Posts written by Der NABU

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Last Exit Havelberg

Alles hat ein Ende, nur die Havelberry-Finn-Tour, die hat zwei. Erst die offizielle Abschlussveranstaltung am Donnerstag, bei der alle Wegbegleiter der Havelrenaturierung und der Floßtour feierten. Und heute sind auch wir am Ende unserer Flussstrecke angelangt – das Städtchen Havelberg grüßt uns schon von weitem mit seinem majestätischen Dom. Und einen Blick auf die Petroleuminsel, die durch die vom NABU wiederhergestellte historische Stromteilung neu auferstanden ist, können wir auch erhaschen.

Was bleibt uns nun als Fazit? 104 Vogelarten allein in unserem Team 8, tolle Naturerlebnisse, viele spannende Gespräche mit den Anwohnern der Havel, die Einsicht in die Schönheit der Havelregion, aber auch in die Notwendigkeit der laufenden Havelrenaturierung. Acht prall gefüllte Wochen gehen für uns NABUs zu Ende. Vielen Dank im Namen aller Teams an das Orga-Team (Jasmin, Anna-Beeke, Anna und Corinna) für die gute Organisation und Betreuung der Tour.

Vielen Dank und einen letzten herzlichen Gruß an alle, die uns bei dieser Tour über den Havel-Blog begleitet haben!

  • Der erste fertige Altarmanschluss
  • Der erste fertige Altarmanschluss
  • Der erste fertige Altarmanschluss
  • Der erste fertige Altarmanschluss

Die Drosselinsel

Heute Morgen prasselt kurzzeitig Regen auf unsere aufgestellten Zelte, aber bald lichtet sich der Himmel und der Kaffee beginnt zu duften. Wir haben uns mit Marion Werner sogar einen Frühstücksgast eingeladen, der mit uns zusammen eine frohe Stimmung ins Floß zaubert. Doch viel Zeit bleibt nicht, also ein herzliches Abschiednehmen, Anker los und auf nach Havelberg!

Auf dem Weg dorthin blicken wir noch einmal nach Vehlgast und den Altarmanschluss, den wir bereits gestern von Landseite inspizierten. Der NABU hat direkt neben Vehlgast den Spülsand im Altarm abgetragen und so mit der Drossel-Insel ein neues Eiland geschaffen. Dieses Jahr wird der Altarm noch angeschlossen. Der Wasserstand der Havel ist in diesen Tagen so niedrig, dass wir trockenen Fußes über die Insel laufen konnten. War das nicht kurzzeitig der Pfiff der immer noch vermissten Beutelmeise? Wir werden es nie mit Sicherheit wissen.

Im idyllischen Dorfkern von Vehlgast unterhalten wir uns mit Mathias Hopp, NABU-Mitglied und Neu-Vehlgaster. Wie so etliche andere Berliner hat er in Vehlgast ein Haus erworben und wieder hergerichtet. Die Durchmischung von Neu- und Alt-Vehlgastern liegt ihm am Herzen. Darum gibt es offene Kaffeetafeln im Kirchhof, bei der sich die Alteingesessenen und Neuhinzugezogenen kennen lernen und Spenden für die Dorferneuerung gesammelt werden. Jetzt beim Vorbeischippern grüßt uns die Turmuhr der Dorfkirche, die so schon wieder zum Laufen gebracht werden konnte.

Und uns daran erinnert, dass wir bald in Havelberg erwartet werden!

  • Die Große Bärin
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Die Große Bärin

Um es gleich vorweg zu sagen: Sie hat nicht im Mund gebrannt, die Brennnesselsuppe von Marion Werner, zu der wir gestern Abend bei der Kräuter- und Sternenexpertin aus Strodehne eingeladen waren. Mit aryuvedischen Kräutern verfeinert und mit Linsen angereichert hat uns das Gericht ganz wunderbar geschmeckt. Der Maulwurfskuchen der Nachbarin gab den passende Abschluss unserer gemütlichen Runde.

Danach wollten wir natürlich mehr über Marion wissen und zückten unser Aufnahmegerät: Marion, was ist dein Lieblingskräutergericht? Wie bist zu zur Sternenkunde gekommen? Und was erhoffst du dir als Inhaberin einer kleinen Pension und Anbieterin von Fastenkursen von der Havelrenaturierung? Ihre Antworten könnt Ihr im nächsten Jahr in unserem zur Bundesgartenschau 2015 erscheinenden Rezeptbuch der Havelregion lesen.

Nach dem Interview versanken wir in der gemütlichen Sofalandschaft im Wohnzimmer und lauschten dem Sternenvortrag von Marion. Habt Ihr bisher gedacht, am Himmel stünde der Große Wagen im Sternbild des Großen Bären? Ja, wir auch, aber jetzt haben wir dazugelernt: Das ist eine Große Bärin! Wie unser Havel-Floß 🙂

In der griechischen Mythologie verwandelte Zeus seine Geliebte Kallisto und ihre Zofe in eine kleine und in eine große Bärin, die er zum Schutz vor seiner eifersüchtigen Gattin Hera an den Himmel schleuderte. Das wollen wir natürlich auch live sehen, aber helle Juninächte, die zudem bewölkt sind, bieten nicht die besten Beobachtungsmöglichkeiten für ambitionierte Sternengucker. Ganze zwei von möglichen 3.000 Sternen sind zu sehen. Darunter immerhin der hell funkelnde Arktur aus dem Sternenbild des Bärenhüters, der in dieser Nacht nicht nur über den Kleinen und den Großen Wagen wacht, sondern auch über unser Floß.

Aber damit war dieser ereignisreiche Tag noch lange nicht zu Ende! Denn was schallt vom gegenüberliegenden Ufer in der langsam fallenden Dämmerung zu uns herüber? Die emsig knarzenden Rufe des Wachtelkönigs, die uns in den Schlaf begleiten.

Auf Kollisionskurs mit Strodehne

Wir ankern an einem der kleinen Sandstrände hinter Strodehne. Von hier aus wollen wir uns durchschlagen zur Salzhavel, einem Altarmgewässer, das noch in diesem Jahr durch den NABU wieder an den Havelstrom angeschlossen werden soll. Gleich nach den ersten Metern hören wir aufgeregtes „Pluit-wit-wit!“ – zwei Waldwasserläufer und danach sogar noch ein Flussuferläufer steigen an den schlammigen Ufern eines kleinen Standgewässers auf. Auch Kiebitze brüten hier, die böse auf uns herab schimpfen.

Wir ziehen schnell weiter und erkunden die weite Landschaft aus Schilf-, Seggen- und Igelkolbenröhrichten, durch die sich ein Grabensystem zieht. Künftig soll hier die Havel wieder ihre alte Bahn ziehen, als Kinderstube für Fische und zur Belebung der Auenlandschaft. Der Großteil der Finanzierung ist durch die Förderung des Bundes sowie der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt gesichert, aber für den Eigenanteil braucht der NABU weitere Spenden von privaten Naturfreunden.

Als wir zurückkommen, ist der böige Wind kräftig aufgefrischt. „Ganz schön stürmisch!“ sagt der Platzwart des Wasserwanderrastplatzes Strodehne, an dessen Anleger wir unter seinen kritischen Augen fast zerschellt sind. Unser einziger Gedanke: „Bloß nicht das Floß am vorletzten Tag der Tour schrotten!!“ Mit dem Kanu retten wir noch schnell den zwischenzeitlich über Bord gegangenen Enterhaken. Jetzt haben wir uns die versprochene Brennnesselsuppe von Marion Werner wirklich verdient! Ob die wohl auf der Zunge brennt? Das erfahrt ihr beim nächsten Blogeintrag…

  • Biberalarm
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Biberalarm

Die Nacht haben wir im kleinen Hafen von Garz verbracht. Bei der Einfahrt gestern Abend fällt uns ein Naturtourist mit Riesenobjektiv auf. So entdecken wir den Biberbau direkt am Dorfufer zu Garz. Und seine Bewohner sind aktiv: Wir beobachten einen schwimmenden Biber, ein zweiter macht uns die Freude und klettert sogar ans Ufer. Corina, die gestern für Iris an Bord gegangen ist, strahlt nach diesem besonderen Naturerlebnis. Toll! Das müssen wir gleich der vorbeikommenden Dorfbewohnerin mitteilen: „Hallo, hier schwimmen Biber!“ Trockene Antwort „Ja, leider!“

Ansonsten haben wir aber viel Freude mit den Bewohnern von Garz, mit denen wir im Hafenlokal „Im Quappenwinkel“ einen lustigen Fußballabend verbringen (O-Ton eines neu eingetretenen Gastes „Ich nehm ein Bier!“ Antwort der Wirtin „So nimmt das Elend seinen Lauf!“). Man muss ja schließlich die lokale Wirtschaft fördern, wo wir ansonsten hier schon so gut wie keine Touristen und auch kaum ein Boot sehen. Was uns sehr erstaunt, denn Garz zeigt sich beim morgendlichen Dorfspaziergang als ausgesprochen pittoresk mit seinen fast schon hochherrschaftlichen Klinkerhäusern, die sich im Rundbogen um die achteckige Fachwerkkirche von 1688 gruppieren. Besichtigen können wir die Kirche leider nicht, da sie demnächst renoviert wird.
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  • Abschlussevent
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Menschen, die als Spinner gelten

Heute um 14 Uhr stieg unter den idyllischen Apfelbäumen von Fischer Schröder die offizielle Abschlussveranstaltung der Havelberry-Finn-Tour. Mit dabei hohe Gäste: Elsa Nickel, Abteilungsleiterin im Bundesumweltministerium und Anne-Marie Keding, Staatssekretärin im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, die sich in ihren Reden zufrieden über die Fortschritte der Havelrenaturierung zeigten.

Und das schöne Zitat von Mark Twain, dem literarischen Vater von Huckleberry Finn, beisteuerten: „Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“ Wir sind uns einig: Wie schön, dass sich die Sache mit der Havelrenaturierung so gut durchgesetzt hat! Auch den NABU-Projektleiter der Havelrenaturierung Rocco Buchta treffen wir wieder, genauso wie viele Besatzungsmitglieder der Floßteams 1 bis 7. Bei manchen kommen wehmütige Gefühle auf, als sie wieder auf das Floß zurückkehren, diesmal nur als Gast ….

Natürlich wollen auch andere Gäste auf das Floß. Wir beantworten die vielen neugierigen Fragen und drehen für das anwesende ZDF-Filmteam mit dem Floß ein paar Ehrenrunden. Gar nicht so einfach, bei dem mittlerweile böigen Wind, aber Marco schafft das mehrmalige Show-An- und Ablegen, ohne Anleger und Fischerboote zu beschädigen. Danach haben wir und unsere Nerven das reichhaltige Fischbüffet und die hoch aufgetürmte Birnentorte redlich verdient. Achja, und natürlich wurden wir gefragt: Habt ihr mittlerweile eure 100. Vogelart? Ja, haben wir! Eine Wiesenweihe, die über den Getreidefeldern nördlich des Gülper Sees jagte!
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Mission 100

Tja liebes Floß-Team 7, die Orni-Krone seid ihr los! Die sitzt nun fest auf unseren Häuptern, nachdem uns gestern Abend mit dem Schwarzstorch die 99. Vogelart vors Fernglas flog. Zu Eurem Trost sei gesagt, dass wir mit der Großen Grabenniederung und dem Gülper See natürlich geniale Schutzgebiete auf der Reiseroute hatten: Seeadler, Fischadler, Eisvogel, Pfeif-, Knäk- und Schnatterente, Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Rotschenkel – das who is who der Vogelwelt.

Aber wer wird nun unser 100. Vogelvertreter? Das gewöhnliche Teichhuhn, das wir immer noch nicht auftreiben konnten? Der seltene Ortolan, der südlich des Gülper Sees singt? Oder die kunstvolle Baumeisterin Beutelmeise, die hier an der Havel irgendwo ihre Nester flechten müsste? Ihr dürft gespannt sein!

  • Zu Gast bei Fischer Schröder
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Zu Gast bei Fischer Schröder

Gestern Abend saßen wir noch lange mit Havel-Fischer Schröder auf dem Floß beisammen. Um uns senkte sich der helle Juniabend, Schwarzstorch und Eisvogel zogen vorbei, und auf dem Grill dufteten die vom Fischer mitgebrachten Fischburger. Diese lockten auch den lokalen Weißstorch vom Nest nebenan heran. Das Brutpaar hat vier Junge groß zu ziehen und weiß ganz genau, dass es auf dem Grundstück von Wolfgang immer einen Leckerbissen geben kann.

Wolfgang Schröder ist an der Havel groß geworden. Bereits mit fünf Jahren fuhr er das erste Mal mit seinem Vater zum Fischen raus. Da wusste er sofort: Er wird in die Schuhe seines Vaters treten. Heute ist Wolfgang 47 und führt den regional bekannten Fischereibetrieb in Strodehne in der vierten Generation fort. Da er die Havel wie kaum ein andererer kennt, war ihm schnell bewusst, dass die durch den Flussausbau versteinerte Havel auf Dauer wieder zum Leben erweckt werden muss. Darum kämpft er seit Anfang der 1990er zusammen mit Rocco Buchta, dem NABU-Experten für die Havel, und anderen Umwelt-Aktivisten für die Renaturierung des Flusses.

Als Nachtlektüre bekommen wir zwei dicke Aktenordner, die bis oben gefüllt sind mit Zeitungsberichten und Fotostrecken zu den vielen Aktionen, die ein so langwieriges Projekt wie die Havelrenaturierung mit sich bringt.

Heute um 14 Uhr steigt im Rahmen der achtwöchigen NABU-Floßtour die Abschluss-Veranstaltung. Wir freuen uns schon auf die versprochene Vielfalt der leckeren heimischen Fischspezialitäten!

  • Schollene, Gülper See
  • Schollene, Gülper See
  • Schollene, Gülper See
  • Schollene, Gülper See
  • Schollene, Gülper See

Schwarzstörche über dem NABU-Floß

Irgendwie haben wir das Gefühl, unsere Blog-Beiträge werden immer wortärmer – dafür aber bildreicher. Es gibt ja auch einfach zu viel Schönes zu zeigen, das um uns herum passiert. Daher kommt hier gleich die nächste Ladung Bilder, mit kurzer Begleit-Info (denn wir sind schon halb auf dem Weg in die Koje):

Heute früh waren wir am Schollener See. Der war zugegebenermaßen kaum zu sehen (wenn man nicht zufällig einen Helikopter oder eine Hebebühne dabei hat. Hatten wir nicht). Aber dafür haben wir entlang der Straße artenreiche Wegränder gesehen, dabei den Schachbrettfalter entdeckt und weitere tolle Schmetterlinge und Libellen fotografiert.

Abends haben wir einen kurzen Ausflug an den Gülper See gemacht, der direkt vor Fischer Schröders Haustür liegt. Das Besondere: Er gehört komplett dem NABU und darf nicht befahren werden. Daher tummelten sich dort viele Arten, die wir auf unserer Reise bislang noch nicht gesehen hatten: Schwanzmeisen, Silberreiher, Wiesenschafstelzen und als Krönung des Abends zogen mehrere Schwarzstörche über unser NABU-Floß.

Mit all diesen Eindrücken gehen wir nun ins Bett. Denn morgen steigt hier die große Abschluss-Veranstaltung der Floßtour – dafür wollen wir natürlich frisch wie der Morgentau aussehen!

  • Tierbeobachtungen No. 2
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Die Havel lebt

Ehe wir Euch mehr von unseren heutigen Erlebnissen berichten, zeigen wir Euch hier unsere neuesten Tierbeobachtungen aus der Havel-Region. Viel Spaß dabei!