November 2016 Beiträge

Coffee-to-go am Morgen, Curry-to-go am Abend? – Besser zu Mehrweg greifen!

Coffee-to-go am Morgen, Curry-to-go am Abend? – Besser zu Mehrweg greifen!

Morgens der Kaffe im kunststoffbeschichteten Pappbecher mit Plastikdeckel, am Mittag der Sommersalat in leckerer Kunststoffschale, am Abend das asiatische Curry zum Mitnehmen in Aluminium. Viele Menschen können sich kaum vorstellen, auf To-Go zu verzichten. Die Kehrseite: Wir erzeugen immer mehr Müll. Insgesamt haben wir in Deutschland 2014 pro Kopf 220 Kilogramm Verpackungsmüll produziert, davon 36 Kilogramm aus Kunststoff.

Deutschland, Abfallland: Wir müssen mehr vermeiden

Müll, Abfall, Unrat. Für die Überbleibsel unseres Konsums haben wir viele Namen. Gesellschaftlicher Konsens ist seit einiger Zeit, dass unser Abfallaufkommen kleiner werden muss, um unsere natürlichen Ressourcen zu schonen. Vermeidung, Wiederverwendung und Recycling lauten die Mittel im Kampf gegen den Müll.

#COP22 – Die Ergebnisse sind besser als gedacht

Die 22. Weltklimakonferenz ist in Marrakesch zu Ende gegangen. Die Präsidentschaftswahl in den USA hat zwischenzeitlich für ganz schön viel Unsicherheit gesorgt – am Ende hat die Staatengemeinschaft aber ein klares Signal gesendet, dass das Pariser Klimaabkommen in die Umsetzung kommt. Eine kurze Bewertung:

Mikroplastik: Von der Waschmaschine ins Meer

Mikroplastik: Von der Waschmaschine ins Meer

130 Fasern pro Betttuch, 150 Fasern pro Hemd und 260 bis 1.900 Fasern bei einer Fleecejacke: So viele synthetische Chemiefasern gelangen pro Waschgang aus unserer Kleidung über die Waschmaschine in unser Abwasser. Dies zeigen wissenschaftliche Untersuchungen. Weil weder Waschmaschinen noch herkömmliche Kläranlagen die synthetischen Mikrofasern vollständig filtern können, gelangen sie über das Abwasser in unsere Flüsse, Seen und Meere. Damit wird Mikroplastik aus Kleidung Teil des Wasserkreislaufs und dringt so auch in die komplexen aquatischen Nahrungsnetze von Tieren, Pflanzen und Menschen vor.

#COP22 – Was jetzt passieren muss

Die zweite Woche der Klimakonferenz ist im Gange. Auf dem Konferenzgelände wird es deutlich hektischer und voller – die Minister sind zum Teil schon da oder auf dem Weg hier her. Während letzte Woche noch nicht viel passiert ist (ich schrieb darüber), wird die Dringlichkeit für wirksamen Klimaschutz immer größer. Gerade heute erst hat die UN-Organisation für Meteorologie gemeldet, dass das Jahr 2016 mal wieder das wärmste Jahr seit Aufzeichnung der Temperaturen ist. Inzwischen liegen wir bei einer globalen Erderwärmung von rund 1,2 Grad Celsius gegenüber vorindustrieller Zeit. Um das 1,5-Grad-Ziel überhaupt noch erreichen zu können, müssen alle Länder jetzt schnell handeln. Das fordern wir auch von den Delegierten auf der Klimakonferenz in Marrakesch. Was sonst noch los ist und was ich für wichtig halte, haben wir diesmal als Film. Schaut selbst!

Auch in den kommenden Tagen werden wir über die Fortschritte der Verhandlungen berichten. Seit heute ist auch unser Präsident Olaf Tschimpke vor Ort.

#COP22 – Klimaschutzplankonferenz

#COP22 – Klimaschutzplankonferenz

Wie fühlt es sich an in Marrakesch?

Verglichen mit Paris ist es hier sehr unaufgeregt. Zumindest was die eigentlichen Verhandlungen angeht. Das ist eigentlich auch klar, denn in Paris ging es um alles. Oder zumindest um viel. Denn klar war, am Ende sollte ein neues Klimaabkommen stehen. Wie wir wissen, wurde das auch erreicht. In Marrakesch geht es „nur“ darum, das Pariser Klimaabkommen in die Umsetzung zu bringen.

#COP22 – Fossil of the Day: Deutschland

Dritter Tag der Weltklimakonferenz

Komischer Tag. Fast alle sind in schlechter Stimmung. Das Ergebnis der US-Wahlen hinterlässt Katerstimmung und vor allem viel Unsicherheit. Die USA haben sich zuletzt unter Obama gemeinsam mit China häufig als treibende Kraft im Klimaschutz präsentiert. Unter Trump ist es höchst unwahrscheinlich, dass diese Politik fortgesetzt wird. Was das Wahlergebnis alles bedeutet, kann und möchte ich hier gar nicht bewerten. Sicher ist aber, alles wird unsicherer.

Was heute aber außerdem noch gehörig auf die Stimmung vor Ort geschlagen hat, war die Nachricht aus Deutschland, dass es nun doch keinen Klimaschutzplan geben wird. Ein Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Akteuren (CAN, wir sind Mitglied) vergibt täglich einem Land einen Negativpreis für besonders schlechtes Verhalten. Dieses Land wird als „Fossil of the Day“ gekürt. And the Winner is…

The Fossil of the Day. Negativ-Preis für Deutschland. Foto: Sebastian Scholz

The Fossil of the Day. Negativ-Preis für Deutschland. Foto: Sebastian Scholz

#COP22 – Klimaschutz nach Paris

Die Konferenz der Tat und Umsetzung

In Paris wurde ein völkerrechtlich verbindliches Klimaabkommen verhandelt. Nun sind klare Ziele vorgegeben, nämlich die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, besser noch auf 1,5  Grad Celsius. Am vierten November ist das Paris Agreement – so der Name des Klimaabkommens von Paris – in Kraft getreten. Nur wenige Tage später begann mit der COP22 die Weltklimakonferenz im marokkanischen Marrakesch. Ironischerweise gab es pünktlich zu Beginn der Klimakonferenz 20 Stunden Dauerregen in Marrakesch, der „Stadt ohne Regen“ – Klimawandel (ja ich weiß, Wetter ist nicht gleich Klima…).

Weltklimakonferenz in Marrakesch COP22. Foto: Sebastian Scholz

Weltklimakonferenz in Marrakesch COP22. Foto: Sebastian Scholz

In Marrakesch müssen die Weichen gestellt werden, um die Ziele des Paris Agreements überhaupt erreichen zu können. Das heißt, kurzfristige Maßnahmen müssen dringend weiter nach oben auf die Agenda, denn sonst rückt das 1,5-Grad-Celsius-Ziel außer Reichweite.

#CO2FreiSpassDabei: Das Ende ist erst der Anfang!

Bier ist nicht gleich Bier und Tomate ist nicht gleich Tomate

Ich hatte ja in meinem letzten Beitrag mit dem Bier aufgehört. Und es ist wirklich nicht leicht, Daten zum Product-Carbon-Footprint (PCF) von Bier oder Nahrungsmitteln generell zu bekommen. Wir haben uns mal die Mühe gemacht, und Daten für einige gängige Lebensmittel zusammengestellt. Mit zum Teil verblüffenden, zum Teil schockierenden Ergebnissen. Zurück zum Bier: Eine österreichische Brauerei hat nach internationalen Standards untersuchen lassen, wie viel CO2 bei der Bierproduktion so anfällt. Wenig überraschend ist dabei, dass Einwegflaschenbier einen fast doppelt so hohen PCF (671 g/l) hat wie Bier aus Mehrwegflaschen (305 g/l). Und Fassbier hat mit 281 g CO2 pro Liter am wenigsten. Hier scheint also die Wahl der Verpackung einen wesentlichen Einfluss auf den Carbon-Footprint zu haben. Und Fassbier schmeckt ja sowieso am besten…

Tomaten sind nur während der Saison wirklich klimafreundlich. Foto: Sebastian Hennigs

Tomaten sind nur während der Saison wirklich klimafreundlich. Foto: Sebastian Hennigs

Es gibt viele Lebensmittel, bei denen die Wahl nach dem klimafreundlichsten Produkt schwer fällt. Vor allem weil es kaum zugängliche Informationen darüber gibt und die Streuung doch sehr groß sein kann. Ich möchte nur einige Beispiele dazu nennen – und ja, ich weiß, viele Zahlen sind nervig, aber es geht leider nicht anders.

#CO2FreiSpassDabei: Wie schmeckt CO2-armes Essen?

Nun, mein Kollege und Mitstreiter Sebastian hat ja letzte Woche bereits viel Wichtiges und Richtiges zum Thema CO2-sparen beim Konsum berichtet. Da bleibt mir gar nicht mehr viel hinzuzufügen… Obwohl: Einige Verhaltensweisen, die Sebastian beschrieben hat, haben meine Familie und ich über die letzten Jahre auch entwickelt.

Gedeckter Frühstückstisch - Foto: NABU/S. Hennigs

Die „richtige“ Auswahl der Lebensmittel und das Vermeiden von Nahrungsmüll haben einen wesentlichen Einfluss auf den persönlichen Klima-Fußabdruck – Foto: NABU/S. Hennigs

Neu kaufen ist so … 90er…!

Da wäre zum Beispiel die Sache mit den Gebrauchtgütern. Unser Auto (ob der Besitz eines Autos überhaupt notwendig ist, ist schon fraglich…) ist gebraucht. Selbst in unserer neu möblierten Küche haben wir gebrauchte Möbel. Und das wiederaufarbeiten und integrieren in die „moderne“ Küche hat sogar Spaß gemacht… Einen Großteil der Klamotten für unsere Kinder sind auch gebraucht. Wir gehen gerne mal bei Humana shoppen. Es ist schon unglaublich, wie viele Kindersachen man in Second-Hand-Läden für 30 Euro bekommen kann – eigentlich eine Vollausstattung. Und die riechen nicht mal nach Chemie!