#CO2FreiSpassDabei – wie lebt man die Klimaschutzziele von Paris?

Vom 7. bis 18. November 2016 findet im marokkanischen Marrakesch die 22. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC COP 22) statt.

Im Vorfeld der Klimakonferenz wollen wir es aber genau wissen: Was bedeuten die Ziele aus Paris für den Alltag und wie lebt es sich damit? Wir werden vier Wochen lang versuchen unseren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

 

Fahrradampel - Foto: Helge/May

Wir wollen es wissen: Schaffen wir es schon jetzt, unseren CO2-Fußabdruck gemäß den Zielen der Pariser Klimaschutzkonferenz zu verringern? – Foto: Helge May

Nachdem im Dezember 2015 bei der COP 21 das historische Pariser Klimaschutzabkommen verabschiedet wurde, und damit das Rahmenwerk für den internationalen Klimaschutz steht, geht es nun um die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung des Abkommens. Nicht umsonst betitelt der Gastgeber schon jetzt die Konferenz als „The COP of Action“ – also die Konferenz der Taten. Der NABU nimmt als Beobachter an der COP 22 teil.

Klimaschutzziele von Paris: 95 Prozent weniger CO2

Schaffen wir die von uns geforderten 95 Prozent Treibhausgasminderung bis zum Jahr 2050 schon jetzt zu leben? Betrachten werden wir dabei vier verschiedene Sektoren, in denen jeder von uns selbst handeln kann:

  • Mobilität,
  • Wohnen inkl. Strom und Wärme,
  • sonstiger Konsum und
  • Ernährung.

Jede Woche werden wir den Fokus auf einen der Sektoren legen und unsere persönlichen Erfahrungen beim CO2-Minimieren schildern. Helfen wird uns dabei unser CO2-Rechner und sicherlich können wir auch von vielen wertvollen Hinweisen von Euch profitieren – bitte unterstützt uns und kommentiert unsere Blogbeiträge! Und natürlich freuen wir uns, wenn Ihr den Anlass nutzt und gemeinsam mit uns probiert bereits heute so zu leben, wie es im Jahr 2050 alltäglich sein wird.

 

Wir – das sind übrigens Sebastian Scholz und Danny Püschel

 

Sebastian Scholz

Sebastian Scholz – Foto: Sarah Affenzeller

Sebastian Scholz, Teamleiter Energiepolitik und Klimaschutz in der Bundesgeschäftsstelle des NABU. Er ist 38 Jahre alt und lebt mit seiner Partnerin in Berlin. Als Ingenieur für Energietechnik beschäftigt er sich schon seit dem Studium intensiv mit Energie und Energiesparen (er glaubt deshalb auch, er macht schon alles was geht – ob das so stimmt, erfahrt ihr in den nächsten Wochen).

 

Danny Püschel

Danny Püschel – Foto: NABU/Sevens Maltry

Der ebenfalls 38-jährige Danny Püschel ist Referent für Gebäude- und Energieeffizienz, verheiratet und Vater zweier Kinder (1 u. 5 Jahre alt). Der Ökologe befasst sich seit 15 Jahren mit den Themen CO2 und CO2-Einsparung und ist sehr gespannt, wie weit man seinen Carbon-Footprint heute bereits reduzieren kann.

Übrigens, wenn alles so läuft, wie wir es uns vorstellen, werdet Ihr in den nächsten Wochen regelmäßig Beiträge von uns auf den Blog-Seiten des NABU lesen können und darüber hinaus twittern wir, was uns gerade bewegt. Die Tweets findet Ihr ebenfalls hier auf unseren Seiten. Ihr könnt aber auch nach dem Hashtag #CO2FreiSpassDabei suchen und uns natürlich auch über diesen Kanal erreichen.

Am Ende werden wir ein Fazit ziehen: Was kann jeder für sich heute schon machen, wo muss der Gesetzgeber einen den Rahmen spannen. Die Ergebnisse unseres Vorhabens nehmen wir dann auch mit nach Marrakesch – denn dort wird ausformuliert, was in Paris beschlossen wurde.

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Sebastian Scholz
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5 Kommentare

Marcus

15.10.2016, 13:22

Ich habe Glück und darf noch Tiere essen und deren Haut als Schuhe tragen, denn in Teilen des Allgäus taugen viele Flächen einfach nicht zum Anbau von Nahrungsmitteln für uns Menschen. Aber Kühe sind ja zum Glück Veganer und kommen mit dem Gras dort gut zurecht. Ich bin also Secondhand -Veganer. Im Ernst: Weniger Fleisch? Auf alle Fälle! Aus ökologischer Haltung? Ja sicher! Woraus sind denn die Schuhe der Veganer wenn nicht aus Leder? Und ist die Alternative für den Winterschuh aus Plastik ökologisch besser? Wie energieintensiv ist denn die Produktion von Tofuprodukten, die derzeit so gerne beworben werden? Und woher stammt das Soja dafür? Zum Teil aus den Regenwäldern, die wir dringend bräuchten um das Klimagas CO2 wieder umzuwandeln ... wo ist da also genau genommen der Vorteil? Für die Klimaziele benutzen wir das Fahrrad so oft wie möglich. Da wo nicht möglich, benutzen wir ein CNG-Auto, das soweit möglich mit CNG aus Biomüll und Abfällen aus der LWS betrieben wird (keine Energiepflanzen!) und nur 3kg dieses Kraftstoffes benötigt. Ca. 97%unserer eingekauften Lebensmittel kommen konsequent aus regionalem ökologischen Anbau, also ohne 300-fach wirksamere (im Gegensatz zu CO2) Lachgas-Ausgasung aus mineralischen Düngemitteln. Alle Produkte werden vor dem Kauf auf Langzeithaltbarkeit "geprüft" - insgesamt kommen wir so auf weniger Konsum - mit all diesen Maßnahmen versuchen wir persönlich zum Erreichen der Klimaziele beizutragen.

Ruedi

10.10.2016, 09:47

Am Einfachsten erreicht man das mit veganer Lebensweise und mehr Windkraft, nämlich auf 2% der dt Fläche. Auch viele Naturschtzgebiete sind hierfür sehr gut geeignet. Man muss ja sehen dass der Bestand von zB Milanen in D trotz erheblichem Windkraftzubau konstant blieb während der Milanbestand in F deutlich zurückging. Ohne einen Windkraftzubau! Schuld ist der intensive Landbau der aufgrund der nicht-veganen Lebensweise nötig ist. Fast 2/3 der europ Getreideernte wird an Tiere verfüttert. Hinzu kommt noch südamerik Gensoja und asiatisches Palmöl als Tierfutter. Das Problem ist dass es auch im Nabu zuviele Ideologen gibt, auch in ihrer nicht-veganen Lebensweise.

Sebastian Scholz

10.10.2016, 11:16

Lieber Ruedi, vielen Dank für den Kommentar! Vegane Lebensweise ist natürlich klimaschonender als andere Ernährungsweisen - darauf kommen wir in den nächsten Wochen sicher auch noch mal detailiert zu sprechen. Und natürlich ist die intensive Landnutzung ganz insgesamt ein Problem für Natur- und Klimaschutz. Wir als Gesellschaft müssen dringend daran arbeiten, dass sich unser Landnutzungsverhalten ändert. Widersprechen muss ich aber ausdrücklich, dass auch Naturschutzflächen für den Ausbau von Windenergie genutzt werden sollen. Aus gutem Grund behalten wir Flächen vor, die exklusiv der Natur zur Verfügung stehen. Sollte sich unser Energiehunger nicht mit naturverträglichen erneuerbaren Energien stillen lassen, müssen wir mehr Energie einsparen (Suffizienz und Effizienz)! Auch das wird sicherlich in den kommenden Wochen, bei unserem Experiment noch mal thematisiert.

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