Seit Leo am 12. September den Assuanstausee verlassen hat hatten wir keinerlei Informationen über seinen Verbleib. Nun hat sein Sender am Freitag (2. Okt.) wieder Daten aus der Region Dafur im Sudan übermittelt. Er befindet sich derzeit in der Grenzregion zwischen Tschad und Sudan. Das liegt mehr als 300 Kilometer weiter nördlich als das Rastgebiet unserer anderen Senderstörche.
Anhand der Daten lässt sich Leos Reise über die Sahara nachvollziehen. Am 12. und 13. September ist er noch gut 370 Kilometer am Nil entlang nach Süden gezogen und ist dann nach Südwesten über die Sahara abgebogen. Nach fast 500 Kilometern landete er am 14. September mitten in der Wüste und hat dort sieben Tage lang Pause gemacht. Er hielt sich dort auf einer Fläche von nur 5 x 3 Kilometern auf. Beim Hereinzoomen in das Satellitenbild ist ein flaches, ausgetrocknetes Flussbett zu erkennen, dazu einige Büsche. Hatten seltene Regenfälle kurzfristig die Wüste erblühen lassen und für reichlich Futter gesorgt?
Am 22. September ging es weitere 170 Kilometer nach Südwesten. Am nächsten Tag erreichte er wieder ein trockenes Flussbett, wo er erneut wieder gute Bedingungen vorgefunden haben muss. Hier blieb er bis Freitag (2. Okt.). Insgesamt war das eine spannende Reise über die Sahara mit ungewöhlichen Rastgebieten mitten in der Wüste. Samstag befand sich Leo gut 100 Kilometer westlich der Grenze zwischen Tschad und Sudan.