetrockener Flusslauf sein dürfte.

Keine Neuigkeiten aus dem Sahel

Arthur, Michael, Gustav und Leo befinden sich immer noch im Gebiet zwischen Abéché und dem Lac Fitri. Neuere Informationen haben wir allerdings nur von Gustav und Michael. Arthur und Leo haben kein Netz, so dass es keine Informationen von ihnen gibt.

Storchenkonzentration

Vier unserer Senderstörche, Michael, Gustav, Leo und Arthur halten sich derzeit in einem ca 200 x 200 Kilometer großen Areal westlich der Provinzhauptstadt Abéché auf. Über 200 Kilometer weiter östlich an der Grenze zum Sudan befindet sich Elfi. Insgesamt rasten unsere Senderstörche weiter nördlich als zur gleichen Zeit in den Vorjahren. Ich habe nach möglichen Ursachen für dieses Verhalten recherchiert und bin auf der Website der Welternährungsorganisation FAO fündig geworden. Danach ist die Regenfront der diesjährigen Regenzeit weiter nach Norden vorangekommen als üblich. Das bedeutet, dass mehr Regen gefallen ist. In der Folge davon haben sich verstärkt Heuschrecken entwickeln können ohne, dass es bis jetzt zu einer Invasion gekommen ist. Aber offensichtlich nutzen unsere Störche dieses Angebot. Wahrscheinlich nicht nur sie – tausende anderer Störche ebenfalls.

Leo ist wieder aufgetaucht.

Seit seiner Ankunft am 31. August im Tschad hatten wir von unserem neuen Senderstorch nichts mehr gehört. Jetzt, nach einem Monat Sendepause, gab es eine kurze Positionsmeldung von ihm. In dieser Zeit ist er gut 180 Kilometer nach Südwesten gewandert und befindet sich in der Savanne zwischen der Provinzhauptstadt Abéché und dem Lac Fitri.

Von Leo keine Meldung

Seit Leo den Tschad erreicht hat haben wir keine neuen Ortungen erhalten. Das ist aber nicht ungewöhnlich. Also abwarten bis er wieder ein Netz hat.

Leo ist schon in der Sahelzone

Weil unser „Neuer“ keine Jungen aufziehen musste, konnte er sich schon sehr früh auf den Weg ins Winterquartier machen. Er war bereits am 8. August gestartet. Das ist durchaus nicht ungewöhnlich für Störche schon so früh zu starten. Solche „Nichtbrüter“ ziehen dann meist Jungstörche mit auf den Zug. Auf diese Weise kommen die noch unerfahrenen Jungstörche auf den richtigen Weg und „erlernen“ ihre Zugroute. Bereits am nächsten Tag überflog Leo die Karpaten und zog über Siebenbürgen weiter Richtung Schwarzes Meer. Am 19. Aug. ließ er Istanbul hinter sich und erreichte Asien. Drei Tage später verlies er wieder die Türkei.

Am 24. Aug. überquerte er den Golf von Suez und erreichte Afrika. Wie die meisten unserer Senderstörche zog Leo vom Nil aus in Richtung Südwesten über die Nubische Wüste, um am 29. Aug. den Tschad zu erreichen. Jetzt fliegt Leo noch ein Stück Richtung Sahelzone und wird dann sein erstes Überwinterungsgebiet erreichen. Leo hat 21 Tage gebraucht, um den Tschad zu erreichen.