Klimakonferenz Beiträge

Klimaanpassung digital: Als Biene in die Zukunft

Klimaanpassung digital: Als Biene in die Zukunft

Vergiss Zoom, Teams & Co. – im Jahre 2021 steuert man als digitale Biene in einer farbenfroh animierten, freischwebenden Stadt die Online-Veranstaltungen seiner Wahl an. Zumindest in Groningen, wo vom 19. bis 25. Januar die erste internationale Climate Adaptation Week stattfand. Eine Woche lang drehte sich bei diesem selbsternannten „interaktiven internationalen Festival-Erlebnis“, organisiert von der niederländischen Stadt und dem Global Center on Adaptation, alles ums Thema Klimaanpassung. Die Eventreihe bildete den Vorlauf zum Climate Adaptation Summit (CAS2021), einem hochkarätigen Gipfel zur Anpassung an den Klimawandel, der am 25. und 26. Januar die Thematik offiziell zurück auf die globale Agenda hob.

Fünf Jahre nach Paris

Fünf Jahre nach Paris

Am 12. Dezember 2015 fiel in Paris der Hammer und Laurent Fabius, der damalige französische Außenminister und Gastgeber der Weltklimakonferenz, verkündete, dass das Pariser Klimaabkommen angenommen ist.Wir haben es damals gefeiert, so wie fast alle Akteur*innen aus der Klimabewegung und der Politik.

Mit dem Pariser Klimaabkommen wurde sich unter anderem darauf verständigt, die globale Erderhitzung auf 1,5°C, zu begrenzen. Der Weg dorthin soll über individuelle Ziele auf Ebene jedes einzelnen Staates erfolgen. Schon 2015 sah dieser Weg nicht so aus, als ob er zum Ziel führen würde, sodass ein Überprüfungsmechanismus geplant wurde, der dazu führen soll (und muss), dass die individuellen Klimaschutzziele stetig angehoben werden. So soll die Aufwärtsspirale in Gang kommen.

Fünf Jahre später ist es Zeit für eine erste Bilanz. Wobei das eigentlich immer noch zu früh ist, denn es trat zwar bereits im November 2016 in Kraft, die Regelungen des Pariser Abkommens greifen jedoch erst ab 2020 – also ab diesem Jahr. Dennoch: Was ist seitdem passiert, was hat das Pariser Klimaabkommen gebracht?

Der Tag, an dem ich im Plenum sprach und wenige Stunden später von der COP flog

Der Tag, an dem ich im Plenum sprach und wenige Stunden später von der COP flog

Es ist der 11. Dezember 2019, der achte Tag der diesjährigen Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Ein Tag, den ich so schnell wahrscheinlich nicht vergessen werde.

9:00 Uhr, Plenary Room BAKER, Feria de Madrid: Das Plenum füllt sich zum High Level Event an diesem Mittwochmorgen. Neben dem Wissenschaftler Johan Rockström, der Politikerin Teresa Ribera und Greenpeace-International-Chefin Jennifer Morgan betritt auch Klima-Aktivistin Greta Thunberg das Podium. Der Saal wird still, die Kameras sind stark zentriert auf die 16-Jährige gerichtet.

Ich fliege zur Klimakonferenz – leider

Ich fliege zur Klimakonferenz – leider

Ich fahre gerne Zug! Also wirklich. Ich habe dieses Jahr alle meine Urlaubsreisen mit dem Zug organisiert. Und nein, ich war nicht nur in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern, sondern in Tschechien, Österreich und in Italien, und dort sogar auf Sizilien – mit dem Zug machbar, wenn man sich die Zeit nimmt. Auch meine letzten Dienstreisen nach Brüssel und Paris habe ich selbstverständlich mit dem Zug unternommen.

Lange Zugfahrten sind aus meiner Sicht großartig, um in Ruhe zu arbeiten. Der gelegentliche Blick aus dem Fenster hilft mir, meine Gedanken zu sortieren; wenn ich Texte schreibe, bin ich im Zug oft produktiver und schneller als im Büro. Auf meinen privaten Reisen liebe ich es, mich in die Musik aus den Kopfhörern zu vertiefen und lese ausgiebig Zeitung und Bücher. Zugfahren entschleunigt mich. Schon deshalb wäre ich gerne zur Klimakonferenz nach Madrid mit dem Zug gefahren, es folgen ja zwei Wochen voller Hektik und Zeitdruck. Die Gelegenheit war je eigentlich perfekt, denn anders als nach Chile (dort sollte ursprünglich die Klimakonferenz stattfinden), kann man innerhalb Europas anders als per Flugzeug reisen.

Klimakonferenz im Kohleland

Klimakonferenz im Kohleland

Am Sonntag (2. Dezember) wurde die Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz eröffnet. Es steht einiges auf der Agenda. Das Pariser Klimaschutzabkommen braucht endlich ein Regelwerk und mindestens ebenso wichtig: Die Staaten müssen mit dem Auftrag nachhause reisen, bis zum Jahr 2020 deutlich ambitioniertere Klimaschutzzusagen zu machen. Denn klar ist, nach aktuellem Stand der nationalen Klimaschutzbeiträge wird das nichts mit den Zielen von Paris. Wir landen eher bei 3,2 Grad Celsius globaler Erderhitzung als bei zwei Grad. Die eigentlich notwendige Begrenzung auf 1,5°C ist nach aktuellen Ambitionen völlig außer Reichweite. Das muss sich endlich ändern.

Die Klimakrise kommt bei uns an

Die Klimakrise kommt bei uns an

Die Faktenlage ist eindeutig. Seit Jahren. Wir müssen endlich handeln.

Wir erleben gerade ein Extremwetterereignis, nämlich einen extrem warmen und trockenen Sommer. Die Landwirte in unseren Breiten haben vielerorts Noternten durchgeführt, da in Folge der Trockenheit ohnehin kein Korn ausgebildet wird. Die Flüsse und Gewässer werden immer wärmer. Und je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff ist darin gelöst. In Hamburg wurden in diesen Wochen tonnenweise tote Fische, die wegen Sauerstoffmangel verendeten, aus den Gewässern abgefischt. Auch die Infrastrukturen geraten an ihre Grenzen, beispielsweise thermische Kraftwerke: für ihren Betrieb benötigen sie Kühlung, aber Kühlwasser aus Flüssen ist knapp und bereits warm. Mit der Folge, dass Kraftwerke entweder gedrosselt werden müssen oder mit einer Ausnahmegenehmigung die Flüsse weiter über die eigentlich zulässigen Grenzwerte erhitzen und damit auch das Fischsterben weiter verstärken. Im Norden Deutschlands beklagen Wasserversorger Wasserknappheit und befürchten, die Wasserversorgung rationieren zu müssen. In Hannover musste der Flugbetrieb wegen eines Hitzeschadens auf einer Start- und Landebahn für Tage eingestellt werden. Zur Kühlung der Betonplatten werden sie nun täglich gewässert.

#COP22 – Die Ergebnisse sind besser als gedacht

Die 22. Weltklimakonferenz ist in Marrakesch zu Ende gegangen. Die Präsidentschaftswahl in den USA hat zwischenzeitlich für ganz schön viel Unsicherheit gesorgt – am Ende hat die Staatengemeinschaft aber ein klares Signal gesendet, dass das Pariser Klimaabkommen in die Umsetzung kommt. Eine kurze Bewertung:

#COP22 – Was jetzt passieren muss

Die zweite Woche der Klimakonferenz ist im Gange. Auf dem Konferenzgelände wird es deutlich hektischer und voller – die Minister sind zum Teil schon da oder auf dem Weg hier her. Während letzte Woche noch nicht viel passiert ist (ich schrieb darüber), wird die Dringlichkeit für wirksamen Klimaschutz immer größer. Gerade heute erst hat die UN-Organisation für Meteorologie gemeldet, dass das Jahr 2016 mal wieder das wärmste Jahr seit Aufzeichnung der Temperaturen ist. Inzwischen liegen wir bei einer globalen Erderwärmung von rund 1,2 Grad Celsius gegenüber vorindustrieller Zeit. Um das 1,5-Grad-Ziel überhaupt noch erreichen zu können, müssen alle Länder jetzt schnell handeln. Das fordern wir auch von den Delegierten auf der Klimakonferenz in Marrakesch. Was sonst noch los ist und was ich für wichtig halte, haben wir diesmal als Film. Schaut selbst!

Auch in den kommenden Tagen werden wir über die Fortschritte der Verhandlungen berichten. Seit heute ist auch unser Präsident Olaf Tschimpke vor Ort.

#COP22 – Klimaschutzplankonferenz

#COP22 – Klimaschutzplankonferenz

Wie fühlt es sich an in Marrakesch?

Verglichen mit Paris ist es hier sehr unaufgeregt. Zumindest was die eigentlichen Verhandlungen angeht. Das ist eigentlich auch klar, denn in Paris ging es um alles. Oder zumindest um viel. Denn klar war, am Ende sollte ein neues Klimaabkommen stehen. Wie wir wissen, wurde das auch erreicht. In Marrakesch geht es „nur“ darum, das Pariser Klimaabkommen in die Umsetzung zu bringen.

#COP22 – Fossil of the Day: Deutschland

Dritter Tag der Weltklimakonferenz

Komischer Tag. Fast alle sind in schlechter Stimmung. Das Ergebnis der US-Wahlen hinterlässt Katerstimmung und vor allem viel Unsicherheit. Die USA haben sich zuletzt unter Obama gemeinsam mit China häufig als treibende Kraft im Klimaschutz präsentiert. Unter Trump ist es höchst unwahrscheinlich, dass diese Politik fortgesetzt wird. Was das Wahlergebnis alles bedeutet, kann und möchte ich hier gar nicht bewerten. Sicher ist aber, alles wird unsicherer.

Was heute aber außerdem noch gehörig auf die Stimmung vor Ort geschlagen hat, war die Nachricht aus Deutschland, dass es nun doch keinen Klimaschutzplan geben wird. Ein Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Akteuren (CAN, wir sind Mitglied) vergibt täglich einem Land einen Negativpreis für besonders schlechtes Verhalten. Dieses Land wird als „Fossil of the Day“ gekürt. And the Winner is…

The Fossil of the Day. Negativ-Preis für Deutschland. Foto: Sebastian Scholz

The Fossil of the Day. Negativ-Preis für Deutschland. Foto: Sebastian Scholz