In Berlin gibt es schon Jungkäuze

Der NABU Reinickendorf betreut seit vielen Jahren eine ganze Reihe von Waldkauzkästen im Berliner Norden. Aber es war nicht ganz einfach, einen Kasten zu finden, der mit einiger Sicherheit besetzt ist, und in dem man problemlos Webcams installieren konnte. Meist gab es in der Nähe keinen geeigneten Internetanschluss, oder man hätte mit den Kabeln gepflasterte Straßen oder Privatzufahrten queren müssen. Der jetzt ausgestattete Kasten war eigentlich unsere zweite Wahl, aber – wie sich jetzt zeigt – goldrichtig.

Junger, fast flügger Waldkauz am 28. Februar im Nachbarrevier unserer Berliner Käuze. Foto: Hans-Jürgen Stork

Hätten wir den zuerst anvisierten Kasten – gerade einmal 1.400 Meter Luftlinie entfernt – genommen, wäre der Spaß jetzt schon fast vorbei: Denn dort gibt es heute schon Jungkäuze, die kurz vor dem Ausfliegen stehen. Hans-Jürgen Stork vom NABU Reinickendorf hat dort schon am 28. Februar ein Foto gemacht, auf dem am Einflugloch hinter einem Altvogel ein bereits sehr großer Jungvogel zu sehen ist. Das erste Ei müsste dort bereits um den 10. Januar gelegt worden sein. Dieses Beispiel zeigt, wie unterschiedlich die Brutzeiten der Waldkäuze sein können.

Diesen Beitrag teilen:

3 Kommentare

Inke

03.03.2017, 23:26

...noch mehr Fragen: :o) Wie groß ist denn so ein Waldkauzrevier ungefähr und wie viele Kästen sollte man sinnvoller Weise zur Auswahl anbieten? Sollte man die Kästen reinigen und so ja, wann?

Lars Lachmann

04.03.2017, 14:27

Die durchschnittliche Reviergröße sind 25-30 ha, aber gerade, wenn viele Nisthöhlen und viel Nahrung vorhanden ist, können sie auch kleiner sein, oder umgekehrt auch größer. Zwei gut geeignete Kästen sollten für ein Revier reichen, dann haben Männchen und Weibchen jeweils einen eigenen Schlafplatz. Denn die meiste Zeit des Jahres verbringen sie in getrennten Schlafhöhlen. Aber natürlich ist schon ein Kasten besser als keiner. Und natürlich gibt es in den meisten Revieren auch natürliche oder andere geeignete Unterschlüpfe. Bei Waldkäuzen ist ein Reinigen nicht unbedingt notwendig, da sie ja selber kein Nistmaterial eintragen. Eventuelle tote Jungvögel können sie selber entfernen. Es könnte aber natürlich sein, dass z.B. Eichhörnchen den Kasten genutzt haben, so dass er ziemlich voll mit Material sein könnte. Wenn man den Kasten also nicht unter regelmäßiger Beobachtung hat, sollte im Herbst einmal nachgeschaut werden, ob eine Reinigung notwendig ist. Man sollte aber auf keinen Fall die sich über die Zeit ansammelnde weiche Unterlage entfernen, solange sie den Kasten nicht zu einem großen Teil ausfüllt.

Andrea Mrozeck

03.03.2017, 18:46

Hallo zusammen, ganz tolle Momentaufnahme! Alles Gute allen Waldkäuzen! LG Andrea

Kommentare deaktiviert

%d Bloggern gefällt das: