Fetzig und Fair – grüne Mode auf der Fashion Week?

Moden ändern sich ständig. Der Wandel, das Kurzfristige, Schnelllebige machen dabei gerade den Reiz aus. Was gestern noch modern war, darüber schmunzelt man zwei Saisons später meist schon. Einige wenige Teile dagegen sind zeitlos und nach vielen Modewellen immer noch modern. Vielleicht ist es sogar ein Lieblingsstück geworden – Glück gehabt. Aber das Moderad dreht sich immer schneller. „Fast Fashion“ heißt der neue Trend, der von schlechter Qualität, niedrigen Preisen und immer kürzeren Modezyklen bestimmt ist.

Was gibt der Kleiderschrank heute her? - Foto: NABU/S.Kühnapfel

Was gibt der Kleiderschrank heute her? – Foto: NABU/S.Kühnapfel

Heute startet zum neunten Mal die Fashion Week in Berlin . Hier wird gezeigt, was im kommenden Herbst und Winter Trend sein wird. Gespannt warten die Designer auf Reaktionen aus der Branche. Wie die Kleidung hergestellt wird und wie umweltbelastend Anbau und Produktion der Materialien war, wird auch bei hochpreisigen Marken meistens verschwiegen.

Dabei versuchen sich auch junge Labels zu etablieren, die ihre Mode unter sozial fairen und umweltfreundlichen Bedingungen produzieren. Gleichwohl die Auswahl der öko-fairen Mode stetig steigt, ist es immer noch schwierig, diese in den Geschäften zu finden. Im Internet geht dies leichter, aber selbst da muss sich der Konsument schon genau auskennen, um die Mode zu finden, die passt und gefällt. Orientierung bieten dabei wie so oft Label.

Empfehlenswerte Label

Die Label GOTS und IVN BEST stehen für sehr gute Umweltkriterien ab der ersten Verarbeitungsstufe. Naturfasern müssen biologisch erzeugt sein und die Textilien müssen hauptsächlich aus Naturfasern bestehen. Das FAIR WEAR Siegel steht für die Verbesserungen der sozialen Bedingungen in den Produktionsländern ein. Das BLUESIGN Label steht für strengere Grenzwerte für Chemikalien, Kunstfasern und Outdoor-Textilien. Für Baumwolle garantieren das COTTON MADE IN AFRICA und das FAIRTRADE Label bessere soziale Kriterien in den Anbauländern.

Neben dem bewussten Einkauf von Kleidung ist die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen tatsächlich ebenso relevant. Und hier ist der beste Rat mal wieder: Weniger Einkaufen! Neben dem Weniger ist es für die Umwelt am besten secondhand zu kaufen und nicht mehr getragene Sachen auszumisten und weiterzugeben. Auch nicht zu unterschätzen ist die Wäschepflege, denn hier werden im Laufe des Lebens eines Textils die meisten Ressourcen verbraucht. Richtige Dosierung des Waschmittels, niedrigere Temperaturen und Trocknen auf dem Wäscheständer verringern den Ressourcenverbauch enorm.

Weitere Tipps und Infos gibt es in unserem NABU-Tipp „Gut gekleidet – Tipps für einen bewussteren Umgang mit Textilien“

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4 Kommentare

Kat

22.01.2016, 20:18

Ziemlich zweischneidige Angelegenheit, die wieder einzig dem Kommerz dient, aber Mensch und Tier vernachlässigt, leider. Bevor ich hier nun z.B. wieder mal Pullover aus 100 % Kunststoff tragen muß, wie die aus Plastikflaschen gemachte, würde ICH es vorziehen, wenn die jungen Designer z.B. die vielen Tonnen von echter, natürlicher Schafwolle (mit einer wesentl. besseren Verträglichkeit beim Tragen) verwenden würden, die die Züchter nicht mehr los werden, teils als Kompost entsorgen müssen oder schlicht verbrennen. Auch das verwenden von Fischhaut zu Handtaschen finde ich mehr als zweifelhaft. Anstatt bei der schlimmen Überfischung nicht mehr mitzumachen, werden die Tiere nun komplett verwertet.

Monika

22.01.2016, 18:02

Meine Devise lautet schon seit Jahren lieber eine Hose oder Pulli weniger aber dafür von guter Qualität so das es auch nach zwei bis drei Jahren immer noch tragbar ist. Ich mache diesen ganzen Modequatsch nicht mit.

Rena Belzner

22.01.2016, 17:38

Weniger ist mehr, das gilt nicht nur für Mode. Wer weniger konsumiert, produziert weniger Müll, kann sich leisten, weniger zu arbeiten und kann so Schönes erst genießen. Stetes Wachstum ist utopisch und unnötig, das lehrt uns die Natur.

Ina Hallermann

19.01.2016, 14:04

Sehr schön, danke! Das Bewusstsein für unsere Umwelt und unsere Gesundheit wächst doch...

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