16. Juni: Sturm bringt Skua

Am 16. Juni gab es wieder einmal starken Wind (bis 7 Bft.) und recht hohes Wasser. Doch Stürme haben manchmal auch etwas Gutes, zumindest für den Beobachter. Denn vom Wind werden Vögel an die Küste gedrückt, die ansonsten eher auf dem offenen Wind zu finden sind: Basstölpel, Sturmtaucher, Raubmöwen und Co. In diesem Fall war es eine Raubmöwe, genauer eine Skua (Stercorarius skua).

Ich schaute abends noch mal über das Meer auf der Suche nach genau solchen Vögeln. Da fiel mir in der Brandung an der Südspitze etwas auf. Dort trieb etwas, was aussah wie ein Vogel, der hin und wieder mit den Flügeln schlug. Noch, dachte ich. War ein Vogel in die Brandung geraten und kommt nicht mehr raus, dachte ich kurz. Doch er trieb wieder aus der Brandung raus und wenn er einmal kurz aus den Wellentälern auftauchte, konnte der ganze Vogel gesehen. Er schlug immer wieder mit den Flügeln, schien wohlauf und hätte wohl losfliegen können. Doch etwas hielt ihn in den Wellen. Auch dieses Etwas konnte schließlich erspäht werden. Die Skua saß auf einem anderen Vogel und fraß an ihm. Auch im Video unten sieht man viel weiß und ein wenig orange, vielleicht war es also eine Brandgans. Skuas sind bekannt dafür, andere Vögel zu erbeuten. Ob das in diesem Fall auch zutrifft oder sie eine tote aufgespürt hat, kann nicht genau gesagt werden.

 

Weiterhin gab es gestern trotz Wind u. a. einen fast ausgewachsenen Seeadler, eine Rauchschwalbe, einen Dunklen Wasserläufer, einige Stare und 1.236 Brandgänse.

Tore

Naturschutzwart Trischen 2017