Oktober 2016 Beiträge

Wir brauchen eine nachhaltige Rohstoffpolitik

Sechs Tonnen pro Kopf. So viele Rohstoffe dürfte jeder Mensch laut UN-Wissenschaftlern rund um den Globus innerhalb eines Jahres verbrauchen, ohne die natürlichen Reproduktionskräfte unserer  Erde zu überschreiten. Betrachten wir den durchschnittlichen Jahresverbrauch in Deutschland mit 40 Tonnen pro Jahr und Einwohner wird schnell deutlich: Produktion und Konsum hierzulande sind weder nachhaltig noch fair.

Das sensible Ökosystem Wald ist durch Abholzung, fortschreitende Flächenumwandlung in landwirtschaftliche Anbauflächen und Goldabbau massiv gefährdet. Foto: Andrea Schell

Beim Rohstoffabbau (hier: Goldabbau auf Sulawesi/Indonesien) werden oft sensible Ökosysteme zerstört und Menschenrechte missachtet – auch durch deutsche Unternehmen. Foto: Andrea Schell

#CO2FreiSpassDabei – Konsum, ein dicker Brocken

Konsum macht mit den größten Anteil unseres CO2-Fußabdrucks aus. Viele denken, nachhaltiger Konsum sei schwierig. Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Wir müssen weniger konsumieren! Konsum macht durchschnittlich den größten Anteil am persönlichen CO2-Fußabdruck aus. Hier muss dringend was passieren, wenn wir es mit Klimaschutz ernst meinen. Aber was und wie genau? Klar, ich kann fordern, dass bitteschön alle Produkte, Konsumgüter und Dienstleistungen CO2-frei werden müssen, dann habe ich das Problem für mich gelöst. Auch jetzt schon kann ich in einigen Bereichen meinen Konsumbedarf mit besonders nachhaltigen und zumindest CO2-armen Produkten decken.

Umwelt- und CO2-freundlicher Konsum - geht, ist aber teuer. Foto: Sebastian Scholz

Umwelt- und CO2-freundlicher Konsum – geht, ist aber teuer. Foto: Sebastian Scholz

Klar, das ist ein Ansatz, aber der hat Tücken. Denn sozial gerecht ist das nicht, faire und nachhaltige Produkte sind teurer als konventionelle. Heißt das im Umkehrschluss, dass ich mit wenig Geld nicht klimafreundlich konsumieren kann?

#CO2FreiSpassDabei – „Ich konsumiere, also bin ich“

Diese Woche geht es um Konsum, ich werde mein Verhalten analysieren, prüfen was ich verbessern kann und aufzeigen, welche Hilfsmittel es gibt. Aber zunächst zum Zwischenstand: Ausgleich!

Zwischenstand: Danny 1 : Sebastian 1

Mobilität ging eindeutig an Danny, aber mit dem Bereich Wohnen gleiche ich aus. Ich habe noch mal meine Abrechnungen heraus gekramt: mein Stromverbrauch liegt mit 1.233 Kilowattstunden (kWh) deutlich unter Dannys. Zugegeben, ich lebe auch im Zwei-Personen-Haushalt, und schon daher sind unsere Verbrauchszahlen nur schwer vergleichbar. Und natürlich kommt in meinem Haushalt ebenfalls Ökostrom zum Einsatz, in meinem Fall von Greenpeace Energy, aber auch andere Anbieter liefern gute Qualität (achtet am besten auf das Grüner-Strom-Label, dann macht Ihr nicht viel verkehrt).

Auch bei mir werden die Heizungen automatisch geregelt. Foto: Sebastian Scholz

Auch bei mir werden die Heizungen automatisch geregelt. Foto: Sebastian Scholz

Aber richtig eindeutig ist mein Vorsprung im Bereich Wärme. Genauso wie Danny wohne ich zur Miete und habe wenig Einfluss auf die Energiequelle. Auch bei mir wird der Wärmeverbrauch über die Fläche im Haus verteilt. In meinem Wohnhaus gibt es aber nicht etwa eine Gaszentralheizung, sondern Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung kombiniert mit Solarthermie-Anlagen auf dem Dach – was die Emissionen angeht, eine recht gute Kombination.

#CO2FreiSpassDabei – Hauptsache schön warm?

Wie meine Anstrengungen im Bereich Stromsparen aussehen, konntet ihr ja schon hier lesen. Heute will ich berichten, wie wir beim Heizen CO2 einsparen können – oder auch nicht…

Viel papier muss gewälzt werden, um die persönlichen CO2-Emissionen zu ermitteln. Foto: Danny Püschel

Viel Papier muss gewälzt werden, um die persönlichen CO2-Emissionen oder Förderprogramme zu ermitteln. Foto: Danny Püschel

Heizen für die Umwelt

Auch beim Thema Heizen – was eigentlich das viel wichtigere Thema beim CO2-Sparen ist – hängt viel vom Verhalten ab. Gerade, wenn man in einer Mietwohnung lebt und wenig Einfluss auf die Heizungstechnologie hat.

#CO2FreiSpassDabei – zuhause ist es doch am schönsten…

… CO2 zu sparen!

Nach einer Woche Selbstversuch CO2-Sparen steige ich nun auch in die Berichterstattung ein: #CO2freiSpassDabei – und heute schauen wir auf das Themenfeld „Wohnen“.

Zwischenstand: Danny 1 : Sebastian 0 (Klimapunkte)

In der ersten Woche hat mein Kollege Sebastian über das Thema Mobilität berichtet. Natürlich habe ich auch schon in der ersten Woche versucht, meine CO2-Emissionen an den vier Bereichen Mobilität, Wohnen, Konsum und Ernährung zu reduzieren. Im Bereich Mobilität habe ich Sebastian wohl geschlagen.

Obwohl wir ein Auto besitzen (meine Frau und ich reisen am Wochenende oft zu Sportveranstaltungen und für den Besuch der Verwandtschaft in der brandenburgischen und niedersächsischen Provinz ist ein Auto sehr vorteilhaft – erst recht mit zwei Kindern) liegt mein CO2-Fußabdruck im Bereich Mobilität bei „nur“ 850 Kilogramm pro Jahr (zum NABU CO2-Rechner).

Autofahren

Wenn man nur selten fährt, kann Auto fahren sogar Spaß machen. Foto: Danny Püschel

Das liegt wohl daran, dass wir höchstens einmal im Jahr in den Flieger steigen und bei unserem Auto eher ein Lagerschaden vom Rumstehen als ein Reifenwechsel wegen Abnutzung wahrscheinlich ist. Tatsächlich nutzen wir unser Auto gut und gerne auch mal zwei bis drei Wochen nicht. Wir erledigen nahezu alle Fahrten mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Kuckuck! Der Waldkauz ist Vogel des Jahres 2017. pic.twitter.com/j03CKUz9r3

— tagesschau (@tagesschau) 14. Oktober 2016

Der Waldkauz ist Vogel des Jahres 2017 – und Social Media dreht durch

Ach ist das schön, eine Zeit lang trendete heute der #Waldkauz auf #Twitter auf Platz Eins, und das freut uns beim NABU natürlich sehr. Warum? Der komische Kauz hat heute den Titel „Vogel des Jahres 2017“ verliehen bekommen. Dieser Kauz ist natürlich kein Waldkauz, aber der gelbe Hut ist schön.

Der #Waldkauz ist Vogel des Jahres 2017! Und alles, was er dafür bekam ist dieser dämliche gelbe Hut. pic.twitter.com/mWI5gzqdem

— Kreis-Anzeiger (@KAgezwitscher) October 14, 2016

#CO2freiSpassDabei – Die erste Woche ist um

Seit einer Woche versuche ich noch intensiver als bisher, meinen CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Diese Woche habe ich mich voll und ganz auf mein Mobilitätsverhalten konzentriert. Und das war auch nötig (wie Ihr hier nachlesen könnt).

Berliner U-Bahnen fahren mit Ökostrom. Foto: Sebastian Scholz

Berliner U-Bahnen fahren mit Ökostrom. Foto: Sebastian Scholz

Im Alltag habe ich gar nicht viel anders gemacht als sonst: In der Stadt habe ich mich in der letzten Woche zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt. Mit einer einzigen Ausnahme: Kurzfristig habe ich ein CarSharing-Auto benutzt; ich hatte im Rucksack meinen Einkauf, es hat in Strömen geregnet, ich hatte zum Essen eingeladen und wollte meinen Besuch nicht warten lassen.

Wann werden unsere Meere endlich richtig geschützt?

Es tobt ein Streit um die Zukunft der deutschen Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee. Ein jetzt veröffentlichtes Rechtsgutachten stützt die scharfe Kritik der deutschen Umweltverbände an den Verordnungsentwürfen für sechs Gebiete in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone.

Schweinswal

Der Schweinswal ist Deutschlands einzige heimische Walart -Foto: Sven Koschinski/Fjordbelt DK

Die Entwürfe zementieren die Übernutzung der Meere und widersprechen bzw. ignorieren geltendes Umweltrecht. Fast zehn Jahre nach Anerkennung der Natura-2000-Gebiete durch die Europäische Kommission und unter dem Druck eines Vertragsverletzungsverfahrens drohen Lobbyinteressen aus Fischerei, Rohstoff- und Energieindustrie sowie Verkehr und Wissenschaft den Meeresschutz vor unserer Haustür scheitern zu lassen. Geschützte Arten wie Schweinswal, Seehund und Kegelrobbe sowie seltene Lebensräume wie Riffe und Sandbänke wären die Verlierer.

#CO2FreiSpassDabei – Mobilitätsverhalten, wir müssen reden!

Ich habe gestern Bilanz gezogen und so geht es nicht weiter! CO2-frei leben heißt, sich selbst zu hinterfragen und bei mir besonders wichtig: Ich muss mein Mobilitätsverhalten dringend überdenken!

Stadtverkehr in Berlin. Foto: Sebastian Scholz

Stadtverkehr in Berlin. Foto: Sebastian Scholz

Dabei mache ich doch schon vieles richtig – dachte ich zumindest.

#CO2FreiSpassDabei – Bilanz ziehen

Vom 7. bis 18. November 2016 findet im marokkanischen Marrakesch die 22. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC COP 22) statt. Wir wollen es aber schon im Vorfeld der Klimakonferenz genau wissen: Was bedeuten die Ziele der Klimakonferenz 2015 von Paris für den Alltag? Und wie lebt es sich damit? Wir werden vier Wochen lang versuchen, unseren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

NABU-CO2-Rechner

NABU-CO2-Rechner

Aber wie viel Kohlenstoffdioxid verursache ich eigentlich im Alltag? Ohne dieses Wissen kann ich kaum handeln und dem entsprechend auch nichts einsparen. Wir haben dafür den CO2-Rechner. Wir nutzen den Rechner selbst bei unserem Versuch und Ihr könnt ihn natürlich ebenfalls zur Ermittlung Eures persönlichen CO2-Fußabdrucks einsetzen.